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Noch mehr Geld für Kitas

Bildung Senatorin Scheeres (SPD) verspricht schnellen Ausbau um 27.000 Plätze bis 2020

Es soll noch mehr Kita-Plätze geben, und sie sollen schneller als bisher entstehen. Das hat die für Bildung, Jugend und Familie zuständige Senatorin Sandra Scheeres (SPD) am Dienstag nach der Senatssitzung angekündigt. Zu derzeit 166.000 Plätzen sollen dieses Jahr 6.300 hinzukommen, ungefähr so viele, wie auch 2016 neu entstanden. Bis 2020 sollen es dann 193.000 Plätze sein. Für diesen Ausbau stünden rund 200 Millionen Euro zur Verfügung. Scheeres verwies darauf, dass es derzeit durchaus freie Plätze gebe, nämlich 4.500.

Das Geld dafür kommt aus Bundesmitteln und jenem Topf, in dem das Abgeordnetenhaus den Überschuss eines Haushaltsjahres sammelt. Dieser Topf heißt Siwana – „nicht zu verwechseln mit Nirwana“, hatte Scheeres’ Kollegin vom Wirtschaftsressort, Ramona Pop (Grüne), jüngst bei der Indus­trie- und Handelskammer gewitzelt. Nur mit dem Geld aus dem Bundeshaushalt wäre der per Bundesgesetz seit 2013 festgeschriebene Betreuungsanspruch ab dem ersten Lebensjahr laut Scheeres nicht zu erfüllen.

Schneller passieren soll der Kita-Ausbau auf gleiche Weise wie beim Schulbau: über einen einheitlichen Bautyp. „System-Bau für Kitas“ nennt sie das. Das soll aber „nicht auf einem Billigniveau“ geschehen. Nach Zahlen der Bildungsverwaltung gehen derzeit in Berlin 93 Prozent der drei- bis sechsjährigen Kinder in eine Kita. Bei den ein- bis dreijährigen sind es 69 Prozent, bei den unter einjährigen 2 Prozent.

Die nötigen Erzieher für die vielen neuen Plätze will Scheeres über mehr Ausbildung und weitere Quereinsteiger aus verwandten Berufen sichern, beispielsweise Logopäden. Die könnten aus ihrer Sicht dann gleich vor Ort die Sprachtherapie übernehmen, ohne dass Eltern ihr Kind in eine Praxis kutschieren müssen. Stefan Alberti

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