: Nur trocken jubeln
■ Nach Tod bei Handball-WM: Politik und Polizei wollen Alkoholverbot in Sportarenen
Als Reaktion auf die Tötung zweier dänischer Handballfans durch einen betrunkenen Messerstecher am Samstag abend haben gestern Politiker und Polizeiführer ein totales Alkoholverbot für Sportstadien gefordert. Sportsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) erklärte: „Wo Sport getrieben wird, hat Alkohol nichts zu suchen“, allenfalls solle alkoholfreies Bier ausgeschenkt werden. Neben dem sächsischen Innenminister Klaus Hardraht (CDU) schloß sich der Forderung auch Polizeidirektor Michael Knape an, der für Polizeieinsätze bei Sportveranstaltungen zuständig ist. Das Verbot solle aber auch auf die Stadionvorplätze ausgedehnt werden, um zu verhindern, daß die Fans sich vor dem Spiel betränken. Der Präsident des Berliner Fußball-Verbandes, Otto Höhne, wies darauf hin, daß im Olympiastadion nur alkoholfreies Bier ausgegeben werde.
Ein totales Alkoholverbot lehnt der Chef der Gewerkschaft der Polizei, Hermann Lutz, dagegen ab. Erstens sei nicht zu verhindern, daß Besucher betrunken ins Stadion kämen. Schließlich würden Organisatoren kaum eine Veranstaltung übernehmen, wenn ihnen nicht Einnahmen aus dem Alkoholverkauf winken würden. bpo
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen