Dokumente zum Mord an JFK: 2.800 Kennedy-Akten veröffentlicht
Eine Verjährungsfrist für Dokumente ist abgelaufen, die im Zusammenhang mit dem Mord an Kennedy stehen. Nicht alle wurden veröffentlicht. Wikileaks stinkt das an.
Am Donnerstag lief eine 25-jährige Verjährungsfrist aus, die einen Teil der noch verbliebenen Kennedy-Akten unter Verschluss hielt. Diese sind ab sofort über das Nationalarchiv der USA für jedermann einsehbar. Bisher waren 30.000 Akten teils mit Schwärzungen publik gemacht worden, nun sind 2.800 weitere Akten veröffentlicht. 300 Dokumente werden auf Verlangen der Geheimdienstbehörden weiter zurückgehalten.
Die CIA erklärte dazu am Donnerstagabend, keine der noch ausstehenden Akten über den Mord an JFK solle vollständig zurückgehalten werden. Die Schwärzungen seien aber notwendig und beträfen beispielsweise Namen von Informanten oder ehemaligen und aktuellen Mitarbeitern. Ebenfalls nicht einsehbar seien spezielle Geheimdienstmethoden, hieß es.
Die anderen sollten sechs weitere Monate überprüft und danach gegebenenfalls herausgegeben werden, erklärte das Weiße Haus. Trump sagte, er hätte keine andere Wahl gehabt.
Wikileaks lobt Prämie aus
Die Zurückhaltung der Akten ruft Misstrauen etwa bei der Enthüllungsplattform Wikileaks hervor. Per Twitter ruft sie dazu auf, die potenziell brisanten Akten öffentlich zu machen. Sie bietet dafür eine finanzielle Belohnung von 100.000 US-Dollar, falls die Dokumente Rechtsbrüche und weiteres brisantes Material beinhalten sollten. Wikileaks-Gründer Julian Assange bezeichnet auf Twitter das Zurückhalten gar als „unentschuldbar“.
Dass nun die Veröffentlichung der 2.800 Dokumente genehmigt wurde, ist kein besonderer Verdienst des US-Präsidenten, eher die Blockade. Der US-Kongress hatte 1992 beschlossen, dass das Nationalarchiv alle mit der Ermordung Kennedys im Zusammenhang stehenden Information sichern und diese innerhalb von 25 Jahren veröffentlichen muss. Ausnahmen könne nur der Präsident machen, wurde damals verfügt.
Um sich einen Überblick über den dennoch verbleibenen Berg an Material zu verschaffen, rufen mehrere Medien wie beispielsweise die New York Times zur Mithilfe ihrer Leser*innen auf.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Pelicot-Prozess und Rape Culture
Der Vergewaltiger sind wir
100 Jahre Verkehrsampeln
Wider das gängelnde Rot
++ Nachrichten zum Umsturz in Syrien ++
Baerbock warnt „Assads Folterknechte“
Trendvokabel 2024
Gelebte Demutkratie
Rechtsextreme Demo in Friedrichshain
Antifa, da geht noch was
Mord an UnitedHealthcare-CEO
Gewalt erzeugt Gewalt