: Nur Musik
betr.: „Die Türkei gewinnt den Grand Prix Eurovision“ und weitere Berichte, taz vom 26. 5. 2003
Man hatte das Gefühl, dass die deutschen Medien den Sieg der Türkei heruntergespielt haben. Da drängte sich die Frage auf: „Ist die Türkei also dem viel kritisierten deutschen Neid zum Opfer gefallen?“ Mit Sertab Erener hat eine Türkin den Sieg mit an den Bosporus gebracht, die schon immer Qualität aufweist. Ich hoffe, in Zukunft auch international. GÖKHAN ACIL, Hamburg
Sehr guter Artikel! Freue mich vor allem über die sehr angenehm gestalteten Zeilen über Tatu. Im Gegensatz zu einem Großteil der restlichen deutschen Presse wurde von Ihnen nicht auf die beiden Mädels eingeschlagen, was sie definitiv nicht verdient haben. Ein dritter Platz für zwei 18-Jährige ist unter diesem Druck nicht zu verachten, und es waren ja auch nur drei Punkte, die gefehlt haben. Das Ergebnis geht in Ordnung, obwohl die meisten Leistungen an diesem Abend nicht wirklich überzeugend waren. Danke schön für diesen Artikel und ihre Hintergrundkommentare auf der NDR-Seite des Grand Prix. NICOLE SIEGEL, Berlin
Einen Tag nach dem Grand Prix wird in diesem Artikel versucht, aus den Punktvergaben die Zuneigungen und Haltungen der europäischen Staaten untereinander herauszulesen. Demnach wäre die Türkei als Siegerin schon einmal in das Herz, als erste Stufe für die EU, aufgenommen worden. Das militaristische England wurde wegen dem Irakkrieg abgestraft. Mit Musik habe das nichts mehr zu tun. Ich glaube nicht daran. Genauso gut kann man alles hineininterpretieren. Eine Solidarisierung mit den jüngsten Erdbebenopfern in der Türkei. Eine Entschädigung für die EU-Ablehnung usw. Ich denke, es ging nur um Musik. Höchstens noch zeigten die nationalen Favorisierungen unterschiedliche Mentalitäten und Internationalisierungen. EIKE ALSCHER, Berlin
Lieber Ralph Siegel, gestern hab ich mir den Grand Prix 2003 angehört! Es wird Zeit, dass die alten 70er-Jahre-Schlager-Dominierer abgelöst werden von jungen, tanzenden, frischen, kreativen, gefühlvollen, schmeichelhaften, revolutionären, futuristischen, zugänglichen, leuchtenden, originellen, harmonischen, geschmackvollen, querdenkenden, selbstkritischen, musischen, poetischen, einfallsreichen, makellosen, unvergleichlichen, starken, nichtsektiererischen, selbstbewussten, treibenden, musizierenden, kosmischen, ungeduldigen, spielerischen, ironischen, kräftigen, improvisierenden, aufrechten, offenen, anstoßenden, erfindungsreichen, neugierigen, klugen, mitreißenden, feinsinnigen, schrillen, berauschten, erleuchteten, wachen, freudigen, schrägen […] und dynamischen Musikern, Musikliebhabern, Tänzern, DJs und Komponisten. Mit kreativen Grüßen DR. MOTTE, Berlin