Gestaltung macht Schule: Offene Türen bei der Wilhelm Wagenfeld Schule
„Von der Vision zum Entwurf“
Der Namensgeber ist berühmt, die Schülerinnen und Schüler sind es – noch – nicht. Beim gestrigen Tag der Offene Tür in der Huchtinger Wilhelm-Wagenfeld-Schule präsentierten sich alle sechs Disziplinen der Fachoberschule der Öffentlichkeit: Architektur, Plastik, Grafik-Design, Mode, Fläche und Produktdesign heißen die Zweige, in denen die 16- bis 20-jährigen OberschülerInnen ihr Fachabitur machen können. Mirjam Metzler, 17 Jahre alt, will danach Architektur studieren, aber so entschieden sind noch längst nicht alle.
Potenzielle Arbeitgeber aus gestalterischen Berufen hätten sich gestern ein gutes Bild von den Fähigkeiten des Nachwuches machen können. Bei den Architekten gab es Modelle futuristischer, ins Meer gebauter Ferienhäuser zu sehen. Unten ein Bohrinselgerüst und in der Mitte eine Lichtkanone – eine Säule, die mittig aus dem Haus herausschaut. In der Metallwerkstatt wird mit Zinkblech gearbeitet. Zu sehen sind Zwiebeltürme, Schmuckdosen und – als besonderes Bonbon – ein kombinierter, aus zwei ineinandergesteckten Röhren bestehender Salz- und Pfefferstreuer.
Einen Raum weiter sitzen die Produktdesigner. Frei gestaltete Bücher sind ausgestellt. Das Highlight: ein Exemplar mit Buchdeckel und Rückseite aus zwei Vierteln einer Schallplatte.
Die Wilhelm-Wagenfeld-Schule setzt auf Kreativität. Aus einigen, wenigen Vorgaben bezüglich Größe oder Material arbeiten die SchülerInnen mit vielen Freiheiten. „Hier kann man das verwirklichen, was man sich vorstellt,“ lobt auch Corina Lechner aus der 11. Klasse die Schule. „Von der Vision zum Entwurf“ steht auf ihrer Mappe. Ihre Karrierevorstellungen gehen in den Bereich der Mediengestaltung.
Dass sich schon die 16-Jährigen – sie kommen in der Regel von einer Realschule – auf eine Richtung festlegen müssen, ist oft nicht ganz leicht. Das weiß auch Lehrerin Ute Bönsel, die selber als Pädagogin Dekorateurin und Industriedesignerin schon drei Ausbildungen hinter sich hat. „Und das ist bei vielen Lehrern hier so.“
Auch sie ist angetan von der guten Atmosphäre. „Das ist auch kein Wunder. Wir stoßen hier auf Leute, die richtig Lust auf Gestaltung haben. Das ist eine gute Mischung.“ Letztendlich, meint sie, seien die Absolventen recht erfolgreich – zumindest die Guten. Aber „viele machen eine Lehre danach und manche sehe ich auch in der Kneipe arbeiten.“ or
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