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Ohne chemische Keule

■ Neues Image für Baumschulen: Pflanzenschutz geht auch natürlich

Das Motto in der schleswig-holsteinischen Baumschulwirtschaft lautet zunehmend „Weg von der Chemie“. In Rellingen demonstrierten gestern der Bund Deutscher Baumschulen (BDB) sowie der Versuchs- und Beratungsring Baumschulen Möglichkeiten der biologisch-mechanischen Schädlings- und Unkrautbekämpfung.

So wurde eine mechanische Unkrautbekämpfung durch die regelmäßige Auflockerung des Bodens zwischen den Kulturpflanzen mit Hilfe von Geräten wie dem sogenannten Hackstriegel vorgeführt. Zur biologischen Schädlingsbekämpfung gehört auch die Einsaat von Pflanzen wie dem Gelbsenf, der sich mit der jeweiligen Kulturpflanze verträgt, aber konkurrierendem Unkrautbewuchs keine Chance läßt.

Der Vorsitzende des Beratungsrings, Heinz Clasen, hofft nun auf Akzeptanz für das neue Image: „Man muß uns endlich in der Öffentlichkeit abnehmen, daß wir die Grundlage unseres Berufs und unseres Wirtschaftens nicht selbst systematisch zerstören.“

Vor allem im Kreis Pinneberg, dem größten zusammenhängenden Baumschulgebiet Europas, waren die Betriebe in den vergangenen Jahren wegen der möglichen Folgen des langjährigen Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittel scharf kritisiert worden. Umweltschützer machten mehrfach die Betriebe für Grundwasserverseuchungen verantwortlich. Auch die überdurchschnittlich hohe Rate an Leukämie-Erkrankungen in einem Dorf bei Elmshorn wurde mit dem Einsatz der chemischen Keulen auf den Plantagen in Verbindung gebracht. dpa/taz

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