: New Wave hinterm Eisernen Vorhang
Er war nicht gerade das, was man als angepasst oder diplomatisch bezeichnen würde: der Regisseur Pavel Juracek; einer, der keine Kompromisse machte, wenn es um seine Kunst ging. Noch heute ragt der früh Verstorbene überlebensgroß aus der tschechischen Filmszene heraus. Seine ungewöhnlich rebellischen Filme realisierte er allesamt hinter dem Eisernen Vorhang. Gleich in seinem Debüt führte er auf groteske Weise die stalinistische Bürokratie vor. Vom tschechischen Geheimdienst verfolgt, musste er 1977 nach Westdeutschland fliehen. Anfang der Achtzigerjahre kehrte er in die Tschechoslowakei zurück, physisch und psychisch gebrochen. Er hinterließ eine Handvoll wichtiger Filme, die vom Widerstand des Individuums gegen jede falsche Autorität erzählen.