O2 kauft E-Plus: Konkurrenz für Telekom und Vodafone
Durch die Fusion der Mobilfunkkonzerne O2 und E-Plus würde ein neuer Marktführer entstehen. Noch ist das Geschäft nicht abgeschlossen.
DÜSSELDORF afp | Auf dem deutschen Mobilfunkmarkt entsteht ein neuer großer Konkurrent für die bisherigen Marktführer Deutsche Telekom und Vodafone: Der niederländische Mobilfunkkonzern KPN teilte am Dienstag mit, seine deutsche Tochter E-Plus an den spanischen Wettbewerber Telefónica mit seiner deutschen Marke O2 verkaufen zu wollen. Aktionäre und die Wettbewerbsbehörden müssten dem Geschäft aber noch zustimmen.
Durch den Zukauf von E-Plus werde die Telefónica „zu einem führenden Telekommunikationsunternehmen in Deutschland“, teilte Telefónica Deutschland mit. Das neue gemeinsame Geschäft habe insgesamt 43 Millionen Kunden und umfasse ein Umsatzvolumen, das sich Ende 2012 auf 8,6 Milliarden Euro belaufen habe.
Beim Marktführer Telekom telefonieren im Mobilfunknetz laut Bundesnetzagentur 37 Millionen Verbraucher, bei Vodafone sind es 32,4 Millionen Anschlüsse. E-Plus zählte Ende Juni 24,4 Millionen Handy-Telefonierer, wie die Gruppe am Dienstag mitteilte. O2 kommt auf 19,3 Millionen Anschlüsse.
Für den Verkauf von E-Plus erhält KPN fünf Milliarden Euro in bar und Anteile von 17,6 Prozent an Telefónica Deutschland, wie aus einer Mitteilung des niederländischen Konzerns hervorging. Durch den Zusammenschluss der Geschäfte von E-Plus und der Telefónica-Tochter O2 ergäben sich „attraktive Synergien und Wachstumspotenziale“ von fünf bis 5,5 Milliarden Euro.
Abschluss Mitte 2014
Die Führung von KPN empfehle ihren Anteilseignern, die Transaktion zu genehmigen, teilte das niederländische Unternehmen mit. Eine außerordentliche Aktionärsversammlung solle in den kommenden Wochen einberufen werden. KPN-Chef Eelco Blok erklärte, der Nutzen durch einen Zusammenschluss von E-Plus und O2 sei „eindeutig und überzeugend“. KPN werde sich nach dem Verkauf auf seine Kernmärkte konzentrieren.
Wie die Telefónica Deutschland mitteilte, wird mit einem Abschluss der Übernahme von E-Plus Mitte 2014 gerechnet. Auch die Aktionäre von Telefónica Deutschland müssten noch zustimmen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Entlassene grüne Ministerin Nonnemacher
„Die Eskalation zeichnete sich ab“
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Utøya-Attentäter vor Gericht
Breivik beantragt Entlassung
Böllerverbot für Mensch und Tier
Verbände gegen KrachZischBumm
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin