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Olympia Tag 9 – Die NachtProtest gegen Schummelmedaille

Die 400-Meter-Läuferinnen glänzen mit Glitzer. Der schnellste Mann der Welt glänzt mit Glamour. Und die deutschen Florettfechter glänzen mit einer Verschwörungstheorie.

Glamouröser Wettbewerb: DeeDee Trotter (hinten mit Glitzer im Gesicht) und Sanya Richards-Ross (vorne mit Unterarmverschönerung) Bild: dapd

Der Wettkampf der Nacht: Nein, es war nicht der 100-Meter-Lauf der Männer. Es war der 400-Meter-Lauf der Frauen. Als erste Amerikanerin seit Valerie Brisco-Hooks 1984 in Los Angeles holt Sanya Richards-Ross mit extrem cooler Unterarmbekleidung auf der Strecke Gold (49,55 Sekunden).

Aber nicht nur das: Bronze gewinnt DeeDee Trotter aus den USA. Diese Lady mit dem tollen Ramones-Tribute-Namen und diesen wahnsinnigen Glitzertatoos im Gesicht macht das Rennen zu einem atemberaubenderen Showevent als das Posing der 100-Meter-Giganten. Christine Ohuruogu aus Großbritannien (49,70 Sekunden) wird übrigens zweite, und zwar ganz ohne besonderen Schmuck.

Der Athlet der Nacht: All day. Every day. All day. Every Day. All day. Every day. All day. Every day. Danke, Dr. Müller Wohlfahrt!

Der Fehlstart der Nacht: Die deutschen Florett-Fechter. Benjamin Kleibrink klagt: ,„Wir fühlen uns einfach betrogen“ und Trainer Ulrich Schreck wettert: „Das ist ein hartes Brett bei Olympia“, „Das stinkt“, „Das macht das Fechten kaputt “ und „ Das ist die Retourkutsche fürs Damendegen“.

Was war passiert? Die Schiedsrichter hatten nach Videosichtung zwei Treffer des deutschen Fechters Peter Joppich gegen den Japaner Yuki Ota nicht gegeben. Es wären die Treffer zum Sieg und zum Einzug ins Finale gewesen. Tja, das Fechten ist sooooo ungerecht. Grüße an Britta Heidemann! Dabei könnten die deutschen Florettfechter stolz sein, holten sie dann doch noch gegen die USA eine echt ehrliche Bronzemedaille.

Die Schlussfolgerung: Sollte Schummeln olympische Disziplin werden?

Wer noch?

Leichtathletik, 100-Meter-Lauf (Männer): Gold: Usain Bolt (Jamaika) | Silber: Yohan Blake (Jamaika) | Bronze: Justin Gatlin (USA)

Leichtathletik, 400 Meter-Lauf (Frauen): Gold: Sanya Richards-Ross (USA) | Silber: Christine Ohuruogu (Großbritannien) | Bronze: DeeDee Trotter (USA)

Leichtathletik, Dreisprung (Frauen): Gold: Olga Rypakowa (Kasachstan) | Silber: Caterine Ibargüen (Kolumbien) | Bronze: Olga Saladuga (Ukraine). Die Ex-Kubanerin und Ex-Sudanesin und Jetzt-Britin Yamilé Aldama wird Fünfte.

Leichtathletik, 3-000-Meter-Hindernislauf (Männer) Gold: Ezekiel Kemboi (Kenia) | Silber: Mahiedine Mekhissi-Benabbad (Frankreich) | Bronze: Abel Mutai (Kenia)

Leichtathletik, Hammerwerfen (Männer): Gold: Krisztian Pars (Ungarn) | Silber: Primoz Kozmus (Slowenien) | Bronze: Koji Murofushi (Japan)

Tennis (Doppel Mixed): Gold: Victoria Asarenka und Max Mirnji (Weißrussland) | Silber: Laura Robson und Andy Murray (Großbritannien), Bronze: Lisa Raymond und Mike Bryan (USA). Andy Murray verpasste die Chance, nach seinem Sieg im Einzel am Nachmittag die zweite Goldmedaille des Tages einzufahren. Das US-Duo hatte das deutsche Paa Sabine Lisick und Christopher Kas geschlagen.

Fechten, Florett (Team, Männer): Gold: Italien (Valerio Aspromonte, Andrea Baldini, Andrea Cassara und Giorgio Avola) | Silber: Japan (Kenta Chida, Ryo Miyake, Yuki Ota und Suguru Awaji) | Bronze: Deutschland (Sebastian Bachmann, Peter Joppich, Benjamin Kleibrink und André Weßels)

Bahnrad, Omnium (Männer): Gold: Lasse Norman Hansen (Dänemark) | Silber: Bryan Coquard (Frankreich) | Bronze: Edward Clancy (Großbritannien)

Kunstspringen, 3 Meter (Frauen): Gold: Wu Minxia (China) | Silber: He Zi (China) | Bronze: Laura Sanchez Soto (Mexiko)

Ringen, Griechisch-Römisch, Fliegengewicht bis 55 Kilo (Männer): Gold: Hamid Soryan Reihanpour (Iran) | Silber: Rovshan Bayramov (Aserbaidschan) | Bronze: Peter Modos (Ungarn)

Ringen, Griechisch-Römisch, Weltergewicht bis 74 Kilo (Männer): Gold: Roman Wlassow (Russland) | Silber: Arsen Julfalakjan (Armenien) | Bronze: Aleksandr Kazakevic (Litauen) und Emin Ahmadov (Aserbaidschan)

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12 Kommentare

 / 
  • DP
    Daniel Preissler

    "Der Sprint der Männer wird zum größten Fest der Spiele." A. Rüttenauer

  • H
    heite

    eigentlich müsste man nichts mehr schreiben, aber die taz möchte wirklich, wirklich gern mit der bild konkurieren (die übrigens nicht gegen britta heidemann gewettert hat...).

     

    wer fechten kann und ein angriffsrecht erkennen kann, der weiß, dass zwei treffer joppich gehörten und sehr hätten gegeben werden müssen. hinzu kommt, dass der videobeweis von einem koreaner gelesen wurde und der dem obmann gesagt hat, er solle den treffer nicht geben. das ist tatsächlich nicht so ganz ohne mit der vorgeschichte. die florettfechter können nichts für die farce beim degen (britta heidemann übrigens auch immer noch nicht). abgesehen davon haben sie die entscheidung so hingenommen und sich sehr wohl über bronze gefreut. vielleicht sollte die taz einfach gar nichts mehr über sport schreiben. es geht nur noch hinten los und beleidigt sportler, sportarten und auch deren zuschauer. wirklich eine super berichterstattung...

  • I
    Icke

    Es REICHT langsam. Gibt es in Ihrer Redaktion IRGENDEINEN Menschen, der HALBWEGS Ahnung vom Fechten hat? Nein? Na dann, schreiben Sie doch mal über was, das Sie KÖNNEN und MÖGEN. Fechten scheint ja nicht dazuzugehören.

     

    Ich weiß, es wird auf taube Ohren (oder blinde Augen?) fallen, aber: Britta Heidemanns Silbermedaille ist ehrlich verdient. Die koreanische Fechterin hat vor ein paar Tagen eine ihr angetragene "Ehrenmedaille" (wofür eigentlich? Rumstehen auf der Bahn und Mitstoßen? Seit wann verdient man sich damit irgendetwas anderes als zu verlieren?) abgelehnt. Weil sie sonst zugeben müsste, dass sie zurecht rausgefolgen ist. Ihre Worte. Mehr muss man dazu wohl nicht sagen.

  • I
    indiz1ert

    Auf dem Niveau eine Grundschülers, mit dem Witz Fips Asmussens und der Schlagfertigkeit einer Tse Tse Fliege.

     

    Nullpunkt

  • HF
    Horst Fechter

    Wenn die Fechter so fechten würden, wie Frau Akrab schreibt, wären sie wahrscheinlich gleich zuhause geblieben. Problematische Entscheidungen von SchiedsrichterInnen gibt es immer, und wer sich auf Stammtischniveau damit auseinandersetzen will, bitteschön.

  • P
    Pontius

    Na Super, vom Fechten keine Ahnung aber zur Schummelmedaille reichts dann noch gerade. Da wird wohl der Wechsel zur Bild-Zeitung vorbereitet.

    Glückwunsch.

  • DI
    Dopen Ist Olympisch

    Fechten ist eine der Sportarten bei den Doping überhaupt nichts bringt und deshalb keinen olympischen Geist hat, denn im Altertum waren alle gedopt.

  • N
    Nazidreck

    Zum Glück dauert dieses internationale Nazitreffen nur 14 Tage und nicht 4 Wochen wie der Fußballnazidreck. Wann wischt sich endlich das Publikum den Arsch mit den Fahnen ab?

    Sport bis zum Tod bringt noch mehr Einschaltquoten.

  • SG
    S. Gehtnochdümmer

    @S.Enil

     

    Lieber Mitmensch,

     

    wenn Sie dieses Land doch so lieb haben und nur unkritisches Lob für seine (zufälligen ) Bewohner aufbringen können. warum behalten Sie diese Meinung nicht einfach für sich?

  • N
    Nörgler

    Leichtathletik würde mich vielleicht noch interessieren, wenn ich den Eindruck hätte, dass dort ensthaft gegen Doping gekämpft würde. Welcher der 100-Meter-Finalläufer beispielsweise kommt ohne Anabolika und Pharmazie aus? Bolt??? Deshalb schaue ich mir am liebsten die Sportarten an, wo die Sportler/innen noch eine halbwegs "natürliche" Optik haben. Was aber längst nicht bedeutet, dass es dort 100% "sauber" zugeht.

  • SE
    S. Enil

    Liebe Landsleute,

     

    wenn ihr dieses Land so sehr hasst und nur Hohn und Spott dafür und für die Menschen die darin leben übrig habt, warum wandert ihr nicht einfach aus?

  • DU
    Das Ufo

    Das ist alles sehr korrupt weil Länder wie die USA oder die Sowjetunion das alles bestimmen wollen.