: Neue Spur im Mordfall Pearl
In Pakistan verhafteter Begleiter Binalshibhs soll Mörder des Journalisten Pearl sein
WASHINGTON/KARATSCHI ap ■ Nach der Festnahme einer Gruppe mutmaßlicher Al-Qaida-Mitglieder in Pakistan haben die Behörden einen möglichen Zusammenhang mit der Ermordung des amerikanischen Journalisten Daniel Pearl gefunden: Einer der Männer, die gemeinsam mit dem als Drahtzieher der Anschläge vom 11. September geltenden Ramzi Binalshibh gefasst wurden, sei von einem weiteren Festgenommenen als einer der Mörder identifiziert worden, erklärte die pakistanische Polizei gestern.
Der mutmaßliche Mörder gehöre nicht zu der Gruppe von fünf Terrorverdächtigen um Binalshibh, die am Montag den USA überstellt wurden. Pearl war Anfang des Jahres bei Recherchen in Pakistan verschleppt und getötet worden. Falls die Beteiligung des Beschuldigten begewiesen würde, wäre das der erste Beweis für eine Verwicklung von al-Qaida in den Fall.
Nach der Auslieferung Binalshibhs nahmen die USA die Befragung auf. Ziel sei nun, so viele Informationen wie möglich zu sammeln und weitere Anschläge zu verhindern, hieß es in Washington. Ob Binalshibh sich dann vor einem ordentlichen Gericht oder einem Militärgericht verantworten muss, sei letztlich die Entscheidung von US-Präsident Bush.
Antiterrorexperten zufolge haben sich zwei Vertraute von Ussama Bin Laden bei der Planung von Anschlägen im vergangenen Jahr besonders hervorgetan. Dabei handele es sich um Chalid Scheich Mohammed sowie den Operationschef der al- Qaida im Persischen Golf, Abd al-Rahim al-Naschiri, verlautete am Montag aus Regierungskreisen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
