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Olympische Spiele 2021 und AntirassismusHinknien verboten

Das Internationale Olympische Komitee versteht sich als antirassistisch, will aber weiterhin antirassistischen Protest bestrafen – ein Irrsinn.

Tommie Smith und John Carlos während der Siegerehrung bei den Olympischen Spielen in Mexiko 1986 Foto: United Archives/imago images

Antirassistische Demonstrationen von Sportler:innen bei Olympischen Spielen gehören bestraft. Das ist weiterhin die Auffassung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), wie der Daily Telegraph am Mittwoch berichtete. Angesichts der zunehmenden, auch von Athlet:innen getragenen Proteste gegen rassistische Polizeigewalt in den USA nach der Ermordung George Floyds verweist das IOC auf seine Verfassung.

Die Regel 50 der olympischen Charta verbietet politische und religiöse Propaganda an den Sportstätten und würde auch bei den Sommerspielen nächstes Jahr in Tokio zur Anwendung kommen. Man hält also an einer alten Tradition fest. Schon bei den Spielen 1968 in Mexico City wurde der ikonografische Protest gegen Rassismus bei der Siegerehrung des 200-Meter-Laufs abgestraft. Die afroamerikanischen Sprinter Tommie Smith und John Carlos senkten beim Abspielen der US-Hymne die Köpfe und reckten die Fäuste und wurden deshalb von den Spielen ausgeschlossen. Der damalige IOC-Chef, Avery Brundage, stufte das Verhalten als eine „üble Demonstration gegen die amerikanische Flagge durch N***r“ ein.

Nach Regel 3 der IOC-Charta hätte damals eigentlich der IOC-Chef ausgeschlossen werden müssen: „Jede Form der Diskriminierung eines Landes oder einer Person aufgrund von Rasse, Religion, Geschlecht oder aus politischen und sonstigen Gründen ist mit der Zugehörigkeit zur olympischen Bewegung unvereinbar.“

Antirassismus in seiner Charta zu bekunden und unter Strafe zu stellen – das geht nicht zugleich. Selbst dem einflussreichen Nationalen Olympischen Komitee der USA (USOPC) ist dieser Widerspruch mittlerweile aufgefallen. Am Dienstag kündigte das USOPC an, man werde eine von Athlet:innen geführte Arbeitsgruppe einsetzen und die eigenen Regeln infrage stellen.

Es scheint, als ob das IOC sich erneut mit seiner Unbeweglichkeit und seinem Starrsinn blamiert. Zu Beginn der Coronapan­demie hielt man zum Unverständnis aller Athlet:Innen ewig am Termin der Sommerspiele in diesem Jahr fest. Damals knickte man erst nach einer Stellungnahme des USOPC ein, als dieses ankündigte, gegebenenfalls kein Team nach Japan zu schicken. Offenkundig muss der Druck auf das IOC aktuell weiter erhöht werden.

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9 Kommentare

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  • Liggers.

    “ Tommie Smith und John Carlos während der Siegerehrung bei den Olympischen Spielen in Mexiko 1986 & Peter Norman - “der unbekannte Dritte.“



    taz.de/Protest-geg...assismus/!5178511/ by Martin Krauss



    “ Protest gegen Rassismus : Der unbekannte Dritte



    Das berühmteste Bild der Olympia-Geschichte: 1968 demonstrierten US-Sprinter gegen Rassismus. Doch warum bekam kaum jemand mit, dass auch Peter Norman mitprotestierte?“

    unterm——-



    de.wikipedia.org/wiki/Peter_Norman



    “ 2008 wurde auf dem Sydney Film Festival der Film Salute von Matt Norman, dem Neffen von Peter Norman gezeigt.[14] Der Neffe erzählt darin die Geschichte des engagierten Athleten.[15]…“



    &



    m.youtube.com/watch?v=1dc5MiEs8aY



    &



    m.youtube.com/watch?v=mmnllVp2aEo



    &



    m.youtube.com/watch?v=ygukCJcd4j4

    • 0G
      05158 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      FDJ1:



      OFFTOPIC!



      Gerade so gelacht. Mit einem Auge im TV in Zwickau demonstrierende FDJler gesehen.Mit allem was dazugehört. Ich hätte ja bald mein Hemd aus'em Schrank geholt aber det passt nicht mehr. Ich bin so dünn geworden.



      Junge Menschen lassen da einen Schwachsinn von Stapel- ein Traum!



      Jetzt kommts, paß auf!



      Am Ende der Demo fuhren sie alle wieder in ihre Heimatländer NRW, Hessen und Bayern zurück.



      Seitdem bin ich am lachen!



      Wir sind überall



      www.youtube.com/watch?v=tAIMn2EmKxo

    • 0G
      05158 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Ich kann mich noch gut erinnern. Im zarten Alter von annähernd Jugendweihe(;-)) haben wir natürlich den Protest von den US Sprintern ausführlich im Staatsbürgerkundeunterricht ausgewertet. Da ja auch die Deutsche Demokratische Republik erstmals als unabhängige Mannschaft teilnahm.

      Als verantwortlicher Wandzeitungsredakteur hatte ich gut zu tun. Es gab aber nicht so viele abweichende Meinungen.

      www.spiegel.de/ges...ild-a-1108034.html

      • @05158 (Profil gelöscht):

        Danke. Den feinen Spiegelartikel kannte ich bis dato nicht.

        unterm——



        Mir fiel - den Button - "Olympic Project for Human Rights" - konnte man ja nicht erkennen - nur auf, daß Peter Norman nicht - wie vielfach im "englischen“ Sportraum üblich - die rechte Hand ans Herz legte. Konnte mir damals zunächst aber keinen rechten Reim drauf machen



        —-



        & der noch - klar by Martin Krauss



        “ Bildband über Sport im Jahr 1968



        : 1968, auch das Jahr des Sportfotos



        Die gesellschaftlichen Umbrüche von 1968 haben auch Spuren im Sport hinterlassen. Ein Bildband von Christian Becker zeigt Momente des Protests.“



        taz.de/Bildband-ue...02&s=Peter+norman/



        “ Es ist schon erstaunlich, dass wir zwar einerseits dem Jahr 1968 das vermutlich bislang berühmteste Sportfoto der Geschichtsschreibung verdanken, andererseits aber der Sport in all den vielen Achtundsechziger-Rückschauen, die im auslaufenden Jahr getätigt wurden, so gut wie gar nicht behandelt wurde. Christian Becker hat sich verdienstvollerweise daran gemacht, mit noch mehr Bildern zu beweisen, dass 1968 für den Sport und damit auch für die Gesellschaft von enormer Bedeutung war.



        Selbstverständlich hat Becker auch das berühmte Foto mit Tommie Smith und John Carlos (und, viel zu oft vergessen: der mit ihnen solidarische Silbermedaillengewinner Peter Norman aus Australien) abgebildet, die bei der Siegerehrung des 200-Meter-Laufs bei den Olympischen Spielen in Mexiko, für Black Power demonstrierten. Aber im Buch wird auch der tschechoslowakische Langstreckler Emil Zátopek gezeigt, wie er für den Prager Frühling eintritt.…“

        • @Lowandorder:

          Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - erinnerts -

          “ Live gesehen. Den Lauf und den Protest. Peter Norman war wegen fehlender Geste natürlich nicht so auffällig, aber er ist dankenswerterweise nicht mehr "Der unbekannte Dritte". Old Cato arbeitet dran.







          ... und Tommie Smith hätte (vllt.) einen Weltrekord für die Ewigkeit aufstellen können, wenn er nicht schon 10 mtr. vor dem Ziel ausgependelt und die Arme zum Jubel hochgerissen hätte... Aber ich meine, der Jubel war mehr Wert als der Trotzdem-Weltrekord.“

          Yes. Indeed. Quel homme.

      • @05158 (Profil gelöscht):

        Danke. Den feinen Spiegelartikel kannte ich bis dato nicht.

        unterm——



        Mir fiel - den Button - "Olympic Project for Human Rights" - konnte man ja nicht erkennen - nur auf, daß Peter Norman nicht - wie vielfach im "englischen“ Sportraum üblich - die rechte Hand ans Herz legte. Konnte mir aber zunächst keinen näheren Reim drauf machen!



        —-



        & der noch by Martin Krauss



        “ Bildband über Sport im Jahr 1968



        : 1968, auch das Jahr des Sportfotos



        Die gesellschaftlichen Umbrüche von 1968 haben auch Spuren im Sport hinterlassen. Ein Bildband von Christian Becker zeigt Momente des Protests.“



        taz.de/Bildband-ue...02&s=Peter+norman/

        • @Lowandorder:

          sorry accu leer

          • 0G
            05158 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Ist schon OK.



            Wer und wie wird wieder aufgeladen?



            ;-)



            Hilflos RENFT 1975



            www.youtube.com/watch?v=nhtvB2cOA0c

            • @05158 (Profil gelöscht):

              …ne 12-saitige picken - kann auch nicht ein dscheden bei. Danke.