piwik no script img

Niedersachsen will unbußfertig werden

■ Feiertag soll künftig wegen der Pflegeversicherung ausfallen

Hannover In Niedersachsen soll der Buß- und Bettag zur Finanzierung des Arbeitgeberanteils an der Pflegeversicherung gestrichen werden. Eine entsprechende Änderung des Feiertagsgesetzes habe das Kabinett zur Anhörung freigegeben, sagte Regierungssprecher Michael Jürdens am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Hannover. Geplant sei, den Buß- und Bettag ab 1995 als gesetzlichen Feiertag wegfallen zu lassen.

Die geplante Gesetzesänderung solle für alle Arbeitnehmer gelten, betonte Jürdens. Eine Sonderregelung für Lehrer werde es nicht geben, dementierte der Regierungssprecher entsprechende Gerüchte. Daß es ausgerechnet dieser Feiertag ist, den sich die niedersächsische Landesregierung ausgesucht hat, das hat seinen Grund: Für den zu streichenden Feiertag sei der Buß- und Bettag gewählt worden, da nur er immer auf einen Wochentag falle, sagte Michael Jürdens. Damit hat Niedersachsen einen ersten konkreten Schritt in der hochgradig kontroversen Diskussion um die Finanzierung der Pflegeversicherung gemacht. Vor allem die Kirchen haben gegen die Abschaffung dieses christlichen Feiertags Einwände erhoben.

dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen