piwik no script img

Offenlegung der Kennedy-AktenEnde der Zweifel nach 54 Jahren?

US-Präsident Trump will die letzten 3.000 geheimen Dokumente zum Attentat veröffentlichen. Doch der CIA will seine Informanten schützen.

Kurz vor der Tat Foto: dpa

Washington afp | US-Präsident Donald Trump will die lange unter Verschluss gehaltenen Geheimakten zur Ermordung von John F. Kennedy freigeben. Trump kündigte seine Absicht zur Offenlegung der mehr als 3.000 Dokumente zu dem Präsidentenmord am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter an: „Vorbehaltlich des Erhalts weiterer Informationen werde ich als Präsident erlauben, die lange Zeit verschlossenen und als geheim eingestuften JFK-Akten freizugeben.“

Die betroffenen rund 3.000 Regierungsdokumente behandeln das Attentat vom 22. November 1963. Hinzu kommen Zehntausende weitere Dokumente, die bisher nur geschwärzt veröffentlicht wurden. Sie dürften voraussichtlich am Donnerstag herausgegeben werden, wenn eine gesetzliche Geheimhaltungsfrist ausläuft, die Trump nun nicht verlängern will.

Laut dem Internetjournal Politico steht Trump aber unter Druck vor allem von Seiten des Geheimdienstes CIA, einige Dokumente weiter unter Verschluss zu halten, um noch lebende Mitarbeiter oder Informanten von CIA und FBI nicht zu gefährden.

Eine offizielle Untersuchung war nach Kennedys Tod zu dem Ergebnis gekommen, dass er von dem Einzeltäter Lee Harvey Oswald in Dallas erschossen wurde, der wiederum zwei Tage später von dem Nachtclub-Besitzer Jack Ruby getötet wurde. Die Version wurde immer wieder angezweifelt.

Durch den Film „JFK“ des US-Regisseurs Oliver Stone war die Diskussion über die Hintergründe 1991 wieder aufgeflammt. Ein Gesetz verfügte daraufhin ein Jahr später die Veröffentlichung von nahezu allen der rund fünf Millionen Dokumente zu Kennedys Tod. Nur ein Bruchteil fiel unter eine 25-jährige Geheimhaltungsfrist – diese läuft nun am 26. Oktober aus.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!