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Neuer Fußball-Bundestrainer Hansi Flick„Kennt ihr vom Pokern“

Der neue Fußball-Bundestrainer Hansi Flick präsentiert sich und sein Team. Neue Akzente sind dabei nur andeutungsweise herauszuhören.

Hansi Flick bei seiner Vorstellung als neuer Bundestrainer Foto: Rumpenhorst/dpa

Live von der Baustelle, so hätte der DFB die Präsentation seines neuen Bundestrainers Hansi Flick auch nennen können. der DFB fand den Begriff „Medien-Get-Together“ für die Übertragung von der künftigen DFB-Akademie passender.

Star der Veranstaltung war Hansi Flick, der die Journalistenfrage, ob er eine Baustelle übernehme, elegant unbeantwortet ließ. Seit zehn Tagen ist er im Amt, Anfang September stehen die ersten Pflichtspiele an. Doch wen er gegen Liechtenstein, ­Armenien und Island aufs Feld schicken wird, wird Flick erst am 26. August verkünden. „Es sind die besten Spieler Deutschlands, da darf man eine gewisse Qualität erwarten.“ Gehören Thomas Müller, Mats Hummels oder gar Jérôme Boateng dazu? „Die besten werden eingeladen“, so die vielsagende ­Antwort. „Wenn sie Topleistung abrufen, wovon ich ausgehe, dass sie das noch können, sind sie Teil dieser Mannschaft.“

Neu in Flicks Team findet sich ein alter Kumpel von ihm, Hermann Gerland, bislang Co- und Nachwuchs­trainer bei Bayern München. Er wird als Scout tätig sein. Es wird nicht nur Gerlands vielgelobte Ehrlichkeit und seine große Expertise im Fußball sein, die ihn zum DFB führte. Flick betonte mehrfach, der größte Unterschied zum Vereinstrainer bestehe darin, auswählen zu dürfen. „Wir müssen uns in den Vereinen umgucken“, sagte Flick und verwies darauf, dass es immer wieder Talente gibt, bei denen man sich fragt, wo die denn herkommen. Die Ausbildung des Nachwuchses sei die „gemeinschaftliche Aufgabe von Verband und Vereinen“, aber es sei klar, dass es die Vereine sind, die letztlich ausbilden. „Wir vom DFB können nur unterstützen.“ Da dürfte Gerland die Idealbesetzung sein.

Hansi Flick nutzte die Pressekonferenz, um sein neues Team vorzustellen. Außer Gerland waren auch gekommen die jüngsten Personalentscheidungen, Torwarttrainer Andreas Kronenberg und Mads Buttgereit, Experte für Standardsituationen. Kronenberg, gebürtiger Schweizer und studierter Sozialpädagoge, wird Nachfolger von Andreas Köpke als Bundestorwarttrainer, bleibt aber zunächst diese Saison noch beim SC Freiburg. Buttgereit war bislang beim dänischen Verband tätig, bei der EM für die Nationalelf, voher auch sehr intensiv für die U18.

Löws „herausragende Arbeit“

Es ist ein fast ganz neues Team, das sich unter Hansi Flick vorstellte. Doch der neue Chef wollte partout nicht schlecht über seinen Vorgänger sprechen. Jogi Löw habe in seiner Amtszeit „herausragende Arbeit“ geleistet, „wenn man die vergangenen drei Jahre mal ausklammert“. Nicht vergessen sollte man auch, dass der deutsche Fußball international unter Löw „sehr bewundert“ wurde. „Der Stellenwert im Ausland war deutlich anders als 2004.“ Ein Grund auch, warum Flick weiter Kontakt zu Jogi Löw halten wird. „Es wird die Möglichkeit geben, sich auszutauschen, vielleicht bei ­einem Espresso, den er ja gerne trinkt.“

Vielleicht bei Espresso, den trinkt er ja gerne

Hansi Flick über Reden mit Jogi Löw

Was macht Flick denn nun neu? Dass der Weg zurück in die Welt­spitze „mit Sicherheit nicht ganz einfach“ ist, wusste der neue Bundes­trainer ebenso aus der Binse zu plaudern, wie dass „ja wenig Zeit zur Verfügung steht“. Hält er am Ballbesitz­fußball fest? „Wenn wir Ballbesitz haben, möchte ich, dass wir schnell Tore erzielen.“ Und letztlich wisse man doch von seiner Arbeit beim FC Bayern, wie er sich erfolgreichen Fußball vorstellt.

Damit auch jeder versteht, dass er sich hier nicht in die Karten schauen lassen möchte, sprach Flick von der „All-in-Mentalität“, die er erwartet – „ihr kennt das ja vom Pokern“. Man soll immer alles geben, auch auf der Baustelle.

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1 Kommentar

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  • In Bayern hatte Hansi Flick so gut wie keine Gegner: die Bundesliga ist seit fast 10 Jahren nicht mehr konkurrenzfähig. In Hoffenheim hat er von das favorisieren von Dietmar Hopp (und danach von ihm entlassen) abhängig; in der DFB war von Löw abhängig, der wiederum von Klinsmann (und gegen der Entscheidung von Beckenbauer) abhängig am Amfang war. Jetzt will er mit Hummels und Müller weiter spielen. Er wird bald merken, dass gegen Deschamps zB. diese Laufbahn nicht viel helfen wird.



    Was die DFB braucht ist eigentlich eine substantielle Erneuerung. Mit Bierhoff und vor allem Rainer Koch ist ein Misserfolg vorprogrammiert.