Niedersachsen-Duell in der Zweiten Liga: Osnabrück wieder auf Talfahrt
Das Abstiegsderby verlor der VfL Osnabrück gegen Braunschweig. Der VfL muss langsam für die Dritte Liga planen.

Während Platz 15 den Verbleib in der Liga sichern würde, muss der Drittletzte gegen den Drittliga-Dritten am Saisonende zwei Relegationsspiele um den Klassenerhalt bestreiten. Wer noch einen Platz tiefer in der Tabelle fällt, ist automatisch weg vom Zweitliga-Fenster.
Während der VFL Osnabrück sich derzeit im freien Fall vom Tabellenmittelfeld ans Tabellenende befindet, durch eine Niederlagenserie die nur durch einen einzigen Sieg am vergangenen Wochenende gegen den Karlsruher SC unterbrochen wurde, zeigt die Braunschweiger Tendenz in die entgegengesetzte Richtung. Osnabrück ist abgeschlagen Letzter der Rückrundentabelle, Braunschweig liegt hier im Mittelfeld.
In allen Belangen überlegen
Trennten beide Vereine am Ende der Hinrunde noch saftige acht Zähler, so hatte Braunschweig vor dem Nordderby nach Punkten zu Osnabrück aufgeschlossen. Eine Tendenz, die sich am Sonntag fortsetzte: Mit 4:0 (1:0) fertigten die Braunschweiger den Tabellen-Nachbarn überraschend klar ab, tauschten mit ihm den Tabellenplatz und haben drei Punkte Vorsprung vor der Konkurrenz aus Osnabrück.
In einem umkämpften Spiel war Braunschweig gedanklich schneller, nutzte effektiv seine Chancen und war in allen Belangen überlegen. Die Braunschweiger Angreifer Martin Kobylanski und Suleiman Abdullahi, die erstmals in diesem Jahr gemeinsam in der Startelf standen, wirbelten die Defensive der „Veilchen“ ein ums andere Mal durcheinander und trafen jeweils zweimal.
Osnabrück hingegen war im Angriff harmlos und fand keinen Weg durch die dichte Braunschweiger Defensive. Spätestens nach dem Braunschweiger Doppelschlag zum 0:2 und 0:3 zu Beginn der zweiten Halbzeit ergaben sich die Spieler der Heimmannschaft mit hängenden Köpfen ihrem Schicksal.
Dass VfL-Keeper Philipp Kühn sich einen Kobylanski-Schuss aus spitzem Winkel (66.) auch noch selbst zum 0:4-Endstand ins Tor faustete, passte da ins Bild. Für die Osnabrücker war es die zehnte Heimniederlage in Serie. Damit halten sie nun einen traurigen Allzeit-Rekord in der Zweite Liga. Für Braunschweig hingegen war es der erste Auswärtssieg der gesamten Saison.
Mehr schlechte Nachrichten
Bei den Osnabrückern herrscht Ratlosigkeit. Den Trainer haben sie gerade gewechselt, doch auch der Neue, Markus Feldhoff, scheint den Absturz nicht aufhalten zu können. Der redete sein Team nach dem 1:0 in Karlsruhe, dem ersten Sieg nach drei Monaten, noch stark, wird aber nach der 0:4-Klatsche tiefer in die Psychokiste greifen müssen.
Zur Niederlage des VfL kam am Sonntag noch die Nachricht, dass ein Spieler mit Corona infiziert ist. So ist noch unklar, ob die Osnabrücker am kommenden Mittwoch die Chance bekommen, durch ein Nachholspiel wieder an Braunschweig vorbeizuziehen.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!