Online-Clips für Flüchtlingskinder: Die Maus kann auch Arabisch
Die Geschichten der Maus und des blauen Elefanten gibt es im Netz nun auch in weiteren Sprachen. So will der WDR Kinder Geflüchteter erreichen.
Das Ziel des Senders ist Integration: „Wir möchten Kindern, die neu in Deutschland ankommen, eine Möglichkeit geben, sich schneller in der deutschen Kultur zurechtzufinden“, erklärt die WDR-Sprecherin Lena Schmitz der taz. Das Angebot richte sich nicht nur an ankommende Familien in Sammelunterkünften, sondern sei ein längerfristiges Angebot, so die Sprecherin. Die Bereitstellung einzelner Clips über das Online-Portal sei der einfachste Weg, viele Menschen zu erreichen. Auch weitere Sprachen seien künftig für das Programm geplant: wie Romani, Englisch und Französisch.
Zudem weist Schmitz darauf hin, dass WLAN-Netze zunehmend frei zugänglich sind. Das ist optimistisch gedacht. Tatsächlich ist in Flüchtlingsunterkünften der Zugang zum Netz jedoch teilweise dürftig. Laut Netzpolitik.org verfügen lediglich 15 Prozent der Unterkünfte über einen Internetzugang. Um dem Abhilfe zu schaffen, engagieren sich Initiativen, wie die Freifunker, für den Netzausbau in Erstaufnahmeeinrichtungen. Auch die Telekom hat angekündigt, sich um eine weitere WLAN-Ausstattung zu kümmern.
Ganz neu ist die internationale Ausrichtung der Geschichten nicht. Laut Sender ist der Vorspann der „Sendung mit der Maus“ seit 1973 schon in über 100 Sprachen und Dialekte übersetzt worden.
Weitere Programmangebote für Geflüchtete und Helfende hat der WDR unter Flüchtlinge in NRW oder unter Refugees in NRW bereitgestellt. Außerdem schaltet das „Funkhaus Europa“, das ebenso zum Sender gehört, seit Mitte September die Sendung “Refugee Radio“ auf Arabisch, Englisch und Deutsch, die per Stream im Netz oder im Radio zu empfangen ist.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!