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„Nicht nur bolzen“

■ Mirko Votava gibt VfB Oldenburg Hoffnung Hoffnungsträger beimAbstiegskampf

Oldenburg. Fußball-Oldie Mirko Votava konnte sich vor den Autogrammsammlern kaum retten. Nach seinem gelungenen Debüt beim VfB Oldenburg, das mit einem 1:0-Sieg über den SV Waldhof Mannheim im letzten Zweitliga-Nachholspiel der Vorrunde endete, wurde der Ex-Bremer in Sprechchören als Hoffnungsträger gefeiert.

Doch der 40 Jahre alte Routinier gab sich zurückhaltend: „Ich kann jetzt noch nichts über unsere Chancen im Kampf um den Klassenverbleib sagen. Doch entgegen meinen ersten Erwartungen ist die Moral der Mannschaft prächtig.“

Auch auf dem Spielfeld kehrte der ehemalige Nationalspieler als Libero nicht den „Zampano“ heraus. „Die Anweisung des Trainers lautete, die Abwehr zusammenzuhalten und auf Null zu spielen. Daran habe ich mich gehalten“, sagte Votava nach dem ersten Zweitliga-Punktspiel in seiner langen Karriere. Schwierigkeiten mit der Umstellung von der Bundesliga auf das „Unterhaus“ hatte er nicht: „Ich versuche, von hinten heraus Fußball zu spielen und nicht bloß die Bälle zu bolzen. Hin und wieder muß man konsequent dazwischen gehen. Doch ich bin kein Kind von Traurigkeit und habe damit keine Probleme.“

Der schwache Angriff der Mannheimer stellte die von Votava umsichtig dirigierte VfB-Abwehr allerdings kaum vor große Probleme. Trotz des Siegtores von Tammen in der 78. Minute müssen die Oldenburger auf Rang 16 und einem Abstiegsplatz überwintern. „Mit 16 Punkten können wir aber wieder zuversichtlicher in die Rückrunde schauen. Die Spieler sind gefestigter geworden, wir haben uns als Team gefunden“, sagte Trainer Hubert Hüring.

Er sieht Votava als wichtigen Leitwolf im Kampf gegen den Abstieg. „Mirko ist für mich mehr als nur ein Spieler. Ich möchte, daß er sich auch in die Trainingsarbeit einbringt. Deshalb werde ich viel mit ihm sprechen, denn sowohl die Mannschaft als auch ich können von seiner Erfahrung profitieren“, meinte der 46 Jahre alte VfB-Coach. Votava erklärte sich zur Hilfe bereit, sieht sich aber bis Saisonende ausschließlich als Spieler: „Was sich nach einem halben Jahr oder nach eineinhalb Jahren ergibt, muß man abwarten.“

Heinz Arndt, dpa

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