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Nina Rao Hochschullehrerin

Nina Rao ist in ihrer Branche dafür bekannt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Die indische Hochschullehrerin weiß, wovon sie spricht, wenn sie sich zu Tourismusthemen äußert. Die Mittfünfzigerin ist Direktorin der Abteilung Tourismus am „College für Berufsausbildung“ an der Universität Delhi und verfügt über langjährige praktische Erfahrung.

Nach mehreren Lehrveranstaltungen in der Bundesrepublik Deutschland Ende 1996 war sie entsetzt über das Desinteresse, das ihr Professoren und angestellte Lehrkräfte entgegenbrachten: „Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass Akademiker so eng sein können und ihnen das Interesse fehlt, über den Suppenrand ihres spezialisierten, beschränkten Forschungsbereichs oder über ihre eigene Vortrefflichkeit hinaus zu schauen.“ Umso mehr erfreute sie der Einsatz von Einzelpersonen, die das Manko ausglichen.

Nina Rao, Autorin mehrer Studien und Bücher, hält es für unbedingt erforderlich, die weltweit gleichförmige und einseitige Ausbildung im Tourismusmanagement zu verändern. Tourismus dürfe nicht länger als „Industrie“ behandelt, sondern müsse als interkultureller Prozess verstanden werden.

Neben ihrer Hochschul- und Beratungstätigkeit engagiert sich Nina Rao als Tourismuskritikerin in der Nichtregierungsorganisation (NGO) „Equations“ in Bangalore und hat seit 1999 den Vorsitz der „Südlichen Lobbygruppe der NGOs bei der UN-Kommission für nachhaltige Entwicklung“ inne. Daneben ist sie in der indischen Frauen- und Gewerkschaftsbewegung aktiv.

Nina Rao ist zu Gast auf der ITB und bei „Tourism Watch“ am Stand der „ITB-Initiative Tourismus, Umwelt und Entwicklung“ in Halle 7,2b. Sie wäre erfreut, wenn sich Deutsche für ihre Vorstellungen von einem interkulturellen Prozess interessieren würden LUDMILLA TÜTING

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