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Nicht nach Nauru

Australische Soldaten bringen irakische Flüchtlingevom Schiff Manoora gewaltsam auf die Pazifikinsel

CANBERRA ap ■ Australische Truppen haben am Montag damit begonnen, rund 200 irakische Flüchtlinge von dem Schiff „Manoora“ mit Gewalt auf die Pazifikinsel Nauru zu bringen. Zunächst wurden sechs Asylsuchende von zwölf Soldaten an Land begleitet, die sich weigerten, in ein Flüchtlingslager auf Nauru gebracht zu werden.

Ein Sprecher des australischen Einwanderungsministers Philip Ruddock erklärte, die Behörden hätten zwei Wochen mit den Flüchtlingen diskutiert und sie dann ultimativ aufgefordert, das Schiff zu verlassen. Die Flüchtlinge verlangen, dass ihre Asylanträge in Australien bearbeitet werden, da sie jeweils mehrere tausend Dollar bezahlt hätten, um dorthin zu kommen. Auf Drängen der Regierung des Inselstaates wurde der Transfer vorerst eingestellt.

Die Flüchtlinge waren vor zwei Wochen vor der nordaustralischen Küste aufgegriffen worden. Insgesamt kümmert sich die Regierung von Nauru um fast 800 Flüchtlinge, die nach Australien reisen wollten. Für die Überprüfung der Anträge erhält der Inselstaat rund 20 Millionen australische Dollar (21 Millionen Mark).

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