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Neue Fakten bei erschossenem StudentenZwölf Polizeikugeln, sieben von hinten

Im Fall des von Polizisten erschossenen Studenten legt der Staatsanwalt neue Fakten vor: Die Beamten schossen auch von hinten. Außerdem wurden Pfeffersprayreste gefunden.

Zumindest ein Polizist hat offenbar aus einer Schützenposition auf den Studenten geschossen. Bild: dpa

MÜNCHEN taz | Fast drei Monate, nachdem der Regensburger Musikstudent Tennessee Eisenberg, 24, von der Polizei erschossen wurde, hat die Staatsanwaltschaft am Mittwoch erste Resultate eines ballistischen Gutachtens veröffentlicht. Es gibt nun zwar neue Ergebnisse, aber noch immer keine Antwort, warum der von seinen Angehörigen als völlig friedlich beschriebene Student sterben musste.

Am 30. April hatte Eisenbergs Mitbewohner die Polizei alarmiert. Eisenberg habe ihn mit einem Messer angegriffen. Polizisten hätten darauf die Wohnungstür geöffnet und seien von Eisenberg bedroht worden, so die Polizei. Die Beamten hätten erfolglos versucht, den Studenten mit Schlagstöcken und Pfefferspray zu stoppen. Dann schossen sie. Zwei Polizisten gaben 16 Schüsse ab - die kompletten Magazine ihrer Dienstwaffen. 11 Kugeln trafen Eisenberg, eine streifte ihn. Der Student starb.

Nun steht fest: Zumindest einer der Polizisten schoss von hinten auf Eisenberg. "Sieben dieser Schüsse wurden von einer Schützenposition aus abgegeben, die bezogen auf den Getroffenen sich schräg links hinten befunden haben muss", heißt es trocken in einer Mitteilung des leitenden Oberstaatsanwalts Günther Ruckdäschel. Der hatte bislang gesagt, die Polizisten hätten in einer "Notwehr- beziehungsweise Nothilfesituation" geschossen. Davon ist in der aktuellen Mitteilung nun keine Rede. Das Gutachten bestätigt allerdings, dass die Polizisten nicht sofort geschossen haben. An der Kleidung des Toten seien Spuren von Pfefferspray gefunden worden, so der Staatsanwalt. Er erwähnt jedoch nicht, wie schlecht die Beamten mit dem Pfefferspray offenbar gezielt haben.

Der Anwalt Helmut von Kietzell, der Tennessee Eisenbergs Vater vertritt, hat das Gutachten eingesehen und sagt: Man habe zwar Spuren von Pfefferspray am T-Shirt des Opfers gefunden, nicht jedoch in seinem Gesicht. Die Gutachter hätten keine auffällige Rötung der Bindehaut feststellen können. Die Anwälte der Familie haben eine zweite Obduktion des Leichnams in Auftrag gegeben. Nach ersten Ergebnissen wurde Eisenberg womöglich erst durch eine der letzten der 11 Kugeln tödlich getroffen. "Es hat sich noch immer keine Klarheit ergeben", sagt Anwalt von Kietzell. "Das Einzige, was wir nun sicher wissen, ist, dass Tennessee keine Drogen oder Alkohol im Blut hatte."

Der Leichnam könne nach Monaten des Wartens nun beerdigt werden, so der Anwalt. Die Einäscherung sei in die Wege geleitet. Das Ermittlungsverfahren werde erst abgeschlossen, wenn das vollständige Ergebnis der zweiten Obduktion vorliege, so der Staatsanwalt. Der Obduzent ist noch bis Mitte August im Urlaub.

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46 Kommentare

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  • S
    stefan

    Ein Bulle schiest in den Rücken eines Angreifers, um einen Angriff abzuwehren? Das heißt er zielt auf den Angegriffenen? Dann war er wohl schlcht ausgebildet. Egal wie man es dreht oder wendet, die Schüsse sind nicht erklärbar. Das war mit Sicherheit eher eine beabsichtigtes Töten, als ein Unfall.

  • K
    Kalle

    Schön und gut.

     

    Und ich habe jeden Tag mit Kollegen zu tun, die schon Schusswaffengebräuche hatten. Und die meisten berichten übereinstimmend, dass ein Magazin leer gerotzt werden kann und der Kerl immer noch auf einen zu kommt, wenn man Pech hat.

     

    Bei uns ist 9mm Action4 eingeführt und die bleibt stecken... Ich weiss nicht was noch mannstoppender sein soll, bis auf DumDum und Glaser.

     

    Ich finde man sollte den Kollegen im vorliegenden Fall keinen Strick drehen.

     

    Wir alle waren nicht dabei und können es daher nicht beurteilen. Eines ist sicher, die sind gestraft genug. Den Rest ihres Lebens müssen sie damit zurecht kommen, einen Menschen getötet zu haben.

     

    Kalle

  • JM
    Joern Michael

    Es ist IMMER bedauerlich, wenn ein Mensch gewaltsam zu Tode kommt. Den Hinterbliebenen gilt mein ganzes Mitgefühl. Ich weiss aber auch, dass in der deutschen Polizei keine seelenlose Killer beschäftigt werden und und ganz sicher die beiden Beamten, die geschossen haben, an dem Tod dieses jungen Menschen sehr schwer zu tragen haben; egal, ob sie "schuldhaft" oder "rechtmäßig" im Sinne des Rechts gehandelt haben.

     

    Zum Kotzen allerdings sind sämtliche Beiträge hier mit Ausnahme des Kommentars von "Kalle". Sie sind geprägt von, bestenfalls, gefährlichem Halbwissen bis hin zu dummer Arroganz. Niemand ist dabei gewesen, vermtl. niemand hat je eine ähnliche Situation erlebt und erst recht darf sich hier niemand ein Urteil erlauben, solange der tatsächliche Geschehensablauf nicht vollständig rekonstruiert wurde.

     

    Pfefferspray z.B. wirkt sehr oft nicht auf Menschen, die sich in extremen Ausnahmezuständen befinden. Ebensowenig, wie Treffer mit 9mm-Geschossen in Arme, Beine oder Torso, wenn sie nicht direkt das Vitalsystem zerstören.

     

    Schüsse in den Rücken sind bereits dadurch zu erklären, dass der (Sicherungs-)Schütze den laufenden Angriff auf einen Dritten von der Seite oder von Hinten abgewehrt hat. Und bei einem laufenden Angriff wartet der Nothilfe leistende Schütze nach dem ersten Schuß eben nicht ab, ob er getroffen hat und/oder der Treffer wirksam war, sondern feuert weiter, bis der Erfolg sichtbar wird. Alles andere wäre dem Angegriffenen gegenüber verantwortungslos! Gleiches gilt im Übrigen für den Angegriffenen, wenn dieser sich in Notwehr vor einem durchgeknallten Agressor wehren muss, der mit einem Messer auf ihn losgeht.

     

    Die 11 Treffer, die der bedauernswerte junge Mensch nach erfolglosen Einsatz von Schlagstock und Pfefferspray erlitten hat, sind logisch völlig erklärbar, wenn man sich nur halbwegs mit solchen Situationen auskennt.

     

    Zum gegenwärtigen Zeitpunkt und bei der aktuellen Erkenntnislage ist es völlig verfehlt, das Handeln der Schützen, ihre Kompetenz oder die Ausbildung zu diskreditieren.

     

    Hätten die Beamten einen Taser einsetzen können, würde Tenesse heute wohl noch leben. Aber der Taser gilt ja vielen als menschenverachtendes Folterinstrument, das keinefalls in die Hände von Polizisten gehört.

  • S
    schlegel

    Das ist ja eine super Ansammlung von Bescheidwissern. Rechtliche Kurzgutachten ("eiskalter Mord"), spitzfindige Sachverhaltsaufkärung aufrund von unterschidlichen Zeitungsmeldungen und der übliche Hinweis auf die unfähigen Polizisten, die sowieso gerne Unschuldige erschießen. Als I-Tüpfelchen gibt es einen "alten Schläger-Trick" (echt klasse!) und einen blöden Witz.

     

    auf solche Spitzenkräfte wartet die Polizei und der Rest der Welt!

  • F
    Forennews.de

    @Kritiker:

    Wenn die beiden Beamten auf einen Unbewaffneten geschossen haben, wären sie schon längst in Haft.

     

    Hätte, wäre, wenn ... Beispiele gegen die Argumentation enthält die jüngere Geschichte doch genug.

     

    @ Kalle: Ich habe längjährige Erfahrung mit großkaliber schiessen. Mit einem von einer Kugel getroffenen Arm lässt sich kein Stoß mehr durchführen, mit einem durchschossenen Bein lässt sich auch kein Anstürmen mehr realisieren.

     

    Und zu Munition mit sogenannter mannstoppender Wirkung gibt es Links mehr als google auf vielen Seiten auflisten kann. Einer der ersten lobhudelt, dass die Munition im Jahr 2000 erfolgreich in BW und Bayern getestet und dauerhaft eingeführt werden soll. Was daraus wurde ist wieder was für die Wühlmäuse der regulären Presse:

     

    http://www.polifant.de/pressearchiv2000/pmim061.pdf

     

    bye Rene

  • PP
    Peter Panski

    Ich weiß gar nicht, was Ihr alle habt. Habt wohl noch nie Dirty Harry gesehen? Die beiden Polizisten schon. Musikstudenten sollten übrigens nicht unterschätzt werden. Die Beamten hatten Glück, dass er nur mit einem Messer bewaffnet war, und nicht mit einer Bratsche. Dann hätten die Kollegen keine Chance gehabt.

    Nur zwei Magazine in Richtung Student entleert? Was ist mit den anderen Polizisten los? Die sollten ihres Dienstes enthoben werden. Die Dienstwaffe ist doch nicht nur zur Zierde da. Die will eingesetzt werden. Also Männer, das nächste Mal bitte alle gemeinsam rumballern. Wer die tödliche Kugel setzt kriegt übrigens den Hauptpreis. Einen aufregenden Prozess mit anschließendem Freispruch.

     

    @Kritiker: Was mich mehr erschreckt als die 11 Kugeln, die in den jungen Mann gepumt wurden, ist, dass beide Polizisten ihr komplettes Magazin geleert haben. Statt schlechter Ausbildung klingt das eher nach zu viel zusätzlicher Bildung aus dem Fernsehen. Ansonsten kann ich Deinen Aufruf zu einer objektiveren, weniger emotionalen Betrachtung nachvollziehen.

    Hoffen wir, erfahren werden wir es eh nicht, dass der Prozess fair und vernünftig abläuft.

  • F
    Frederic

    Das ist lächerlich.

    Fast 20 Schüsse in den Körper aus Notwehr????

     

    Das erinnert mich an diesen alten US-Witz aus den Südstaaten:

     

    In einer kleinen Stadt in den Südstaaten liegt ein Schwarzer zur Mittagszeit tot mitten auf der Hauptstraße. Die Gliedmaßen des Schwarzen sind im Tode unnatürlich abgewinkelt, der Körper des unbewaffneten Schwarzen ist von Kugeln durchsiebt, das Blut breitet sich in mehreren Lachen um den Köper herum aus und das Gesicht des Mannes ist bis zur Unkenntlichkeit zerschossen.

    Der Sheriff beugt sich über den Toten, nimmt von der Sachlage Kenntnis und sagt dann abschließend:

    "So einen grausamen Selbstmord habe ich lange nicht gesehen."

     

     

    Ernsthaft, wenn 2 oder mehr Polizisten fast 20 Kugeln in den Körper eines unbewaffneten jungen Mannes schießen, 7 Kugeln davon in den Rücken, und das nachdem angeblich Pfefferspray nicht wirksam war, dann kann man beileibe nicht mehr von Notwehr, Überreaktion oder schlechten Polizei-Schießkünsten sprechen.

    Es ist nicht jeder Polizist ein Mörder, aber anscheinend zumindest zwei.

    Und selbst wenn es tatsächlich Notwehr gewesen sein sollte, gehören diese beiden schießwütigen Duellanten aus der Polizeiarbeit entfernt.

  • PP
    Paule Panther

    Relevant ist die Frage: Wann wurde mit Pfefferspray gesprüht! Ansonsten kann sich die grün kostümierte Trachtengruppe ja mit dem Spruch " auf der Flucht erschossen", herausreden. 12 Schuss 9 mm Para, spätestens nach 2 Beinschüssen wäre der Mann gestoppt, wenn man seine Waffe beherrschen würde, und nicht nur rumballert.

  • U
    Urgestein

    Ich zitiere mal aus der "Süddeutschen Zeitung" vom 19. Mai (http://www.sueddeutsche.de/bayern/533/469093/text/):

     

    "Als die Beamten ankamen, sei Eisenberg in der Wohnungstür gestanden, mit einem Messer in der rechten Hand, berichtet der leitende Staatsanwalt Günther Ruckdäschel. Mehrmals sei Tennessee aufgefordert worden, das Messer hinzulegen. Aber der junge Mann habe gesagt: "Dann erschießt mich doch." Er sei immer weiter gegangen, habe die Beamten über eine Treppe hinuntergedrängt.

     

    Die Polizisten setzten Pfefferspray ein, es sei ohne Wirkung geblieben. Ein Polizist verfehlte mit seinem Schlagstock das Messer. Als dieser Beamte "in die Enge getrieben" an der Wand stand, hätten seine Kollegen geschossen. "Es war wohl Notwehr", sagt Ruckdäschel."

     

    Zwar hält der Student demnach beim Eintreffen der Polizei ein Messer in der Hand, von einem "Anstürmen" des Täters ist dabei aber keine Rede.

     

    Laut Gutachten ist inzwischen auch ballistisch erwiesen, daß nur zwei der anwesenden acht Polizisten geschossen haben, beide dabei aber ihr Magazin komplett entleerten. Desweiteren wurde der Angreifer dreimal in den linken Arm, dreimal in die Beine (davon ein Streifschuss) und sechsmal in den Rumpf getroffen. Falls nun ZUERST auf die Extremitäten gezielt worden sein sollte, ist schon schwer vorstellbar, wie jemand mit von gut einem halben Dutzend Kugeln durchsiebten Armen und Beinen noch einen Polizisten "in die Enge" getrieben haben soll. Andererseits ist ebenso schwer vorstellbar, wie jemand mit drei Kugeln in der Brust noch einen Polizisten in die Enge treibt.

     

    Desweiteren ist nicht ohne weiteres zu erklären, wie überhaupt drei Kugeln "von vorne" eindringen konnten, wenn lediglich die Kollegen des in die Enge getriebenen Beamten geschossen haben. Bei einem der Rumpftreffer soll sich der Oberkörper in "vornübergebeugter Haltung" befunden haben, bei den anderen in aufrechter Haltung.

     

    Das "worst-case" Szenario wäre wohl dasjenige, wonach mindestens einer der Beamten beim Einsatz die Nerven verloren und willkürlich geschossen hat, möglicherweise sogar den tödlichen Treffer abgab, wahrscheinlich aber den Schuss, der in der "vornübergebeugten Haltung" traf, worauf hin der Verdächtige zusammenbrach. Danach wurden die weiteren Schüsse abgegeben, um eine Bedrohungssituation zu simulieren und das ursächliche Fehlverhalten eines Beamten zu vertuschen.

  • K
    Kalle

    Aus all Ihren Kommentaren wird ersichtlich, dass niemand auch nur die geringste Ahnung vom Schiessen an sich oder von polizeilichen Schusswaffengebräuchen hat.

     

    Beinschüsse werden nicht gelehrt, weil es a) unrealistisch und schwierig ist unter Adrenalin ein so kleines bewegliches Ziel zu treffen und b) bei einem ebenson unter Adrenalin stehenden 0 (null) Wirkung hat. Der läuft noch eine halbe Stunde rum mit zwei Löchern im Bein und kann fast ungemindert agieren.

     

    Und "Mannstoppwirkung" ist ein Märchen. Niemand fliegt durch die Gegend wenn er getroffen wird, egal mit welcher Munition. Wirkungstreffer sind zu erzielen. D.h. Hirnstamm, Wirbelsäule durchtrennen oder direkter Vitalbereichstreffer.

     

     

    Im lege allen einmal ans Herz eine Schießeinheit abzuleisten. Am besten unter Stress.

     

    Danach möge mir nochmal jemand erzählen, die Leistung der Beamten in diesem Falle sei unzureichend oder gar schlecht.

     

    MfG

     

    Kalle

  • KK
    Kabur Kabari

    Man kann sich wirklich immer weniger des Eindrucks erwehren, dass auch in Deutschland die Ordnungskräfte immer schneller zu einer privilegierten Machtkaste werden, die das Gewaltmonopols des Staates (und der Staat sind WIR) quasi annektiert hat und solche Strukturen annimmt, wie sie die Polizeien auf den Philippinen, in Guatemala, Honduras und El Salvador heute schon haben.

     

     

    Im Zusammenhang mit der strategischen Herstellung einer Gesellschaftsverfassung qua politischen Machtmissbrauchs (Unternehmenssteuerreform2000, MoRaKG, Hartz-System), die man nur noch als eine Form besitzständischer Herren- und Domestikengesellschaft verstehen kann, macht diese Entwicklung natürlich Sinn und ist plausibel. Bei fortschreitender Entdemokratisierung und Verblödung immer breiterer Bevölkerungskreise ist - zumindest in Deutschland - nicht mit einer Gegenreaktion zu rechnen, wenn aus dieser Schichtung heraus in nicht zu ferner Zukunft auch in Deutschland paramilitärische Todesschwadrone entstehen, die "zur Wahrung und Sicherung von Recht und Gesetz, von Ruhe und Ordnung" entscheidende Beiträge leisten werden. Immerhin ist in den Augen von inzwischen mehr als 50% der deutschen Bevölkerung das Eintreten für die freiheitlich-demokratiche Grundordnung auf dem Boden unseres Grundgesetzes, einschl. des Absatzes 2 des Paragraphen 14 GG, schon ein hinreichender Anfangsverdacht für terroristische Umtriebe.

     

    Es entsteht da wohl so eine Einstellung wie: Au ja,hau wech den Scheißterroristen. Zumal dieses arbeitsscheue Pack ja sowie so nur auf unserer aller Taschen liegt.

  • T
    Typ

    Wenn man mit dem Messer angegriffen wird gibt es einen alten Schläger-Trick: Jacke oder T-Shirt ausziehen und über das Messer werfen und dann angreifen. Was schon Gladiatoren kannten und selbst noch der besoffenste Hooligan schafft, lernt die Polizei nicht in der Grundausbildung? Tja. Es passiert ja immer wieder, dass die Polizisten die Nerven verlieren und wie verrückt losballern. Auch da stimmt was in der Ausbildung nicht.In der Bundesrepublik werden seit den 1970er Jahren in jedem Jahrzehnt im Durchschnitt 125 Menschen von Polizeikugeln tödlich getroffen.

    Davon auch immer wieder "unschuldige", man erinnere sich z.B. an den Wanderer in Thüringen den man als angeblichen Dieter Zurwehme ohne Identifikation durch die geschlossene Hoteltür hindurch erschoss...

  • K
    Kommentator

    Erinnert irgendwie an den Fall um Dennis J. in Berlin und einen Obdachlosen in NRW:

    - massig schüsse aus kürzester distanz abfeuern

    - Bedrohung her lügen, wo effektiv keine ist

     

    zu den rechtfertigungsversuchen:

    1. hab mal gesehen, wie jemand grundlos pfeffer

    abbekommen hat: der strahl war 2 cm dick und ging sauschnell gute 3 Meter weit. Da kann man nicht verfehlen!

     

    2. ebenso kann man zusätzlich mit dem schlagstock und mehreren leuten JEDEN überwinden.

     

    3. Hatte er wirklich ein messer in der Hand als die Polizei da war

     

    4. Ist er wirklich auf jemanden losgegangen damit?

     

    5. Schüsse in den rücken sind nie haltbar.

     

    [und dann auch noch so doof sein, und in den rücken ballern, pfeffi nicht nachträglich in das gesicht schießen etc. pp.. Kriminell und doof sind sie also.]

     

    Klarer Mord würde ich sagen.

    PS: Gibt noch etliche Fälle mehr, die nicht in die Medien gelangen.

  • K
    Kritiker

    Wenn die beiden Beamten auf einen Unbewaffneten geschossen haben, wären sie schon längst in Haft.

     

    Wie gesagt gehe ich in meinen Ausführungen davon aus, dass die gegebenen Informationen wahr sind.

     

    Bei einem Messerangriff steigt der Adrenalinspiegel extrem, denn die Polizisten befinden sich in unmittelbarer Lebensgefahr. Schüsse in die Beine auf kurze Distanz sind absolut wirkungslos. Daher wird das größte Trefferfeld anvisiert (in solchen Situationen auf den Kopf, das ist Hollywood) und mehrere Schüsse werden abgegeben. In Anbetracht der Lebensgefahr können die Polizisten nicht erst mal pausieren und schauen ob getroffen wurde, denn wie das Gutachten zeigt, war die Letzte Kugel die wirksamste. Wie du auch erwähnst ist die Manstoppwirkung gering, daher müssen mehrer Schüsse abgegeben werden.

    Die 11 Treffer klingen nach übertrieben hoher Zahl, man muss aber bedenken, dass diese von 2 Polizisten nahezu zeitgleich abgeschossen wurden. Noch weniger als die eigenen Treffer können Treffer eines Kollegen erkannt werden.

     

    Und dass die Schießausbildung mangelhaft ist, macht die beiden Beamten nicht schuldiger. Gut geübte Schützen, die wissen wo die Kugeln laden hätten wahrscheinlich nicht so oft abgedrückt.

     

     

    Falls ein Messerangriff stattgefunden hat, ist sind die Beamten nach dem Notwehrrecht schuldfrei. Jeder Bürger hätte so handeln dürfen.

  • F
    ForenNews.de

    @Von Kritiker:

    Wo steht denn bitte, dass der Tote während der Polizeiaktion noch ein Messer hatte? Bislang ist in der meldung nur zu vermerken, dass die Polizei gerufen wurde weil der Student einen anderen mit einem Messer angegriffen haben soll.

     

    Zudem, Mannstoppende Munition ist ein Gesprächsthema seit Jahren. Da hätte ein Treffer in den Körper gereicht. Aber selbst bei Para Geschossen braucht es sicher keine 11 Treffer um einen Gegner nieder zu strecken.

     

    Und Überhaupt. Warum nur 7 von hinten?

    http://forennews.de/2009/07/23/ballistisches-gutachten-belegt-bayrische-polizisten-knnen-nicht-schieen/

     

    bye Rene

  • K
    Kritiker

    Es ist vollkommen sinnlos einem sich in kurzer Entfernung auf einen Anstürmenden, der mit einem Messer bewaffnet ist, in die Beine zu schießen. Erstens sind die wegen ihrer Bewegung und kleinen Oberfläche sehr schwer zu treffen (man bedenke die Stresssituation) und zweitens, falls dann doch Treffer erziehlt werden, haben die keine Mannstoppwirkung.

    Eine gute Schießausbildung haben Polizisten im Normalfall auch nicht.

    Falls jemand mit einem Messer auf einen Polizisten zu rennt, hat diese Person damit zu rechnen, dass diese schießen. Das hat überhaupt nichts mit "Willkür durch die Exekutive" oder ähnlichem zu tun. Die Polizisten wollten aus einer lebensbedrohlichen Situation, und ja das Messer ist auf kurze Distanz eine der gefährlichsten Waffen, heil herausgelangen. In so einem Fall geht das Leben des Verteidigers vor dem Leben des Angreifers.

     

     

    Auf keinen Fall will ich Straftäter verteidigen und falls Fehler begangen wurden, dann sind diese auch zu ahnden. Aber wenn sicher der Fall so zugetragen hat, wie ihn die Medien wiedergeben, haben die Polizisten richtig gehandelt.

     

     

    Es ist einfach traurig, dass ein scheinbar ansonsten so netter Mensch wegen eines Fehlers, den er begangen hat, sterben musste. Mein herzliches Beileid und viel Kraft den Angehörigen.

  • M
    Max

    Mehrere Beamte konnten mit Hilfe von Schlagstöckern und Pfefferspray einen einzelnen Mann nicht überwältigen!? Was für eine fiese und an solcher Stelle beänstigende Lüge! Kann denn keine Sau bei diesem, sich für Obergötter haltenden, Verein zielen? Ein gut ausgebildeter Schütze bräuchte auf die kurze Entfernung, in der die Polizisten gestanden haben müssen um dem Mann Pfefferspray auf das Shirt (!!!) sprühen zu können, maximal 2 Schüsse um einen Angreifer durch Beinschüsse bewegungsunfähig zu machen.

    Aus diesem Grund kann man in diesem Fall nur von einem gemeinschaftlichem Mord sprechen für den die eingesetzten Polizisten mit voller Härte des Gesetzes verurteilt werden müssen. Denn: sollch eine Willkür durch die Exekutive kann und darf nicht geduldet werden!

  • S
    SKLAVE

    Würde gerne mal wissen was diese gewissenlosen grün maskierten im Blut hatten, Pfefferspray bloß auf's T-Shirt erst die elfte Kugel trifft wie beim Schiesstraining einkonditioniert und alles auf kürzeste Distanz.

    Aber wie immer kommen diese Staatsbüttel mit einem blauen Auge davon, weil trotz Gewaltenteilung, Staatsanwälte der Exekutive gegenüber eher als Rechtsanwälte auftreten und agieren.

    Ein System das unfähig ist Schwächen und Fehler in den eigenen Reihen einzugestehen und zu regulieren ist im Grunde falsch, feige und inkompetent! Aber das ist ja die Regel in unserem "Rechtsstaat".

  • V
    vic

    Ich hoffe die taz bleibt dran.

  • PP
    Pauke Panther

    Ein Tipp für das Polizeiprotkoll, vor Jahren nannte man Schüsse in den Rücken: auf der Flucht erschossen.

  • CJ
    Cornelia Jaskosch

    Eine Kugel z.B. ins Bein hätte ja wohl ausreichen müssen um den Studenten ausser Gefecht zu setzen. In diesem Fall ist es ein eiskalter Mord und darauf sollte auch die Anklage lauten.

  • O
    observer

    Warum wird der Polizei immer gleich Unschuld unterstellt?

  • AN
    Attila Nagy

    Nur so ne Frage: wurde denn beim Gutachten auch festgestellt, ob das Pfefferspray vor(!) den Schüssen gesprüht wurde? Wäre ja schon relevant...

  • N
    nichtdiemama

    Zitat: Niemand ist dabei gewesen, vermtl. niemand hat je eine ähnliche Situation erlebt und erst recht darf sich hier niemand ein Urteil erlauben, solange der tatsächliche Geschehensablauf nicht vollständig rekonstruiert wurde.Zitat ende

     

    Niemand ist dabei gewesen, aber das jemand

    noch nie in der Situation war das er einem unberechenbaren Menschen gegenübersteht glaub ich kaum.

     

    Und egal was man weiß und was man nicht weiß bin ich für das Strick drehen.

  • K
    Kalle

    Schön und gut.

     

    Und ich habe jeden Tag mit Kollegen zu tun, die schon Schusswaffengebräuche hatten. Und die meisten berichten übereinstimmend, dass ein Magazin leer gerotzt werden kann und der Kerl immer noch auf einen zu kommt, wenn man Pech hat.

     

    Bei uns ist 9mm Action4 eingeführt und die bleibt stecken... Ich weiss nicht was noch mannstoppender sein soll, bis auf DumDum und Glaser.

     

    Ich finde man sollte den Kollegen im vorliegenden Fall keinen Strick drehen.

     

    Wir alle waren nicht dabei und können es daher nicht beurteilen. Eines ist sicher, die sind gestraft genug. Den Rest ihres Lebens müssen sie damit zurecht kommen, einen Menschen getötet zu haben.

     

    Kalle

  • JM
    Joern Michael

    Es ist IMMER bedauerlich, wenn ein Mensch gewaltsam zu Tode kommt. Den Hinterbliebenen gilt mein ganzes Mitgefühl. Ich weiss aber auch, dass in der deutschen Polizei keine seelenlose Killer beschäftigt werden und und ganz sicher die beiden Beamten, die geschossen haben, an dem Tod dieses jungen Menschen sehr schwer zu tragen haben; egal, ob sie "schuldhaft" oder "rechtmäßig" im Sinne des Rechts gehandelt haben.

     

    Zum Kotzen allerdings sind sämtliche Beiträge hier mit Ausnahme des Kommentars von "Kalle". Sie sind geprägt von, bestenfalls, gefährlichem Halbwissen bis hin zu dummer Arroganz. Niemand ist dabei gewesen, vermtl. niemand hat je eine ähnliche Situation erlebt und erst recht darf sich hier niemand ein Urteil erlauben, solange der tatsächliche Geschehensablauf nicht vollständig rekonstruiert wurde.

     

    Pfefferspray z.B. wirkt sehr oft nicht auf Menschen, die sich in extremen Ausnahmezuständen befinden. Ebensowenig, wie Treffer mit 9mm-Geschossen in Arme, Beine oder Torso, wenn sie nicht direkt das Vitalsystem zerstören.

     

    Schüsse in den Rücken sind bereits dadurch zu erklären, dass der (Sicherungs-)Schütze den laufenden Angriff auf einen Dritten von der Seite oder von Hinten abgewehrt hat. Und bei einem laufenden Angriff wartet der Nothilfe leistende Schütze nach dem ersten Schuß eben nicht ab, ob er getroffen hat und/oder der Treffer wirksam war, sondern feuert weiter, bis der Erfolg sichtbar wird. Alles andere wäre dem Angegriffenen gegenüber verantwortungslos! Gleiches gilt im Übrigen für den Angegriffenen, wenn dieser sich in Notwehr vor einem durchgeknallten Agressor wehren muss, der mit einem Messer auf ihn losgeht.

     

    Die 11 Treffer, die der bedauernswerte junge Mensch nach erfolglosen Einsatz von Schlagstock und Pfefferspray erlitten hat, sind logisch völlig erklärbar, wenn man sich nur halbwegs mit solchen Situationen auskennt.

     

    Zum gegenwärtigen Zeitpunkt und bei der aktuellen Erkenntnislage ist es völlig verfehlt, das Handeln der Schützen, ihre Kompetenz oder die Ausbildung zu diskreditieren.

     

    Hätten die Beamten einen Taser einsetzen können, würde Tenesse heute wohl noch leben. Aber der Taser gilt ja vielen als menschenverachtendes Folterinstrument, das keinefalls in die Hände von Polizisten gehört.

  • S
    schlegel

    Das ist ja eine super Ansammlung von Bescheidwissern. Rechtliche Kurzgutachten ("eiskalter Mord"), spitzfindige Sachverhaltsaufkärung aufrund von unterschidlichen Zeitungsmeldungen und der übliche Hinweis auf die unfähigen Polizisten, die sowieso gerne Unschuldige erschießen. Als I-Tüpfelchen gibt es einen "alten Schläger-Trick" (echt klasse!) und einen blöden Witz.

     

    auf solche Spitzenkräfte wartet die Polizei und der Rest der Welt!

  • F
    Forennews.de

    @Kritiker:

    Wenn die beiden Beamten auf einen Unbewaffneten geschossen haben, wären sie schon längst in Haft.

     

    Hätte, wäre, wenn ... Beispiele gegen die Argumentation enthält die jüngere Geschichte doch genug.

     

    @ Kalle: Ich habe längjährige Erfahrung mit großkaliber schiessen. Mit einem von einer Kugel getroffenen Arm lässt sich kein Stoß mehr durchführen, mit einem durchschossenen Bein lässt sich auch kein Anstürmen mehr realisieren.

     

    Und zu Munition mit sogenannter mannstoppender Wirkung gibt es Links mehr als google auf vielen Seiten auflisten kann. Einer der ersten lobhudelt, dass die Munition im Jahr 2000 erfolgreich in BW und Bayern getestet und dauerhaft eingeführt werden soll. Was daraus wurde ist wieder was für die Wühlmäuse der regulären Presse:

     

    http://www.polifant.de/pressearchiv2000/pmim061.pdf

     

    bye Rene

  • PP
    Peter Panski

    Ich weiß gar nicht, was Ihr alle habt. Habt wohl noch nie Dirty Harry gesehen? Die beiden Polizisten schon. Musikstudenten sollten übrigens nicht unterschätzt werden. Die Beamten hatten Glück, dass er nur mit einem Messer bewaffnet war, und nicht mit einer Bratsche. Dann hätten die Kollegen keine Chance gehabt.

    Nur zwei Magazine in Richtung Student entleert? Was ist mit den anderen Polizisten los? Die sollten ihres Dienstes enthoben werden. Die Dienstwaffe ist doch nicht nur zur Zierde da. Die will eingesetzt werden. Also Männer, das nächste Mal bitte alle gemeinsam rumballern. Wer die tödliche Kugel setzt kriegt übrigens den Hauptpreis. Einen aufregenden Prozess mit anschließendem Freispruch.

     

    @Kritiker: Was mich mehr erschreckt als die 11 Kugeln, die in den jungen Mann gepumt wurden, ist, dass beide Polizisten ihr komplettes Magazin geleert haben. Statt schlechter Ausbildung klingt das eher nach zu viel zusätzlicher Bildung aus dem Fernsehen. Ansonsten kann ich Deinen Aufruf zu einer objektiveren, weniger emotionalen Betrachtung nachvollziehen.

    Hoffen wir, erfahren werden wir es eh nicht, dass der Prozess fair und vernünftig abläuft.

  • F
    Frederic

    Das ist lächerlich.

    Fast 20 Schüsse in den Körper aus Notwehr????

     

    Das erinnert mich an diesen alten US-Witz aus den Südstaaten:

     

    In einer kleinen Stadt in den Südstaaten liegt ein Schwarzer zur Mittagszeit tot mitten auf der Hauptstraße. Die Gliedmaßen des Schwarzen sind im Tode unnatürlich abgewinkelt, der Körper des unbewaffneten Schwarzen ist von Kugeln durchsiebt, das Blut breitet sich in mehreren Lachen um den Köper herum aus und das Gesicht des Mannes ist bis zur Unkenntlichkeit zerschossen.

    Der Sheriff beugt sich über den Toten, nimmt von der Sachlage Kenntnis und sagt dann abschließend:

    "So einen grausamen Selbstmord habe ich lange nicht gesehen."

     

     

    Ernsthaft, wenn 2 oder mehr Polizisten fast 20 Kugeln in den Körper eines unbewaffneten jungen Mannes schießen, 7 Kugeln davon in den Rücken, und das nachdem angeblich Pfefferspray nicht wirksam war, dann kann man beileibe nicht mehr von Notwehr, Überreaktion oder schlechten Polizei-Schießkünsten sprechen.

    Es ist nicht jeder Polizist ein Mörder, aber anscheinend zumindest zwei.

    Und selbst wenn es tatsächlich Notwehr gewesen sein sollte, gehören diese beiden schießwütigen Duellanten aus der Polizeiarbeit entfernt.

  • PP
    Paule Panther

    Relevant ist die Frage: Wann wurde mit Pfefferspray gesprüht! Ansonsten kann sich die grün kostümierte Trachtengruppe ja mit dem Spruch " auf der Flucht erschossen", herausreden. 12 Schuss 9 mm Para, spätestens nach 2 Beinschüssen wäre der Mann gestoppt, wenn man seine Waffe beherrschen würde, und nicht nur rumballert.

  • U
    Urgestein

    Ich zitiere mal aus der "Süddeutschen Zeitung" vom 19. Mai (http://www.sueddeutsche.de/bayern/533/469093/text/):

     

    "Als die Beamten ankamen, sei Eisenberg in der Wohnungstür gestanden, mit einem Messer in der rechten Hand, berichtet der leitende Staatsanwalt Günther Ruckdäschel. Mehrmals sei Tennessee aufgefordert worden, das Messer hinzulegen. Aber der junge Mann habe gesagt: "Dann erschießt mich doch." Er sei immer weiter gegangen, habe die Beamten über eine Treppe hinuntergedrängt.

     

    Die Polizisten setzten Pfefferspray ein, es sei ohne Wirkung geblieben. Ein Polizist verfehlte mit seinem Schlagstock das Messer. Als dieser Beamte "in die Enge getrieben" an der Wand stand, hätten seine Kollegen geschossen. "Es war wohl Notwehr", sagt Ruckdäschel."

     

    Zwar hält der Student demnach beim Eintreffen der Polizei ein Messer in der Hand, von einem "Anstürmen" des Täters ist dabei aber keine Rede.

     

    Laut Gutachten ist inzwischen auch ballistisch erwiesen, daß nur zwei der anwesenden acht Polizisten geschossen haben, beide dabei aber ihr Magazin komplett entleerten. Desweiteren wurde der Angreifer dreimal in den linken Arm, dreimal in die Beine (davon ein Streifschuss) und sechsmal in den Rumpf getroffen. Falls nun ZUERST auf die Extremitäten gezielt worden sein sollte, ist schon schwer vorstellbar, wie jemand mit von gut einem halben Dutzend Kugeln durchsiebten Armen und Beinen noch einen Polizisten "in die Enge" getrieben haben soll. Andererseits ist ebenso schwer vorstellbar, wie jemand mit drei Kugeln in der Brust noch einen Polizisten in die Enge treibt.

     

    Desweiteren ist nicht ohne weiteres zu erklären, wie überhaupt drei Kugeln "von vorne" eindringen konnten, wenn lediglich die Kollegen des in die Enge getriebenen Beamten geschossen haben. Bei einem der Rumpftreffer soll sich der Oberkörper in "vornübergebeugter Haltung" befunden haben, bei den anderen in aufrechter Haltung.

     

    Das "worst-case" Szenario wäre wohl dasjenige, wonach mindestens einer der Beamten beim Einsatz die Nerven verloren und willkürlich geschossen hat, möglicherweise sogar den tödlichen Treffer abgab, wahrscheinlich aber den Schuss, der in der "vornübergebeugten Haltung" traf, worauf hin der Verdächtige zusammenbrach. Danach wurden die weiteren Schüsse abgegeben, um eine Bedrohungssituation zu simulieren und das ursächliche Fehlverhalten eines Beamten zu vertuschen.

  • K
    Kalle

    Aus all Ihren Kommentaren wird ersichtlich, dass niemand auch nur die geringste Ahnung vom Schiessen an sich oder von polizeilichen Schusswaffengebräuchen hat.

     

    Beinschüsse werden nicht gelehrt, weil es a) unrealistisch und schwierig ist unter Adrenalin ein so kleines bewegliches Ziel zu treffen und b) bei einem ebenson unter Adrenalin stehenden 0 (null) Wirkung hat. Der läuft noch eine halbe Stunde rum mit zwei Löchern im Bein und kann fast ungemindert agieren.

     

    Und "Mannstoppwirkung" ist ein Märchen. Niemand fliegt durch die Gegend wenn er getroffen wird, egal mit welcher Munition. Wirkungstreffer sind zu erzielen. D.h. Hirnstamm, Wirbelsäule durchtrennen oder direkter Vitalbereichstreffer.

     

     

    Im lege allen einmal ans Herz eine Schießeinheit abzuleisten. Am besten unter Stress.

     

    Danach möge mir nochmal jemand erzählen, die Leistung der Beamten in diesem Falle sei unzureichend oder gar schlecht.

     

    MfG

     

    Kalle

  • KK
    Kabur Kabari

    Man kann sich wirklich immer weniger des Eindrucks erwehren, dass auch in Deutschland die Ordnungskräfte immer schneller zu einer privilegierten Machtkaste werden, die das Gewaltmonopols des Staates (und der Staat sind WIR) quasi annektiert hat und solche Strukturen annimmt, wie sie die Polizeien auf den Philippinen, in Guatemala, Honduras und El Salvador heute schon haben.

     

     

    Im Zusammenhang mit der strategischen Herstellung einer Gesellschaftsverfassung qua politischen Machtmissbrauchs (Unternehmenssteuerreform2000, MoRaKG, Hartz-System), die man nur noch als eine Form besitzständischer Herren- und Domestikengesellschaft verstehen kann, macht diese Entwicklung natürlich Sinn und ist plausibel. Bei fortschreitender Entdemokratisierung und Verblödung immer breiterer Bevölkerungskreise ist - zumindest in Deutschland - nicht mit einer Gegenreaktion zu rechnen, wenn aus dieser Schichtung heraus in nicht zu ferner Zukunft auch in Deutschland paramilitärische Todesschwadrone entstehen, die "zur Wahrung und Sicherung von Recht und Gesetz, von Ruhe und Ordnung" entscheidende Beiträge leisten werden. Immerhin ist in den Augen von inzwischen mehr als 50% der deutschen Bevölkerung das Eintreten für die freiheitlich-demokratiche Grundordnung auf dem Boden unseres Grundgesetzes, einschl. des Absatzes 2 des Paragraphen 14 GG, schon ein hinreichender Anfangsverdacht für terroristische Umtriebe.

     

    Es entsteht da wohl so eine Einstellung wie: Au ja,hau wech den Scheißterroristen. Zumal dieses arbeitsscheue Pack ja sowie so nur auf unserer aller Taschen liegt.

  • T
    Typ

    Wenn man mit dem Messer angegriffen wird gibt es einen alten Schläger-Trick: Jacke oder T-Shirt ausziehen und über das Messer werfen und dann angreifen. Was schon Gladiatoren kannten und selbst noch der besoffenste Hooligan schafft, lernt die Polizei nicht in der Grundausbildung? Tja. Es passiert ja immer wieder, dass die Polizisten die Nerven verlieren und wie verrückt losballern. Auch da stimmt was in der Ausbildung nicht.In der Bundesrepublik werden seit den 1970er Jahren in jedem Jahrzehnt im Durchschnitt 125 Menschen von Polizeikugeln tödlich getroffen.

    Davon auch immer wieder "unschuldige", man erinnere sich z.B. an den Wanderer in Thüringen den man als angeblichen Dieter Zurwehme ohne Identifikation durch die geschlossene Hoteltür hindurch erschoss...

  • K
    Kommentator

    Erinnert irgendwie an den Fall um Dennis J. in Berlin und einen Obdachlosen in NRW:

    - massig schüsse aus kürzester distanz abfeuern

    - Bedrohung her lügen, wo effektiv keine ist

     

    zu den rechtfertigungsversuchen:

    1. hab mal gesehen, wie jemand grundlos pfeffer

    abbekommen hat: der strahl war 2 cm dick und ging sauschnell gute 3 Meter weit. Da kann man nicht verfehlen!

     

    2. ebenso kann man zusätzlich mit dem schlagstock und mehreren leuten JEDEN überwinden.

     

    3. Hatte er wirklich ein messer in der Hand als die Polizei da war

     

    4. Ist er wirklich auf jemanden losgegangen damit?

     

    5. Schüsse in den rücken sind nie haltbar.

     

    [und dann auch noch so doof sein, und in den rücken ballern, pfeffi nicht nachträglich in das gesicht schießen etc. pp.. Kriminell und doof sind sie also.]

     

    Klarer Mord würde ich sagen.

    PS: Gibt noch etliche Fälle mehr, die nicht in die Medien gelangen.

  • K
    Kritiker

    Wenn die beiden Beamten auf einen Unbewaffneten geschossen haben, wären sie schon längst in Haft.

     

    Wie gesagt gehe ich in meinen Ausführungen davon aus, dass die gegebenen Informationen wahr sind.

     

    Bei einem Messerangriff steigt der Adrenalinspiegel extrem, denn die Polizisten befinden sich in unmittelbarer Lebensgefahr. Schüsse in die Beine auf kurze Distanz sind absolut wirkungslos. Daher wird das größte Trefferfeld anvisiert (in solchen Situationen auf den Kopf, das ist Hollywood) und mehrere Schüsse werden abgegeben. In Anbetracht der Lebensgefahr können die Polizisten nicht erst mal pausieren und schauen ob getroffen wurde, denn wie das Gutachten zeigt, war die Letzte Kugel die wirksamste. Wie du auch erwähnst ist die Manstoppwirkung gering, daher müssen mehrer Schüsse abgegeben werden.

    Die 11 Treffer klingen nach übertrieben hoher Zahl, man muss aber bedenken, dass diese von 2 Polizisten nahezu zeitgleich abgeschossen wurden. Noch weniger als die eigenen Treffer können Treffer eines Kollegen erkannt werden.

     

    Und dass die Schießausbildung mangelhaft ist, macht die beiden Beamten nicht schuldiger. Gut geübte Schützen, die wissen wo die Kugeln laden hätten wahrscheinlich nicht so oft abgedrückt.

     

     

    Falls ein Messerangriff stattgefunden hat, ist sind die Beamten nach dem Notwehrrecht schuldfrei. Jeder Bürger hätte so handeln dürfen.

  • F
    ForenNews.de

    @Von Kritiker:

    Wo steht denn bitte, dass der Tote während der Polizeiaktion noch ein Messer hatte? Bislang ist in der meldung nur zu vermerken, dass die Polizei gerufen wurde weil der Student einen anderen mit einem Messer angegriffen haben soll.

     

    Zudem, Mannstoppende Munition ist ein Gesprächsthema seit Jahren. Da hätte ein Treffer in den Körper gereicht. Aber selbst bei Para Geschossen braucht es sicher keine 11 Treffer um einen Gegner nieder zu strecken.

     

    Und Überhaupt. Warum nur 7 von hinten?

    http://forennews.de/2009/07/23/ballistisches-gutachten-belegt-bayrische-polizisten-knnen-nicht-schieen/

     

    bye Rene

  • K
    Kritiker

    Es ist vollkommen sinnlos einem sich in kurzer Entfernung auf einen Anstürmenden, der mit einem Messer bewaffnet ist, in die Beine zu schießen. Erstens sind die wegen ihrer Bewegung und kleinen Oberfläche sehr schwer zu treffen (man bedenke die Stresssituation) und zweitens, falls dann doch Treffer erziehlt werden, haben die keine Mannstoppwirkung.

    Eine gute Schießausbildung haben Polizisten im Normalfall auch nicht.

    Falls jemand mit einem Messer auf einen Polizisten zu rennt, hat diese Person damit zu rechnen, dass diese schießen. Das hat überhaupt nichts mit "Willkür durch die Exekutive" oder ähnlichem zu tun. Die Polizisten wollten aus einer lebensbedrohlichen Situation, und ja das Messer ist auf kurze Distanz eine der gefährlichsten Waffen, heil herausgelangen. In so einem Fall geht das Leben des Verteidigers vor dem Leben des Angreifers.

     

     

    Auf keinen Fall will ich Straftäter verteidigen und falls Fehler begangen wurden, dann sind diese auch zu ahnden. Aber wenn sicher der Fall so zugetragen hat, wie ihn die Medien wiedergeben, haben die Polizisten richtig gehandelt.

     

     

    Es ist einfach traurig, dass ein scheinbar ansonsten so netter Mensch wegen eines Fehlers, den er begangen hat, sterben musste. Mein herzliches Beileid und viel Kraft den Angehörigen.

  • M
    Max

    Mehrere Beamte konnten mit Hilfe von Schlagstöckern und Pfefferspray einen einzelnen Mann nicht überwältigen!? Was für eine fiese und an solcher Stelle beänstigende Lüge! Kann denn keine Sau bei diesem, sich für Obergötter haltenden, Verein zielen? Ein gut ausgebildeter Schütze bräuchte auf die kurze Entfernung, in der die Polizisten gestanden haben müssen um dem Mann Pfefferspray auf das Shirt (!!!) sprühen zu können, maximal 2 Schüsse um einen Angreifer durch Beinschüsse bewegungsunfähig zu machen.

    Aus diesem Grund kann man in diesem Fall nur von einem gemeinschaftlichem Mord sprechen für den die eingesetzten Polizisten mit voller Härte des Gesetzes verurteilt werden müssen. Denn: sollch eine Willkür durch die Exekutive kann und darf nicht geduldet werden!

  • S
    SKLAVE

    Würde gerne mal wissen was diese gewissenlosen grün maskierten im Blut hatten, Pfefferspray bloß auf's T-Shirt erst die elfte Kugel trifft wie beim Schiesstraining einkonditioniert und alles auf kürzeste Distanz.

    Aber wie immer kommen diese Staatsbüttel mit einem blauen Auge davon, weil trotz Gewaltenteilung, Staatsanwälte der Exekutive gegenüber eher als Rechtsanwälte auftreten und agieren.

    Ein System das unfähig ist Schwächen und Fehler in den eigenen Reihen einzugestehen und zu regulieren ist im Grunde falsch, feige und inkompetent! Aber das ist ja die Regel in unserem "Rechtsstaat".

  • V
    vic

    Ich hoffe die taz bleibt dran.

  • PP
    Pauke Panther

    Ein Tipp für das Polizeiprotkoll, vor Jahren nannte man Schüsse in den Rücken: auf der Flucht erschossen.

  • CJ
    Cornelia Jaskosch

    Eine Kugel z.B. ins Bein hätte ja wohl ausreichen müssen um den Studenten ausser Gefecht zu setzen. In diesem Fall ist es ein eiskalter Mord und darauf sollte auch die Anklage lauten.

  • O
    observer

    Warum wird der Polizei immer gleich Unschuld unterstellt?

  • AN
    Attila Nagy

    Nur so ne Frage: wurde denn beim Gutachten auch festgestellt, ob das Pfefferspray vor(!) den Schüssen gesprüht wurde? Wäre ja schon relevant...