Dokumente zum Mord an JFK: 2.800 Kennedy-Akten veröffentlicht
Eine Verjährungsfrist für Dokumente ist abgelaufen, die im Zusammenhang mit dem Mord an Kennedy stehen. Nicht alle wurden veröffentlicht. Wikileaks stinkt das an.
WASHINGTON/BERLIN ap/taz | Noch vor wenigen Tagen hatte der amtierende US-Präsident Donald Trump per Twitter erklärt, dass er die bislang unveröffentlichten Dokumente zum Mord von John F. Kennedy freigeben werde. Zum Kriminalfall um den Todestag des früheren demokratischen US-Präsidenten am 22. November 1963 gibt es Fragen, darum kreisen auch viele Verschwörungstheorien: Steckte der Todeschütze Lee Harvey Oswald mit dem kubanischen oder mit dem sowjetischen Geheimdienst unter einer Decke? Oder gar mit einem US-amerikanischen? Gab es mehrere Schützen? Historiker hoffen, offene Fragen aufzuklären und konspirative Theorien zu entkräften.
Am Donnerstag lief eine 25-jährige Verjährungsfrist aus, die einen Teil der noch verbliebenen Kennedy-Akten unter Verschluss hielt. Diese sind ab sofort über das Nationalarchiv der USA für jedermann einsehbar. Bisher waren 30.000 Akten teils mit Schwärzungen publik gemacht worden, nun sind 2.800 weitere Akten veröffentlicht. 300 Dokumente werden auf Verlangen der Geheimdienstbehörden weiter zurückgehalten.
Die CIA erklärte dazu am Donnerstagabend, keine der noch ausstehenden Akten über den Mord an JFK solle vollständig zurückgehalten werden. Die Schwärzungen seien aber notwendig und beträfen beispielsweise Namen von Informanten oder ehemaligen und aktuellen Mitarbeitern. Ebenfalls nicht einsehbar seien spezielle Geheimdienstmethoden, hieß es.
Die anderen sollten sechs weitere Monate überprüft und danach gegebenenfalls herausgegeben werden, erklärte das Weiße Haus. Trump sagte, er hätte keine andere Wahl gehabt.
Wikileaks lobt Prämie aus
Die Zurückhaltung der Akten ruft Misstrauen etwa bei der Enthüllungsplattform Wikileaks hervor. Per Twitter ruft sie dazu auf, die potenziell brisanten Akten öffentlich zu machen. Sie bietet dafür eine finanzielle Belohnung von 100.000 US-Dollar, falls die Dokumente Rechtsbrüche und weiteres brisantes Material beinhalten sollten. Wikileaks-Gründer Julian Assange bezeichnet auf Twitter das Zurückhalten gar als „unentschuldbar“.
Dass nun die Veröffentlichung der 2.800 Dokumente genehmigt wurde, ist kein besonderer Verdienst des US-Präsidenten, eher die Blockade. Der US-Kongress hatte 1992 beschlossen, dass das Nationalarchiv alle mit der Ermordung Kennedys im Zusammenhang stehenden Information sichern und diese innerhalb von 25 Jahren veröffentlichen muss. Ausnahmen könne nur der Präsident machen, wurde damals verfügt.
Um sich einen Überblick über den dennoch verbleibenen Berg an Material zu verschaffen, rufen mehrere Medien wie beispielsweise die New York Times zur Mithilfe ihrer Leser*innen auf.
Leser*innenkommentare
Stefan Mustermann
Übrigens, was zu den Geheimakten gehört und auch nicht vollständig an die Bevölkerung auf Anfrage des Volkes in den USA gelang. Es betrifft zwar JFK nicht persönlich.
Wurde mindestens ein Flugobjekt außerirdischer Herkunft abgeschossen oder ist auf der Erde gelandet..?
Man könnte indirekt antworten mit „Ja“, wenn die meisten Objekte im Laufe der Jahre danach über ca. 2 Ländern am öftesten gesehen wurden und diese beiden Länder stärkste politische Gegner auf der Welt sind. Vorausgesetzt, dass nicht alle Filme und Fotos Fälschungen sind.
Neinjetztnicht
@Stefan Mustermann Ich hoffe so langsam, dass das Satire ist?
Stefan Mustermann
Die letzte Rede von JFK kursiert vielfach im Internet.
https://www.youtube.com/watch?v=FZqpnCjHDnE
Kann es sein, dass JFK dafür sterben müssen, dass er sich für das Volk, die Wahrheit, die Demokratie und Pressefreiheit einsetzte?
Stefan Mustermann
Die politischen Einstellungen von Herrn Oswald waren öffentlich bekannt... Z.B. als Oswald Exemplare eines Flugblattes in der Canal Street verteilte, wurde er von Bringuier und zwei anderen Exilkubanern zur Rede gestellt und verprügelt. Die Polizei nahm die vier fest. Oswald wurde wegen Störung der öffentlichen Ordnung mit einem Bußgeld über 10 US-Dollar belegt.
Oswald bestritt die Ermordung des Polizisten. Und auf die Frage, ob er Präsident Kennedy erschossen habe, antwortete er: „Ich habe niemanden erschossen!“ und „Man hat mich verhaftet, weil ich in der Sowjetunion gelebt habe!“ Als Oswald am darauffolgenden Tag bei der ersten öffentlichen Vorstellung erfuhr, dass er des Mordes an Kennedy angeklagt werden sollte, rief er: „Ich bin nur ein Sündenbock! (I’m just a patsy!)“.
Bis zu einem Drittel aller Ohrenzeugen des Kennedymords gab an, die Schüsse seien nicht aus dem Schulbuchlager gekommen, sondern von einem Grashügel am Dealey Plaza. Knapp 9 % hatten vier oder mehr Schüsse gehört.
Zwei Tage nach dem Attentat wurde Oswald in Polizeigewahrsam von dem Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen. Ruby hatte das Polizeigebäude ungehindert betreten können, der Mord ereignete sich vor laufenden Kameras. Die Tatsache, dass wichtige Zeugen beim Ermittlungsverfahren durch die Warren-Kommission nicht zugelassen und Beweise unterschlagen wurden...
Z.B das spricht dafür, dass Herr Oswald mit einer großen Wahrscheinlichkeit, den Mord nicht begangen hat.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lee_Harvey_Oswald
Stefan Mustermann
"...darum kreisen auch viele Verschwörungstheorien: Steckte der Todeschütze Lee Harvey Oswald mit dem kubanischen oder mit dem sowjetischen Geheimdienst unter einer Decke? Oder gar mit einem US-amerikanischen? Gab es mehrere Schützen?"
Wie würde Sherlock Holmes vorgehen? Wie arbeitet Kriminologie bei der Aufklärung von Verbrechen?
Wer wäre am Tod von Herrn Kennedy interessiert gewesen?
Was hat Herr Kennedy in seinen letzten Reden gesagt?
Michael Quidan
"Steckte der Todeschütze ... mit dem russischen Geheimdienst unter einer Decke?" Also wenn überhaupt, dann wars der sowjetische Geheimdienst (bzw. einer der ...). SWR und FSB gibts erst seit 1991.