Olympia – Triathlon: Spirige Entscheidung
Was ein Drama: Nach 1,5 km Schwimmen, 43 km Rad und 10 km Laufen erreichen die Schweizerin Nicola Spirig und die Schwedin Lisa Norden gleichauf das Ziel.
![](https://taz.de/picture/200628/14/triathlon.jpg)
Die Startbedingungen: Ein recht offenes Rennen, auch wenn die Britin Helen Jenkins mit Heimvorteil als Favoritin auf den 1,5 plus 43 plus 10 Kilometer-Kurs geht. Nicola Spirig aus der Schweiz hat gute Chancen auf eine Medaille, die Kanadierin Paula Findlay auch. Das deutsche Team ist mit Anja Dittmer, Svenja Bazlen und Anne Haug vertreten. Haug kann am ehesten in die Top Five schwimmen, radeln, laufen. Geschwommen wird im St. James' Park Lake, es folgt ein flacher Radkurs, dann ein Läufchen im Hyde Park. Nach dem Schwimmen sieben Runden in die Pedale, dann vier Runden zu Fuß.
Die Entscheidung: Richtig los geht's auf der Laufdistanz. Spreu und Weizen und so. Bis dahin ist auch noch eine recht große Gruppe vorn beisammen. Oldie Anja Dittmer kommt dann sogar als Erste aus der Wechselzone auf den Laufkurs, Haug ist schon abgeschlagen. Aber Jenkins und Spirig sind dabei, die können noch zulegen. Wer ist die Australierin in Türkis? Densham! Machen's die Drei? Nein, Groff (USA) kommt dazu, die Schwedin Norden hält mit. Ein Quintett führt am Anfang der letzten Runde, der letzten zweieinhalb Kilometer. Jenkins fällt ab. Und dann das Finish! Spirig und Norden Kopf an Kopf, Spirig zieht an, Norden kontert. Beide laufen gleichzeitig durch's Ziel! Densham wird Dritte.
Das Drama: Wow, was ein Zieleinlauf! Und nun? Wer hat als erstes das Zielband berührt? Beide sind zeitgleich: 1:59:48 Stunden über insgesamt 54,5 Kilometer. Die Schweizerin wird als Siegerin geführt. „Es sind Schweizer Uhren am Werk“, sagt Kommentator Poschi. Nebendrama: Die arme Jenkins gewinnt keine Heimmedaille.
Die Schlussfolgerung: Zwei Goldmedaillen, bitte! Die beiden waren einfach verdammt nochmal gleich gut! Oder eine halbe nach Schweden und eine halbe in die Schweiz. Wie auch immer.
Und sonst? Poschi am Morgen bringt Kummer und Sorgen. Ein Meister der Phraseologie. Das ZDF ließ seinen alten und eingesessenen Allrounder ans Mikrofon. War das angenehm, wenn er zwischendurch mal nichts sagte. Mehr Raucherpausen für Poschi!
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