Neue Promedade für den Hafen: Barriere als Verbindungsglied

Von den Landungsbrücken bis zur Niederbaumbrücke wird die Hochwasserschutzwand erneuert. Es entsteht eine Promenade mit Treppenbuchten.

Wird künftig zum Verweilen einladen - vorausgesetzt es regnet nicht: Promenade am Hafenrand. Bild: dpa

Am Baumwall wird die Stadt derzeit ein Stück mehr zum Hafen geöffnet. Ein Teil der alten Hochwasserschutzwand ist bereits zertrümmert und abgetragen. Ersetzt wird die alte technisch-klobige Promenade durch ein Bauwerk aus der Feder der Architektin Zaha Hadid, das mit seinen Treppenbuchten und seiner unregelmäßigen Form mediterrane Assoziationen aufkommen lässt. Im Zuge des Neubaus werden außerdem ein neuer Gehweg und ein Fahrradstreifen angelegt.

Weil die Prognostiker in Zukunft von immer höher steigenden Hochwassern ausgehen, ersetzt der Senat im Rahmen seines laufenden Hochwasserschutzprogramms auch den Abschnitt Johannisbollwerk-Vorsetzen-Baumwall. Dabei soll das heutige Bauwerk aus den 60er Jahren von 7,20 Metern über Normalnull auf 8,60 bis 8,90 erhöht und in die Elbe hinein verbreitert werden. Das ist 80 Zentimeter höher als eigentlich nötig, weil der Senat die vorgeschriebene Ausbaureserve, die ein solches Bauwerk ermöglichen soll, gleich in einem Rutsch mit realisiert. In die neue Promenade werden Parkplätze und zur Landseite hin Ladengeschäfte integriert.

2006 hatte der damalige CDU-Senat im Rahmen seiner Architektur-Olympiade auch um Ideen gebeten, wie die Promenade an dieser belebten Stelle vor dem Portugiesenviertel aufgewertet werden könnte. Der Clou von Zaha Hadids Entwurf besteht darin, dass sie das Hochwasserbollwerk sowohl zur Stadt als auch zum Hafen hin öffnet, ohne dessen Schutzwirkung zu beeinträchtigen.

Gegenüber den Mündungen der Straßen aus dem Portugiesenviertel werden breite Treppenbuchten geschaffen, die dazu einladen, die Promenade zu ersteigen. Weitere Buchten versetzt zu diesen ermöglichen den Zugang zum Wasser oder auch einfach nur das Verweilen. Die Promenade selbst wird interessanter, weil sie durch die Buchten in der Breite variiert. An der engsten Stelle soll sie zehn Meter breit sein.

Der neue Gehweg und die Geschäfte auf der Landseite sollten ein Weiteres dazu beitragen, die Schutzanlage von der Barriere zum verbindenden Element zu machen. Der geplante Fahrradstreifen wertet den Radverkehr auf: Bisher müssen Radler auf dieser Strecke zweimal über eine Extra-Ampel, um auf einen Weg unter der Hochbahn und wieder zurück zu wechseln.

Der erste Bauabschnitt von der Überseebrücke bis zur Niederbaumbrücke ist derzeit in Arbeit. Das gesamte Bauwerk, einschließlich des Abschnitts zu den Landungsbrücken mit einer Gesamtlänge von mehr als 600 Metern soll 2014 fertig werden.

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