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Noch längst kein Baubeginn am Hafen

■ Fruchtumschlag—Erweiterung nicht in Sicht / Baubeginn evtl. im Herbst

Es wird noch lange dauern, bis die umstrittene Ausweitung des Fruchtumschlags am Europahafen realisiert wird. Heute liegt dem Senat ein Papier des Hafensenators zur Abstimmung vor. Der grüne Manfred Schramm hatte wissen wollen, was der Senat dazu getan hat, daß das neue Fruchtterminal am Europahafen im Herbst dieses Jahres den Betrieb aufnehmen kann. Die lakonische Antwort: Noch ist kein Bauarbeiter in Sicht, die Firma, die Träger des Erweiterungsbaus sein soll, ist noch nicht einmal gegründet.

Im vergangenen Sommer hatte der Konflikt um das Terminal wochenlang die Koalition beschäftigt. Bernd-Artin Wessels, Bremens oberster Fruchthändler, hatte mächtig Druck gemacht: Wenn die Ausweitung des Standortes Europahafen nicht schnellstmöglich käme, dann sei der Handel gezwungen, auf andere Standorte außerhalb Bremens auszuweichen. Wirtschaftssenator Claus Jäger hatte für den Europahafen gekämpft. Ihnen entgegen stand vor allem Umweltsenator Ralf Fücks mit dem Programm, am Europahafen Wohnungen zu bauen. Die Wirtschaftsseite setzte sich durch, der Senat beschloß den Standort.

Jetzt scheinen es alle nicht mehr ganz so ernst zu nehmen. Die Gründung der Joint-Venture von Bremer Lagerhaus GmbH und dem Fruchthändler Atlanta-Gruppe, die den Bau dringend wollte, zieht sich hin: In der Senatsvorlage heißt es, das erste Geschäftsjahr beginne „im Herbst 1993“.

J.G.

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