: Nicht ganz ausgewogen
betr.: „Schaden für Frauen und Grundrechte“, taz vom 8. 3. 06
John Roberts ist nicht der „künftige“ oberste Richter, sondern bereits seit einer ganzen Zeit im Amt – und hat das Abtreibungsurteil Roe v. Wade nie auch nur annähernd in Frage gestellt. (Ein Grund, warum er massive Unterstützung auch von vielen Demokraten erfuhr.) Selbst wenn es zu einem Umsturz des Urteils Roe v. Wade käme – was in den USA niemand ernsthaft erwartet –, hätte eine Aufhebung dieses umstrittenerweise aus der Verfassung abgeleiteten Rechts auf Schwangerschaftsabbruch überhaupt keinen Einfluss auf die anderen explizit in der US-Verfassung fixierten und unwiderruflichen Grundrechte.
Und einerseits von „liberalen“, andererseits aber von „ultrarechten“ Richtern zu sprechen, ist vielleicht auch nicht ganz ausgewogen. Aber welche Rolle spielt das alles schon, wenn es doch nur darum geht, wieder einmal ein bisschen die Anti-Bush-Hysterie anzufeuern? THOMAS SCHRÖDER, Münster