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Oberkommandierende in spe

USA Forum zur Sicherheitspolitik: Trump will mehr Geld fürs Militär ausgeben, Clinton muss sich für ihren E-Mail-Gebrauch rechtfertigen. Doch beide bleiben vage

Donald Trump, auch außenpolitisch ein Wadenbeißer Foto: Evan Vucci/ap

Von Bernd Pickert

BERLIN taz | Es war der erste Auftritt der beiden Präsidentschaftskandidat_innen vor dem gleichen Publikum: Am Mittwoch stellten sich Donald Trump und Hillary Clinton Fragen zur Außen- und Sicherheitspolitik. Nacheinander allerdings: Die erste von drei geplanten Fernsehdebatten der beiden findet erst am 26. September statt. Sehr viel Substanz trat nicht zutage, als beide am Mittwoch in New York vor einem Publikum aus aktiven Militärs und Veteranen der Irak- und Afghanistankriege auftraten.

Clinton wurde von Beginn an erneut mit zahlreichen Fragen zu ihrer Benutzung eines privaten E-Mail-Servers während ihrer Zeit als Außenministerin gelöchert. Sie konterte mit ihren inzwischen bekannten Antworten, sie habe niemals klassifiziertes Material darüber verschickt oder empfangen, auch wenn der ermittelnde Staatsanwalt etwas anderes sagt

Trump erneuerte seine Forderung nach einer deutlichen Aufstockung des Militärhaushalts. Das US-Militär läge am Boden und sei kaum noch handlungsfähig, sagte er. Im Übrigen werde er binnen 30 Tagen nach seiner Amtsübernahme von den Generälen einen Plan zur Vernichtung des „Islamischen Staats“ verlangen und dann zügig umsetzen.

Auch Clinton will gegen die Terrorgruppe vorgehen. Sie schließt allerdings den Einsatz von US-Bodentruppen in Syrien oder im Irak kategorisch aus. Ihr eigenes Abstimmungsverhalten von 2003, als sie als Senatorin den damaligen Präsidenten George W. Bush mit zum Irakkrieg ermächtigte, bezeichnete sie erneut als Fehler.

„Wenn er mich brillant nennt, nehme ich das Kompliment an“

Donald Trump über Wladimir Putin

Trump bestand darauf, schon immer gegen den Irakkrieg gewesen zu sein. Dabei zeigen Interviewaufnahmen von damals längst, dass er die Intervention seinerzeit unterstützte. Er sei dagegen gewesen, behauptete er. Aber wenn man schon da sei, hätte man sich wenigstens Iraks Öl unter den Nagel reißen müssen – denn erst mit den Ölerlösen sei der Aufstieg des IS möglich gewesen.

Seine jüngste Reise nach Mexiko stellte Trump als vollen Erfolg dar, der seine internationalen Führungsqualitäten unter Beweis stelle. Dass etliche mexikanische Regierungsleute, die für den Besuch verantwortlich gewesen seien, inzwischen ihren Posten verloren hätten, unterstreiche nur, wie gut er, Trump, seine Sache gemacht habe.

Im übrigen wiederholte Trump seine Begeisterung für den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der sei im Unterschied zu US-Präsident Barack Obama ein wahrer Führer, der sein Volk hinter sich wisse. Er werde sich mit ihm wunderbar verstehen. Und wenn Putin ihn „brillant“ nenne, „dann nehme ich das als Kompliment an, okay“.

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