„Man sollte sie alle aufknüpfen und in der Sonne verdorren lassen“, sagt der griechischer Tavernenwirt Stelios. Er meint die Politiker. Bericht aus den Ruinen des Klientelstaats.
Die Entscheidung des IGH setzt dem absurden Treiben kein Ende - könnte aber die streitenden Länder zur Besinnung bringen. Gerade Griechenland hat allen Grund dazu.
Nicht einmal Papandreous engste Mitarbeiter können sagen, warum ihr Chef nun auf eine Volksbefragung setzt. Schließlich hat er viel zu verlieren und wenig zu gewinnen.
Schön: Kein griechischer Taxifahrer ist derselben Meinung. Nicht über die Parlamentarier, nicht über die Krise, erst recht nicht über die Verantwortung für den Schuldensumpf.
Die neue Regierung muss die eigene Partei überzeugen, die Troika beeindrucken und die "Empörten" auf der Straße zum Zuhören bringen. Doch das ist fast unmöglich.
Die Griechen mussten 2010 brutal sparen. Nun stimmt das Parlament über den noch härteren Haushalt 2011 ab. Der Wut des Volkes folgt allmählich Lethargie.
Das wichtigste Ergebnis der griechischen Kommunalwahlen waren die vielen Nichtwähler. Dem Sparkurs der Regierung wurde also mitnichten der Vertrauensbeweis erbracht.
Die griechischen Gewerkschaften streiken. Doch nicht die Streiks bedrohen die Wirtschaft, sondern die Abwärtsspirale, die durch das Sparen in Gang gesetzt wird.
Die EU-Kommission hat den Sparplan der Griechen gebilligt, doch der ist äußerst rigide. Die Proteste der Bauern deuten darauf, auf welchen Widerstand der Sparkurs stoßen wird.
Griechenland hat 2009 mit einem Riesenloch im Haushalt schockiert. Die Schulden sind hausgemacht: Steuervermeidung im großen Stil hat das Gemeinwesen in den Ruin getrieben.
Ein Jahr, nachdem in Athen der 15-jährige Alexis Grigoropoulos durch eine Polizeikugel getötet wurde, gingen nun wieder Demonstranten auf die Straße. Doch der Wind hat sich gedreht.
Die Wende des Wählers hin zur linken Volkspartei Pasok ist kein Vertrauensvotum. Fast alle Griechen wissen, dass die Pasok fast genauso gehandelt hätte wie die alte Regierung.