: Neue Forschung
Im kommenden Jahr erkundet die Erinnerungsstätte Marienfelde das Schicksal von DDR-Flüchtlingen
Die Erinnerungsstätte „Notaufnahmelager Marienfelde“ will im kommenden Jahr das Schicksal von DDR-Flüchtlingen in Westberlin beleuchten. Dazu sollen mehr als 4.000 Aktenordner gesichtet werden, die vom Landesamt für Gesundheit und Soziales übernommen werden, teilte die Erinnerungsstätte gestern mit.
Die Mehrzahl der Unterlagen stamme aus den Jahren zwischen 1953 und 1961, „als die Masse der DDR-Flüchtlinge zuwanderte“, betonte die Leiterin der Erinnerungsstätte, Bettina Effner. Sie dokumentierten das von der deutschen Teilung verursachte menschliche Leid der Flüchtlinge und die Herausforderungen für die Stadt.
Für das zunächst auf ein Jahr befristete Projekt werde ein zusätzlicher wissenschaftlicher Mitarbeiter eingestellt. Ziel sei eine Broschüre, in der das Schicksal von DDR-Flüchtlingen dokumentiert werde. Finanziert werde die Arbeit durch die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Zwischen 1949 und 1990 kamen den Angaben zufolge insgesamt rund fünf Millionen Menschen aus der DDR in die Bundesrepublik. Das Lager in Marienfelde wurde 1953 eröffnet und nahm bis 1990 rund 1,35 Millionen DDR-Flüchtlinge auf. epd