: Ohne Worte
Skurril und einzigartig: Die russische Theatergruppe Derevo spielt nach langer Welttour mit dem Stück „Once“ wieder in Berlin
Derevo ist russisch und bedeutet Baum. Doch steht Derevo ebenso für eine Theatergruppe mit einer einzigartigen Theatersprache, die ohne Worte, dafür aber mit einer starken Körpersprache daherkommt, in deren Mittelpunkt die Erzählung vom menschlichen Dasein steht. Doch zurück zum Baum, der eigentlichen Bedeutung. Ganz im Sinne eines Baumes, der sich mit dem Wandel der Jahreszeiten verändert, wechseln auch die fünf Hauptdarsteller in ihrem Stück „Once“ ständig ihr Äußeres und mit ihm die Rolle: Aus Engeln werden Straßenräuber, aus diesen Polizisten, dann wieder Matrosen oder Gnome. In „Once“ wird eine tragische Liebesgeschichte erzählt. An einem der vielen verregneten Tage verliebt sich ein trauriger Clown in eine schöne Kellnerin. Auf ihrem gemeinsamen Weg zum vermeintlichen Glück werden ihre Pfade vom pessimistischen Amor, einem eleganten Bösewicht und vom albernen Tod gekreuzt. Derevos „Once“ ist eine bildhafte Collage aus Volkstheater, Commedia dell’Arte, Drama, Tanz und Avantgarde, Clownerie und Improvisation – symbolistisch und surrealistisch. Eine Mixtur, die funktioniert und ihresgleichen sucht. Überzeugen kann man sich von dieser preisgekrönten Aufführung (u. a. „Fringe Fist“ und „Herald Angel“ beim Edinburgh Festival Fringe), die über das Lachen und Weinen, die Liebe und den Tod erzählt, heute im Theater am Ufer. Doch Vorsicht: Gesagt wird viel durch dieses Stück, gesprochen wird gar nichts. Tb
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