: Olympische Kosten
Eigentlich sollte auf dem Gelände des Stadions der Weltjugend die große Olympiahalle entstehen. Doch dieses Projekt ist mittlerweile in weite Ferne gerückt. Geblieben sind hingegen die ständig steigenden Kosten für die Baureifmachung des Areals. Dem Hauptausschuß des Abgeordnetenhauses ging dieser Tage ein Schreiben der Bauverwaltung zu, in dem um die Bewilligung weiterer 10,26 Millionen Mark für die Abräumarbeiten gebeten wird. Es ist bereits die zweite Kostenerhöhung, über die die Parlamentarier zu befinden haben. Als im Februar 1992 mit dem Abriß des Stadions begonnen wurde, bezifferte Bausenator Nagel die Aufwendungen noch mit 15 Millionen Mark. Im Sommer ließ er sich vom Hauptausschuß weitere 7,35 Millionen Mark bewilligen. Begründet wurden diese Mehrkosten mit der Kontamination des Erdreichs, die eine Deponierung erforderlich mache. Damit sind die Aufwendungen innerhalb von anderthalb Jahren um 117Prozent gestiegen. Diese „olympische Höhe“, so erklärte dazu die haushaltspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Michaele Schreyer, „dürfte nicht unwesentlich davon geprägt sein, daß im vorolympischen Fieber seriöse Planungen, Kostenschätzungen und Wettbewerb bei der Auftragsvergabe auf der Strecke blieben“.
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