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Ölverbrauch steigt an

■ Deutsche Fördermenge sackte im letzten Jahr ab

Hamburg (afp/taz) — Das vereinte Deutschland verbraucht mehr Mineralöl. Insgesamt 133,8 Millionen Tonnen des Rohstoffs wurden 1990 abgesetzt. Der Inlandsverbrauch erreichte 115,5 Millionen Tonnen und steigerte sich um 4,4 Prozent, wie aus einer gestern veröffentlichten Statistik der Mineralölgesellschaft Shell hervorgeht. Selbst in der alten Bundesrepublik nahm der Mineralölverbrauch um 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 104 Millionen Tonnen zu. In den neuen Bundesländern wurde ein Rückgang um rund 1,6 Prozent auf 11,5 Millionen Tonnen registriert.

Leichtes Heizöl, dessen Verbrauch in den letzten Jahren gesunken war, verzeichnete ebenfalls einen Anstieg um sieben Prozent auf 31,2 Millionen Tonnen. Die hohe Absatzrate lasse sich vor allem damit erklären, daß die VerbraucherInnen anders als im Jahr davor ihren Heizölbedarf zunehmend durch Aufkäufe und nicht, wie bislang, durch Abbau ihrer Vorräte deckten, so ein Shell- Sprecher.

Der Absatz von Benzin nahm insgesamt um 6,7 Prozent auf 30,78 Millionen Tonnen zu. In den neuen Bundesländern betrug das Wachstum 37,3 Prozent, im Westen wurden 3,3 Prozent ausgemacht. Der größte Mineralölverbraucher ist die chemischen Industrie. Dort sind im vergangenen Jahr 13,2 Millionen Tonnen Rohbenzin eingesetzt worden, 1,1 Prozent mehr als 1989.

Die Raffinerien in den alten Bundesländern sind mit 96,4 Prozent deutlich stärker ausgelastet als im Vorjahr. Sie stießen damit an die Obergrenze ihrer Kapazität. Die Rohölförderung der Bundesrepublik Deutschland betrug 1990 lediglich 3,7 Millionen Tonnen und lag damit um 4,2 Prozent unter dem Vorjahreswert.

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