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Neues Album von UnheiligDer Bestattungsschlagersänger

Songs wie Horoskope: Am Freitag erscheint das neue Album von Unheilig – auch dieses wird es wieder an die Chartspitze schaffen. Warum eigentlich?

Niemand sonst, nicht einmal eine Lady Gaga, hat im Jahr 2010 in Deutschland mehr CDs verkauft als „Der Graf“. Bild: dpa

Den schönsten Grabstein 2011 entwarf das Keramikatelier Feuermale in Rostock. Die schönste Urne des vergangenen Jahres gestaltete Bettina Ulitzka aus Hamburg. Und der schönste Sarg kam aus Freiburg von Cascada design. Doch die unbedingt zu empfehlende Website bestattungen.de vergibt nicht nur diese Branchen-Awards, sondern ermittelt auch alljährlich jene Lieder, zu denen der Deutsche am liebsten in die Grube fährt.

Das war im vergangenem Jahr wie auch schon 2010 „Time To Say Goodbye“ von Sarah Brightman. Direkt dahinter aber, so die Pressemitteilung von bestattungen.de, kam schon „der Aufsteiger des Jahres bei Beerdigungen“ ein: „Geboren um zu leben“ von Unheilig.

Nun muss sich die Engländerin Sarah Brightman in Acht nehmen. Ihre Spitzenposition ist in Gefahr. Denn Unheilig legen nach. Schon an der allerersten Singleauskopplung aus dem neuen Album „Lichter der Stadt“ dürfte demnächst niemand mehr vorbeikommen, der einen lieben Verstorbenen standesgemäß zur letzten Ruhe betten möchte.

Der Song beginnt mit weihevollem Gesumme, ein festlicher Beat aus dem elektronischen Schatzkästlein setzt ein, ein kleines Orchester aus dem Computer legt blauschwarzen Samt aus, und dann fragt „Der Graf“, Sänger, Songschreiber und einziges Mitglied von Unheilig: „Wohin sind die Jahre und Tage des Glücks?“ Das ganze Ensemble ist unterlegt mit einem erhabenen Hall wie aus einem komplettgekachelten Leichenschauhaus. Im Refrain schließlich verspricht „Der Graf“ nicht weniger als den Trost des ewigen Lebens: „So wie du warst, bleibst du hier, so wie du warst, bleibst du immer bei mir.“ Im dazugehörigen Videoclip steht Deutschlands momentan erfolgreichster Musiker inmitten verwelkter Blätter, die seltsamerweise, aber dafür in Superzeitlupe aus dem Gewölbe eines Schlosssaals regnen.

Gestorben wird immer

Angesichts der Absatzsorgen, die die Musikindustrie schon seit einiger Zeit plagen, ist das natürlich nicht doof. Gestorben wird schließlich immer, auch und gerade in schlechten Zeiten. Man darf aber trotzdem davon ausgehen, dass der gelernte Hörgeräteakustiker und ehemalige Zeitsoldat nicht in voller Absicht einen Bestattungsschlager nach dem anderen aufnimmt. Würde der Aachener mit der Glatze, der seinen Namen, sein Privatleben und selbst sein Geburtsdatum erfolgreich unter Verschluss hält, derart absichtsvoll vorgehen, wäre ihm wahrscheinlich schon früher der Durchbruch gelungen.

Der kam schließlich erst 2010 mit „Geboren um zu leben“ und seinem bereits siebten Studioalbum „Große Freiheit“. 23 Wochen lang stand Unheilig an der Spitze der Album-Charts und kassierte siebenmal Platin. Niemand sonst, nicht einmal eine Lady Gaga, hat im Jahr 2010 in Deutschland mehr CDs verkauft als „Der Graf“. Den Rekorden folgten dann drei Comet, fünf Echos und noch ein paar Schubkarren voller Preise mehr, die endgültig bewiesen: Da war im Mainstream angekommen, was bis dahin, sorgsam schwarz getarnt, nur im Untergrund bekannt war.

Denn bis zum riesigen Erfolg hatte sich Unheilig bereits eine solide Gefolgschaft in der Gothic-Szene erspielt. Die wird zwar von den etablierten Medien so lange ignoriert, bis wieder mal ein paar Minderjährige bei einer Schwarzen Messe auf dem nächstgelegenen Friedhof erwischt werden, aber bereits bevor er die Charts stürmte, kamen zu den Konzerten von Unheilig schon mal 2.000 Menschen.

Trost in der Krise

Wie daraus aber solch ein Massenphänomen werden konnte, das hat weniger mit Unheilig selbst, als mit den Massen und deren Verunsicherung zu tun. Denn die benötigen Trost in der Krise, die sie erfasst hat, nachdem die spirituelle Leere nicht mal mehr durch ökonomischen Überfluss kompensierbar scheint. Und wer sollte solchen Trost besser spenden können als jemand aus der Schwarzen Szene. Schließlich hat sich das Schwarzkittelgewerbe nicht nur selbst als überaus krisensicher erwiesen. Es erzählt auch in seinem Kern stets immer nur von Verlust, von Verzweiflung, von der Krise.

So unterschiedlich also die vielen Sub-Genres, aufgeschlüsselt in obskure Nischen wie Death Rock, Ethereal, Gothabilly oder Horrorpunk, auch klingen mögen, eins verbindet sie neben der überwiegend dunklen Bekleidung: eine Todessehnsucht, in der es sich die deutsche Seele spätestens seit der Romantik gemütlich und mit großer Lust eingerichtet hat.

Nur: Selten passte solch ein Pessimismus so gut zum allgemeinen Zeitgeist wie in diesen Tagen, in denen der Untergang der Welt, wie wir sie kennen, bevorsteht, und selbst der Mittelschicht alle Sicherheiten abhanden zu kommen scheinen. Die war schon immer bevorzugte Zielgruppe düsterer Klänge. Interessanterweise haben sich entsprechende Subkulturen immer nur in entwickelten postindustriellen Dienstleistungsgesellschaften entwickeln können. Der durchschnittliche Grufti besaß stets auch noch ein bürgerliches Leben und am helllichten Tage eine Laufbahn im mittleren Dienst. Nun aber droht auch seinen Kollegen der Abstieg.

Meister dieser hohlen Phrasen

In dieser Situation bieten Unheilig Orientierung – gerade, indem die Songs keine klare Richtung vorgeben. Stattdessen funktionieren sie wie Horoskope: So geschickt sind die Sinnsprüche formuliert, dass sie auf jede menschliche Situation angewendet werden können. „Der Graf“ ist ein Meister dieser hohlen Phrasen, ein Künstler der bedeutungsschwangeren, allgemeingültigen, aber schlussendlich leeren Metapher. Viel ist die Rede von „Licht“ auf dem neuen Album, nicht nur im Titelsong „Lichter der Stadt“, mehr noch von „Träumen“ oder „Freiheit“. Mal ist „der Himmel unendlich nah“, dann „der Horizont grenzenlos und weit“.

Seine Lieder scheinen geschrieben von professionellen Grabrednern, die mit austauschbaren Versatzstücken noch jede Trauergemeinde zu rocken in der Lage sind. „Wir wollen die Sehnsucht schüren und euer Herz berühren“, singt der selbsternannte Adelige in „Herzwerk“, während Gitarren wie von Rammstein donnern. Und auch wenn das Klangbild für „Wie wir waren“ ins andere Extrem, zum schmalzigen Schmusepop pendelt, bleibt doch doch das Pathos erhalten: „Wir wollen wie Helden und Könige sein.“

„Wie wir waren“ ist ein Duett mit Andreas Bourani. Einen anderen Song bestreitet „Der Graf“ mit Xavier Naidoo. Eine folgerichtige Wahl: Der lockige Schmerzensmann und der soulsingende Christenmensch bedienen zwar nicht ganz dieselbe Klientel wie Unheilig, aber sie bieten doch eine vergleichbare Dienstleistung an. Alle leisten sie Aufarbeit an der deutschen Seele, die heutzutage endlich mal allen Grund hat, so trübe in die Zukunft zu blicken, wie sie das schon immer gerne tut.

Unheilig: "Lichter der Stadt" (Vertigo Berlin/Universal), erscheint am 16. 3.

Live: 23. 3. Düsseldorf, 24. 3. Bremen, 25. 3. Dresden (alle ausverkauft), große Tour ab 30. 6.

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16 Kommentare

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  • GK
    Grit Kurth

    An Kyrie Eleison: Es muss schon ein erbauendes Gefühl sein, wenn man sich über andere Menschen erheben und von ganz oben auf sie herabschauen kann. Nur kann Abgrenzung eben auch gleichzeitig Ausgrenzung bedeuten, und da liegt die Gefahr. Elitäres Denken mag denjenigen, der sich für den besseren Menschen hält, zwar befriedigen, entlarvt ihn aber gleichzeitig auch.

    Wie einige aus der Szene mit Unheilig umgehen, ist ein schönes Beispiel dafür. Seit über zwei Jahren suchen sie jeden Artikel, jede Neuigkeit über den Grafen im Netz und kommentieren diese auf die abscheulichste Weise. Herabwürdigungen, Beleidigungen, Beschimpfungen. Sie kommen mit den immer gleichen Behauptungen und Vorwürfen, da könnte man glatt von "festgefahrenen Denk- und Verhaltensweisen" sprechen. Konkrete Beispiele aber werden nie genannt.

    Schauen wir uns doch die "Verbrechen" des Grafen mal an, welche Ideale wurden denn im "Ausverkauf" verschleudert? Er war schon immer ein Künstler, der seine eigenen Emotionen und Erlebnisse in Lieder gekleidet hat, die seiner jeweiligen Stimmung entsprachen. Das hat er stets erstmal für sich gemacht und dann gehofft, dass es auch anderen gefällt. Seit 2010 gefällt das nun plötzlich sehr vielen Menschen, auch außerhalb der Szene, und er kann erstmals davon leben. Ist das nun schlimm? Lassen sich die anderen Bands in der Szene von Mutti aushalten? Gibt es innerhalb der Szene keinen Kommerz? Auch in eurer Subkultur ist doch das große Geschäft längst eingezogen, und da meine ich nicht nur die überteuerten Klamotten.

    Zum Thema "selbstständiges Denken und Handeln" hat der Sänger der Band And One letztes Jahr ein super Beispiel gegeben (ja, das sind dieselben, die auch VIP-Tickets verkaufen). Zuerst lässt er sich als Support für Unheiligkonzerte anheuern, um dann aufgrund des Druckes seiner Fans in der Szene zurückzurudern, mitten in der Tour, damit viele Leute vor den Kopf zu stoßen und ein Statement zu veröffentlichen, das nur so strotzt vor wirren Aussagen, die am Ende darauf hinausliefen, dass er beim gemischten Unheiligpublikum nicht ankam, was natürlich nicht seiner überheblichen Art (ich war beim Konzert), sondern den "Bunten" geschuldet war. Einfach nur peinlich und traurig.

    Der Graf sucht weiter die Nähe der Fans, gerne auch mal in achtstündigen Autogrammstunden, er bietet Clubkonzerte an, bei denen man sich über ein Fanvoting die Hälfte der Songs selber wünschen kann, von allen veröffentlichten Alben und individuell für jedes einzelne Konzert. Er geht in Kinderhospize und Krankenhäuser, er begleitet Sterbende, weil die es sich gewünscht haben. Er ist ein begnadeter Musiker, der trotz seines Erfolges Mensch geblieben ist, weiter auf jeden offen zugeht und auch keiner kritischen Frage ausweicht. Und so einen versuchen einige der Szene fertig zu machen, zu verletzen und zu diffamieren, wahrscheinlich ohne sich zu überlegen, welches Licht das auf sie wirft.

    Er macht keinen Spagat, er vergisst einfach diejenigen nicht, die ihn schon länger begleiten, und die gibt es ja glücklicherweise auch immer noch. Er hat sich nie verbogen und dient sich niemandem an. Aber eben auch euch nicht.

    Es ist natürlich hart, wenn man sich selber über Abgrenzung definiert, und dann kommt einer, und reißt die ganzen Mauern ein. Ihr hättet gewarnt sein müssen. Davon hat er schon in "Freiheit" gesungen, vielleicht habt ihr das damals einfach nur nicht richtig verstanden.

  • KE
    Kyrie Eleison

    Rotziger und direkter Artikel, so muß das sein! :D

    Und zwischen den kleinen, mit einem Augenzwinkern zu sehenden Klischeekloppereien sehe ich doch, daß der Autor mehr über die Schwarze Szene weiß als der Großteil seiner Kollegen; von den Durchschnittsbürgern da draußen ganz zu schweigen.

     

    Und @Andrea S.:

    Es macht sehr wohl einen Unterschied, ob man einem alternativen Lebensstil folgt oder nicht.

    Denn es dreht sich eben nicht nur um die Klamotten oder die Musik, wie Deinesgleichen nicht müde werden zu vermuten - sondern auch darum, Dinge zu hinterfragen und sie abzulehnen, wenn sie nicht mit der eigenen Sichtweise vereinbar sind. Und sie nicht hinzunehmen, nur "weil es alle tun".

    Es ist ein Statement, eine willentliche Abgrenzung von der Masse und deren festgefahrenen Denk- und Handlungsweisen sowie der angestaubten Normalitätsdefinition.

     

    Natürlich verdienen Szenebands auch Geld, und die eine oder andere von ihnen war auch schon im Fernsehen zu sehen - aber die meisten haben trotzdem ihr Rückgrat behalten und (mit Verlaub) scheißen nicht gleich auf all ihre Prinzipien, nur um noch ein paar Millionen, Fernsehpreise oder Gäste mehr zu bekommen. Sie treten nicht in jedem noch so idiotischen Fernsehformat auf, um noch ein bißchen populärer zu werden. Zwar nehmen sie Chancen an, wenn sie sich bieten - aber nicht alles um jeden Preis, kein Ausverkauf ihrer Ideale.

    Ich gehe davon aus, daß Anna-Varney Cantodea nie auf einer Modezeitschrift zu sehen wird, und Alexander Kaschte würde wohl eher vor die Studios der Privatsender pinkeln, als sich dort nach deren Drehbuch vor Kameras zu stellen. Falls doch, möge mich bitte in diesem Moment gnädigerweise ein Blitz von meiner irdischen Existenz erlösen. ;)

     

    Nur, weil manch einer von uns noch nie Menschen mit festen Idealen begegnete, heißt das nicht, daß es diese nicht gibt.

     

     

    Unheilig wäre eigentlich gar keiner weiteren Diskussion wert, wenn der Schlagerbernd nicht weiterhin die Nähe einer Subkultur suchen würde, mit deren Werten er eigentlich nichts (mehr) gemeinsam hat. Dieser krampfhafte Versuch eines Spagats zwischen Mainstream und Szene ist nur noch unfreiwillig komisch...

  • D
    deviant

    @Andrea S.

     

    Es ist das schönste Lied der Welt,

    wir spielen das, was euch gefällt.

    Wir wollen euch das Herz berühren

    und euer Geld.

     

    Letzte Instanz.

    ;-)

     

    PS: Wie du darauf kommst, ich würde einen Konflikt zwischen der "Szene" und dem Rest der Welt aufmachen, versteh ich nicht wirklich, ist aber auch unwichtig, denk ich.

  • S
    Sylvi

    Ach, eigentlich steh ich da drüber. Können ja nicht alle den gleichen Geschmack haben. Wer sich aber genauer mit Unheilig und dem Grafen befasst, kann zu solch unpassender und oberflächlicher Einschätzung eigentlich nicht kommen. Nicht nur ich finde seit Jahren soviel Lebensfreude, Zuversicht und Trost durch ihn und seine Musik. Ja klar, auch auf Beerdigungen! Warum sollen sich Angehörige nicht gerade dort durch gute Musik trösten lassen?

  • T
    tamara

    danke für diesen artikel!

    habe tränen gelacht, bin wieder zwei jahre jünger

    und hoffentlich von der bestattung weit entfernt X-D

  • T
    thomas

    Ich finde die Kommentare der Leser zum Schiessen. Sie unterscheiden sich in Nichts den Blackmail-Schreiben von irgendwelchen BritneyWhitneyJustinMadonna-Jüngern, die IHREM Idol nur das Beste wünschen und nicht verstehen, dass der Rest der Welt eine andere Meinung haben darf.

     

    Meine bescheidene Meinung zu "Der Graf" und den nicht existenten Mitgliedern von "Unheilig": Bullshit.

  • Z
    -Zimbo-

    Wieder mal ein Schreiberling, der keine Ahnung hat.

     

    Unheilig besteht also nur aus einer Person...???

     

    Zitat Winkler:

    „Der Graf“, Sänger, Songschreiber und einziges Mitglied von Unheilig.

     

    Gute Recherche Herr Winkler...Setzen...6...!!!

     

    Sinn des Liedes "So wie Du warst", haben Sie ebenfalls nicht verstanden Herr Winkler. Es geht nicht um Tod sondern um Freundschaft.

     

    Wieder sehr gut von Ihnen Recherchiert...Setzen...6...!!!

     

    Sie drängen das Album in eine Ecke, wo es nicht hingehört. Weil Sie die Texte nicht verstehen. Wahrscheinlich verstehen Sie nicht einmal Ihren Text...!!!

    In diesem Sinne...Setzen...6...!!!

     

    MfG

    -Zimbo-

  • AS
    Andrea S.

    Gehört der Graf irgendwem???? Nein ich glaube nicht.

    Warum muss dieses ewige schwarz gegen bunt oder Gothik gegen Normalo oder alt gegen jung oder dick gegen dünn immer wieder auf den Tisch kommen? Schwarz sein, einer Szene anzugehören oder nicht, bunt oder karriert zu sein oder gepunktet rumzulaufen ist doch egal. Hier gings allein darum objektiv einen Artikel zu schreiben.

    UND NOCH WAS: Welcher Musiker macht Musik ohne damit Geld verdienen- bzw, die Masse erreichen zu wollen, seine Botschaft mitzuteilen? Wenn du die Masse erreicht hast, wirst du zwangsweise" damit Geld verdienen. Rate mal was z. B. ´Letzte Instanz macht???? Die verdienen Geld mit ihrer Musik...... auch für die Eintrittskarte zu ihrem Konzert musste ich Geld zahlen.

    P.S. hab ne luftige Hose an;-)

  • J
    Jan

    Man muss sich schon wundern, was für Auswüchse sich im Mainstream mitunter breit machen...

     

    Aber es gibt ja glücklicherweise auch noch Musik abseits des Dudelradios.

  • AS
    Angelika S.

    Herr Winkler,

     

    bevor sie soetwas loslassen,sollte man sich Informieren,keine unwahrheiten propagieren.

    " Hexenjagd " , einfach mal hören.

     

    Traum ist nicht Wirklichkeit, ist Illusion.

    Und trotzdem *l e b t* der Mensch davon.

    Wenn er sehr *h e f t i g* illusioniert,

    dann *i s t* auch meistens viel passiert.

    Ja, hätt’ der Mensch die Träume nicht,

    säß’ er im Dunkeln, ohne Licht.

     

    Ein Mensch, der nüchtern, sehr gerade,

    glaubt *I l l u s i o n*, sei nur Scharade.

    Ja, dummes Zeug sei so ein Traum,

    *der* lebt in einem hohlen Baum.

    „ Der hat sein *Innerstes* vergessen.“

    Ist’s von Termiten aufgefressen ?

     

    Wovon, soll so ein Mensch schon träumen ?

    Doch höchstens von sehr leeren Räumen,

    denn Phantasie, die er besessen :

    „ haben *die Tiere * auch gefressen ?“

    So vegetiert er ? - „ Große Not !“

    Ist noch lebendig, - *doch* schon tot ?

     

    Da lobe ich mir meine Träume,

    sie füllen alle Zwischenräume,

    durch sie fühl’ ich Lebendigkeit. -

    „ Die Phantasie nicht Grenzen kennt.“

    Ja, wer nicht träumen *will*, der *rennt*

    nur immer vor sich *selbst* davon.

     

    Glaubt mir, auch *das* ist Illusion.

    Denn irgendwann holt er sich ein

    und merkt: „ Er ist ein armes Schwein .“

     

    Da Sie, aber nicht das versthen werden, was in dem Text steht, wird es wohl so sein, wie der letzte satz besagt. :-)

  • GK
    Grit K.

    Ich bin wirklich erschüttert ob dieses unsagbar zynischen, schlecht recherchierten und einseitigen Artikels.

    Es ist das gute Recht von Herrn Winkler, Unheilig und ihre Musik nicht zu mögen. Doch dieser Text strotzt vor Un- und Halbwahrheiten. Das geht los bei der Besetzung der Gruppe selbst (der Graf macht schon lange nicht mehr alles allein, und zumindest Henning Verlage sollte jemandem ein Begriff sein, der von sich selbst glaubt, etwas von Musik zu verstehen). Es geht weiter mit der Verunglimpfung eines der vielseitigsten Künstler auf dem deutschsprachigen Musikmarkt, der die unterschiedlichsten Musikstile bedient, weil er sie einfach drauf hat. Auch die Texte sind variantenreicher, als Ihr Autor ahnt. Ihm persönlich empfehle ich das schöne Lied "Hexenjagd"; vielleicht lernt er da ja noch was.

  • D
    deviant

    Juhu, da sind sie auch schon, die Normalos, die sich total alternativ fühlen und einen Angriff auf "ihren" Beerdigungsmusiker als Angriff auf sich selbst werten.

     

    Im locker durch die Hose atmen, Junk(food)s und Mädels, wo er recht hat, der Herr Winkler, da hat er nämlich recht. Der scheinheilige Graf macht Musik, um Geld zu verdienen, das sollte jedem klar sein.

     

    Und noch n Musiktipp: https://www.youtube.com/watch?v=e7bKHvyGB9Y

  • P
    pizza24

    Jeder hat eine Meinung und seinen Geschmack !!!

    Texte müssen gedeutet werden können und die Vorgaben eines Künstlers sollte man auch nicht außer Acht lassen. Ist nicht Jedermanns-Sache. Aber der Verfasser dieser, hier geschriebenen Interpretation hat sich doch, obwohl er keine anderen Beleuchtungen des Themas zugelassen hat, jede Menge Zeit genommen. Eine Vertiefung seiner Sichtweisen oder auch Korrekturen bzgl. Andere, insbesondere der Gothic-Szene, sollte er (oder auch sie) vielleicht bei Wikipädia etc. nochmals recherchieren.

    Hurra, es gibt es doch: "Das meinungsfreie Deutschland !!!! "

    PS: Ich muss Dich auch nicht mögen

  • AS
    Andrea S.

    Also da muss ich mal gegenhalten: So wie du warst ist definitiv keine Fortsetzung von GUZL. Wenn sich der gute Mann der den Artikel verfasst hat, das Video mal genau und ohne Vorurteile angeschaut hätte, wäre er dahinter gekommen, dass es was ganz anderes rüberbringt als TOD; TRAUER oder BEERDIGUNG.

    Wenn mal als Redakteur einen solchen Artikel schreibt, sollte man ihn neutral schreiben. Ich lese aus den Zeilen nur Abneigung und Intoleranz heraus.Es liest sich für mich so als ob der Schreiber UH sowieso nicht mag und der Musik keine Chance gibt. ABER: Warum ist UH so erfolgreich???? Wieviele Menschen ziehen sich das aus den Liedern was sie brauchen um vielleicht "persönliche Scheißzeiten" zu überstehen??? Ich denke, der "Meister der hohlen Phrasen" (vorsicht- IRONIE) spricht vielen aus der Seele und schafft es, dass man für kurze Zeit mal abschalten kann. Ich kenne keinen Künstler dem es gelingt soviele Emotionen in Lieder zu packen wie der Graf es tut. Natürlich gefallen mir einige Lieder besser als andere, aber das ist gottseidank Geschmackssache. Ich könnte über z,B, Helene Fischer herziehen, es mit Herzschmerz und Heileweltmusik abtun, ihre Musik sprich micht nicht an, aber andere Menschen schon und deswegen lasse ich es einfach mir darüber das Maul zu zerreißen.

    Warum wird dann Musiker, der geradlinig ist und Milionen Menschen aus dem Herzen spricht als Bestattungsschlagersänger bezeichnet??

    Ich denke wenn Herr Winkler diesen Artikel hätte neutral schreiben wollen, hätte er sich auch die "alten" Songs mal anhören müssen. Schon mal was von "Der Himmel über mir", "Spiegelbild" etc. gehört? Ich denke:NEIN!

    Zu diesem Artikel fällt mit eigenlich nur noch abschließend ein: Bitte mal Hexenjagd anhören.

  • D
    deviant

    Eigentlich ist die Antwort viel einfacher:

    Unheilig ist eine Popband mit alternativem Flair: Für Gothics und alike ist es vermutlich gerade noch gothic genug, um's zu hören und zu mögen, für Normalos normal genug, um es zu mögen und sich doch mal total alternativ und individuell zu fühlen. Und für all die Möchtegernen ist es genau ihre Musik. (Bin allerdings nicht mehr so wirklich auf dem Laufenden, die letzten spannenden Trends, die ich verfolgt habe, waren die sehr problematische Versöhnung von Gothic und Metal, sowie die von Rap und Metal)

     

    Ähnliches gab und gibt es immer wieder mal: Die Punkband Chumbawamba hatte '98 mit Tubthumping einen Megahit und tourt inzwischen wieder selbstverwaltete Jugendzentren in mittleren Großstädten; ein paar Jahre später hatte Evanescence ein paar Hits im Spannungsfeld zwischen Mainstream-Pop/Rock und Gothic; Bands der Neuen Deutschen Härte hatten auch ein paar Hits die nah an der Grenze zum Mainstream waren und dadurch kommerziell erfolgreich wurden, bei Rammstein zeigt sich diese Zwiespältigkeit darin, dass sich das Gros der Fans in Zeiten des Umbruchs befinden, nämlich entweder in der Pubertät oder in der Midlife-Crisis, aber nicht dazwischen. Selbst Tokio Hotel gaben sich ja so einen alternativen Flair.

     

    Als Gothic und Pop verschmolzen zu einem neuen Genre, nannte man das übrigens "Emo" und dieses neue Genre wurde sogleich wieder kategorisiert und schubladisiert, so dass mit Unheilig nun bereits wieder jemand da ist, der dasselbe versucht, sich aber dezidiert außerhalb der Kategorie Emo bewegt.

     

    Solche kurzzeitigen Trends innerhalb des Mainstreams gibt es immer wieder mal, aber sie bleiben selten, wenn sie nicht ihre alternativen Wurzeln komplett aufgeben: Underground-Rap ist nahezu tot, seit sich ein paar Poser reulos and die Märkte verkaufen und dümmliche Gangster von ihrem ach so harten Leben aufm Gym und im Fußball-Verein erzählen, und dass sie ohne Vater aufgewachsen sind, weil der ja den ganzen Tag in der Bank gearbeitet hat.

     

     

     

     

    Deine Wünsche, deine Sorgen,

    deine blöde Eitelkeit,

    du bist so total durchschaubar,

    dass es zum Himmel schreit!

    Deine aufgesetzten Mienen,

    deine Sprücheklopferei,

    könntest du dich so erleben,

    tätest du dir wohl selber leid!

    Und wenn du sagst: Das ist doch in,

    das geht schon klar, das kriegst du hin,

    wenn du das sagst, dann machst du dir was vor.

     

    Letzte Instanz. Götter auf Abruf. Showtime!

  • TS
    The Saint

    Ich finde den Typ einfach nur gräßlich- Er singt gräßliche Lieder, er sieht schaurig aus und er nervt mich ungemein, wenn er im Radio oder TV auftritt.

     

    Ich hatte schon gehofft er bleibt eine Eintagsfliege aber das grauenhafte Gejaule soll ja nun weitergehen.

     

    P.S.: eine der beliebtesten Grabsteininschriften im englischen Sprachraum ist "Wish you were here". Daran kann er ja mal arbeiten.