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Neue Geiseln auf Jolo

Zwei weitere Journalisten auf den Philippinen entführt. Estrada bietet Rebellen Frieden an

JOLO rtr ■ Auf der südphilippinischen Insel Jolo sind gestern zwei weitere Journalisten verschleppt worden. Die beiden waren für den philippinischen Fernsehsender ABS-CNB auf dem Weg zur Moslemrebellengruppe Abu Sayyaf, teilten die lokalen Behörden mit. Ob die Entführer zu Abu Sayyaf gehören, war unklar. Zugleich laufen die Verhandlung zur Freilassung weiterer Geiseln offenbar auf Hochtouren. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte, die Gespräche seien so konkret, dass man sich mit Äußerungen zurückhalte, um die Verhandlungen nicht zu gefährden. Ein philippinischer Vermittler rechnete für heute mit der Freilassung von drei Malaysiern. In der Gewalt der Abu Sayyaf befinden sich über 30 andere Geiseln, darunter der Spiegel-Reporter Andreas Lorenz.

Der philippinische Präsident Joseph Estrada bot den Moslem-Rebellen im Süden des Landes unterdessen in einer Rede zur Lage der Nation Frieden an. Allerdings müssten diese ihre Forderung nach einem unabhängigen Moslemstaat aufgeben und ihre Waffen abgeben, sagte Estrada in Manila. Neben der Abu Sayyaf kämpft auch die größere Islamische Befreiungsfront der Moros (MILF) für einen Moslemstaat im Süden der überwiegend katholischen Philippinen.

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