■ Neue BVG-Pläne: Billigere Mitarbeiter sollen Plus einfahren
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wollen sich aus eigener Kraft aus ihrer wirtschaftlichen Schieflage befreien und für den freien Wettbewerb rüsten. Den Weg beschreibt ein von der BVG, dem Senat und der Gewerkschaft ÖTV ausgehandeltes Papier, das am 17. März offiziell beschlossen werden soll.
Demnach will man das Defizit von jetzt 605 Millionen Mark bis zum Jahr 2008 auf Null reduzieren, der Umsatz soll um 300 Millionen auf 1,2 Milliarden Mark gesteigert werden. Dies soll zum einen durch jährliche Fahrpreiserhöhungen um zwei bzw. drei Prozent geschehen, zum anderen durch einen massiven Stellenabbau. Bis 2004 sollen rund 3.000 BVGler, ein Fünftel der Belegschaft, entlassen werden.
Gleichzeitig soll eine neu zu gründende private Firmentochter bis zu 30 Prozent des BVG- Fahrdienstes in U-Bahn, Bus und Tram bestreiten. Mit Mitarbeitern, die von dieser zu den niedrigeren Tarifen des privaten Omnibusgewerbes eingestellt werden.
Skeptisch gibt sich der verkehrspolitische Sprecher der Berliner Grünen, Michael Cramer. „Tariferhöhungen führen zu Fahrgastverlust und nicht zu den erhofften Einnahmesteigerungen“, so Cramer. In den vergangenen vier Jahren verlor die BVG rund ein Viertel ihrer Fahrgäste. SPD und CDU hatten geplant, die BVG in einer Holding mit der Berliner S-Bahn aufgehen zu lassen. Christoph Rasch
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