: Nicht ohne Anwohner
■ Bavaria-Neubau: Initiativen fordern Verkehrskonzept und Bürgerbeteiligung
Nach Bekanntwerden der Pläne für eine Neubebauung des Bavaria-Brauerei-Geländes auf St. Pauli haben Stadtteilinitiativen die Beteiligung der AnwohnerInnen an den Planungen verlangt. Sie wollen insbesondere die Verdrängung der bisherigen Bevölkerung und das Ersticken des Stadtteils im Autoverkehr verhindern.
Wie die taz am Wochenende berichtete, soll das Brauerei-Gelände weitgehend abgeräumt und durch ein dichtes Geschäfts- und Wohnviertel mit mindestens einem Hochhaus ersetzt werden. Die Pläne sehen auch eine Tiefgarage mit 1200 Plätzen vor. Weder die Initiative „Ein Stadtteil steht auf“ noch die Verkehrsinitiative Karo4tel stehen dem Vorhaben grundsätzlich negativ gegenüber.
Holger Hanisch von „Ein Stadtteil steht auf“ schlägt vor, bald eine Stadtteilkonferenz einzuberufen, um die Anwohner-Interessen einzubringen. „Es kann nicht heißen, wir befürworten das“, warnt Hanisch, „wenn mit den Initiativen nicht gesprochen wurde.“ Er setzt auf das Engegenkommen von Kiez-König Willi Bartels, der zu den Investoren gehören soll.
Ingolf Goritz von der Verkehrsinitiative hofft, dass dies „neue BewohnerInnen und Arbeitsplätze und damit Kaufkraft nach St. Pauli Süd bringen kann“. Er fordert ein „integriertes Verkehrs- und Freiflächen-Konzept“, das die Nachbarschaft einbezieht. Zu berücksichtigen wären: die Tiefgarage des Millerntor-Hochhauses, die Vorschläge von SPD und CDU für eine Verschönerung der Reeperbahn, der nach einer Aufwertung schreiende Spielbudenplatz und die Pläne der Investoren Büll&Liedtke für das Grundstück der ehemaligen Bowling-Bahn am Zirkusweg. knö
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