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Neue Internet-Strategie des PentagonKriegshandlung Hackerangriff

Die neue Netzstrategie des Pentagons sieht bei ausländischen Hackerangriffen auch Vergeltungsschläge mit konventionellen Waffen vor. Damit bekommt "Cyberkrieg" eine neue Bedeutung.

Wird er das unbewaffnete @ erschießen? Das Pentagon hätte es gern so. Bild: imago / imagebroker

WASHINGTON dpa | Die USA wollen schwere Hackerangriffe aus dem Ausland künftig als Kriegshandlung einstufen können und damit militärische Gegenschläge ermöglichen. Dies sehe die erste ausgefeilte Cyberstrategie des Verteidigungsministeriums vor, die in wenigen Tagen veröffentlicht werden solle, berichtete das Wall Street Journal am Dienstag.

Das 30 Seiten starke, weitgehend geheime Papier stufe die Sabotage amerikanischer Computersysteme durch ausländische Hacker als möglichen Kriegsgrund ein. Grundlage der Doktrin sei das Prinzip der "Gleichwertigkeit", schreibt die Zeitung weiter. Sollte eine Cyberattacke etwa Todesopfer, massive materielle Schäden oder eine maßgebliche Störung des öffentlichen Lebens in den USA nach sich ziehen, behalte sich das Pentagon das Recht angemessener Vergeltung durch konventionelle militärische Gewalt vor.

Die Androhung solcher Gegenschläge als Teil der Cyberstrategie habe vor allem das Ziel, Hacker von vornherein abzuschrecken. Zudem fuße sie auf der Einschätzung, dass großangelegte Angriffe auf die Infrastruktur der USA, etwa auf Atomkraftwerke, U-Bahnen oder Öl- und Gasleitungen nur möglich seien, wenn Internet-Bösewichte dafür Informationen von ausländischen Regierungen erhalten.

Die USA sehen in Attacken aus dem Internet mittlerweile eine der größten Bedrohungen, hängen jedoch beim Aufbau einer entsprechenden Abwehr nach eigener Einschätzung hinterher. Im vergangenen Jahr hatte das Pentagon deshalb eine neue Militäreinheit (Cyber Command) in Betrieb genommen, die unter anderem die Computernetzwerke des Landes beschützen soll.

Das Pentagon selbst war 2008 Opfer eines ernsten Angriffes aus dem Netz, dessen Urheber in Russland vermutet werden - was Moskau allerdings bestreitet. Und erst am Wochenende hatten Hacker eine Attacke auf den US-Rüstungskonzern Lockheed Martin unternommen, dem größten Vertragspartner des amerikanischen Militärs. Dabei seien zwar keine Daten über Kunden, Programme oder Mitarbeiter erbeutet worden. Es wird jedoch befürchtet, dass die Aktion Teil einer Serie von Angriffen auf weitere Firmen aus dem US-Sicherheitsbereich gewesen sein könnte.

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13 Kommentare

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  • W
    What?

    ... oder eine maßgebliche Störung des öffentlichen Lebens in den USA nach sich ziehen ...

     

    Haha, endlich ein Freibrief gegen "Terrorgruppen" wie Wikileaks & Co! Bei uns undenkbar - es lebe das europäische Recht!

  • B
    Bodenwelle

    Der Friedensnobelpreisträger will also unbewaffnete Zivilisten bombadieren, wenn sie seine Infrastruktur, zum Beispiel U-Bahnen lahmlegen.

     

    Was macht er denn, wenn seine Karre, wie kürzlich in Irland, wieder auf einer Bodenwelle aufsetzt? Das ganze Land bombardieren? Yes man! Alles platt machen! Nur so kommst Du weiter! Hast viel von Deinem Vorgänger gelernt!

  • S
    schankee

    @ alle vor mir:

     

    Also bitte, es glaubt doch keiner hier im Ernst, dass die USA einem Land den Krieg erklären werden, wenn ein dortiger Bürger versucht sich irgendwo reinzuhacken.

    Da erscheint mir dann ja doch sehr realitätsfern.

    Alle mal schön aufm Teppich bleiben und schauen was sich da noch so tut.

    Hier haben sih whl mal wieder so eineige etwas reingesteigert, aber die Erwähnung der USA lößt halt immer wieder einige übereifrige Abwehrreflexe hervor.

    Erstmal gelassen bleiben bzw. die Gemüter beruhigen und dann mal über die ganze Sache nachdenken!

     

    Gruß

  • TS
    Thomas Sch.

    Wenn heute der erste April wäre, würde ich vermuetet haben, daß das nun die Meldung des Tages wäre, denn wenn die USA das ernstmeinen sollten, daß eine Hackerattacke ein Kriegsgrund wäre, dann hätten wir eigentlich überall Krieg. Mal im Ernst, liebe USA: Wenn das echt gelten soll, dann würden alleine eure Spähattacken, die auf der ganzen Welt durchführt werden, euch ja jeden Tag ein Dutzend Kriegserklärungen einbringen. Neinneinnein. Die Meldung kann nicht echt sein. Das ist einfach viel zu dämlich.

  • SE
    so ein Stux..

    hallo ???...

    wozu tipp ich mir denn hier einen, wenn ihr das einfach ignoriert ?? gegen welche netiquette hab ich denn verstoßen ????? bitte schaltet meinen vorigen beitrag frei..

  • MA
    Moritz Arndt

    Interessant. Heißt das jetzt, dass wenn irgendein dödel sich durch die Gegend hackt, dass er damit das ganze Land gefährdet von dem aus er es macht?

     

    Wenn mir also alles stinkt hack ich mich ins US-Verteidigungsministerium und kann hoffen, das bald Bomben auf Berlin fallen?

  • SE
    So ein Stux..

    Eine ähnliche - wenn auch zum Glück nicht annähernd so martialische - Denkweise von seiten des Irans führte wohl unlängst zu den bekannten diplomatischen Verspannungen mit der Bundesrepublik.

    Der wahre Grund für Merkels Flugzeugblamage dürfte wohl der vom deutschen Aussenministerium abgenickte und nachweislich von Siemens unter Mithilfe weiterer deutscher IT-Spezialisten entwickelte STUXNET-Virus gewesen sein.

    Im schlimmsten Fall geht bei solchen Spielchen irgendwo ein Artomkraftwerk hoch.. Kriegsgrund? Mitnichten...

  • E
    Edelweiß

    So ließen sich Kriegsgründe selbst generieren und

    man muß nicht mehr, wie im IRAK mühsam nach Massenvernichtungwaffen suchen, die es nicht gibt.

     

    Der Logik des Pentgon folgend, dürfte der IRAN den USA wegen des "Stuxnet" Virus den Krieg erklären.

  • D
    dummdummgeschoss

    Tja, wenn der "War on Terror" alleine nicht mehr tragfähig ist, muss halt ein neues Konstrukt her um die Kolonialkriege zu rechtfertigen. Falls also ein Deutscher (als Beispiel!) sich ins Pentagon Hackt könnte die Reaktion nicht ein Rechtshilfegesuch, sondern ein Tomahawk Marschflugkörper sein. Ist wesentlich effektiver und spart Kosten, da die USA ihre Truppen nicht mehr in die ferne schicken muss, um die Anwendung dieser Waffe zu erlernen. Nein, in Zukunft kann dies nach dem "Briefing" direkt aus Rammstein erledigt werden. Ausserdem erspart man sich langwierige und komplexe Prozesse, da nach Abschuss der Abschluss folgt. Die Justiz wird entlastet und dürfte ihre Freude an dieser Präventivmassnahme haben. Die Rückfallquote dürfte sich bei ca. 0% einpendeln.

    Also ihr Gaddhaffis, Achmedinedschads und co. Nehmt euren Landsleuten die Computer (oder das Internet) weg! *zynismus und ironie off*

  • D
    dummdummgeschoss

    Tja, wenn der "War on Terror" alleine nicht mehr tragfähig ist, muss halt ein neues Konstrukt her um die Kolonialkriege zu rechtfertigen. Falls also ein Deutscher (als Beispiel!) sich ins Pentagon Hackt könnte die Reaktion nicht ein Rechtshilfegesuch, sondern ein Tomahawk Marschflugkörper sein. Ist wesentlich effektiver und spart Kosten, da die USA ihre Truppen nicht mehr in die ferne schicken muss, um die Anwendung dieser Waffe zu erlernen. Nein, in Zukunft kann dies nach dem "Briefing" direkt aus Rammstein erledigt werden. Ausserdem erspart man sich langwierige und komplexe Prozesse, da nach Abschuss der Abschluss folgt. Die Justiz wird entlastet und dürfte ihre Freude an dieser Präventivmassnahme haben. Die Rückfallquote dürfte sich bei ca. 0% einpendeln.

    Also ihr Gaddhaffis, Achmedinedschads und co. Nehmt euren Landsleuten die Computer (oder das Internet) weg! *zynismus und ironie off*

  • V
    vic

    Eins noch; die Doktrin betrifft alle Cyber Angriffe, nich explizit auslndische.

    Es könnten schließlich Auftragsarbeiten sein, oder unangenehme Daten geklaut werden.

  • V
    vic

    Nun, dann werden sich Hacker wohl angemessen bewaffnen müssen.

  • B
    Branko

    Supi, die Amis stellen sich den nächsten völkerrechtlichen Blancochecque aus.

     

    Nach "Das ist präventiv gegen Terrorismus" jetzt

    "Die haben unsere Computer angegriffen." - beweis das mal jemand.