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Neue "3nach9"-Moderatorin Judith RakersDie Anti-Charlotte-Roche

Sie ist selbstsicher, apart und ein bisschen keck. Judith Rakers sollte nun nicht die Fehler wiederholen, die vor ihr Eva Herman und Susan Stahnke gemacht haben.

Jetzt ist sie an der Reihe: Judith Rakers. Bild: dpa

Mit Eva Herman wird niemand gern verglichen - und doch muss sich Judith Rakers dies jetzt mal ganz kurz gefallen lassen. Denn Herman war, bevor sie in ihr ganz eigenes Reich aus kruden Thesen abdriftete, eine Frau wie Rakers: selbstsicher, apart, auch ein bisschen keck vielleicht, aber doch keine, deren Wesen oder Äußeres von den Nachrichten abgelenkt hätte, die sie als "Tagesschau"-Sprecherin verlas. Und Herman moderierte einen Freitagabendtalk, wie nun auch Judith Rakers, die ab dem 3. September an der Seite von Giovanni di Lorenzo - und darauf legt der offenbar Wert - durch die Radio-Bremen-Runde "3 nach 9" führt.

Hier enden die Gemeinsamkeiten auch schon - wenn Rakers, seit 2004 beim NDR und seit 2005 bei der "Tagesschau", sich nicht das von der taz entdeckte "GröNaZ-Virus" einfängt, das auch Susan Stahnke, eine weitere Vorgängerin Rakers bei der wichtigsten deutschen Nachrichtensendung, zum medialen Harakiri animierte. "Jetzt darf ich wieder ein bisschen mehr ich selbst sein", sagte Rakers zum neuen Nebenjob. Bei den genannten Kolleginnen war das der Anfang vom Ende - hoffentlich bleibt ihr dieses Schicksal erspart.

Die 34-Jährige, deren journalistische Karriere neben dem Studium bei den NRW-Lokalsendern Radio Hochstift und Antenne Münster begann, gehörte schon zu den sechs "Freundinnen von ,3 nach 9' ", die nach dem Ausstieg von Charlotte Roche im Januar für jeweils eine Sendung den Platz an der Seite von di Lorenzo einnahmen - angeblich ohne Hintergedanken des Senders, als einmaliges Gastspiel, nicht als Casting. Rakers hat es dennoch bestanden. "Judith Rakers kann und wird zeigen, dass ihre Spannweite bis zu hemmungsloser Subjektivität reicht - und da ist sie bei ,3 nach 9' genau an der richtigen Stelle", sagt RB-Programmdirektor Dirk Hansen.

Dass die Wahl auf Rakers fiel, zeigt, wie stark das gescheiterte Experiment mit der bei Viva bekannt gewordenen Roche nachwirkt. Denn es ist sicherlich kein Zufall, dass Rakers der komplette Gegenentwurf zur unorthodoxen Bestsellerautorin ("Feuchtgebiete") ist. Oder könnten Sie sich Roche als "Tagesschau"-Sprecherin vorstellen?

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8 Kommentare

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  • DS
    Dieter Schultz

    Judith Rakers ist keine gute Moderatorin. Sie spielt sich immer in den Vordergrund´und ist zu gerne der Mittelpunkt jeder Talk-Show.

  • K
    kopfschüttel

    Roche ist doch eigentlich nur niedlich wenn sie da in großer Runde sitzt wie ein frischgewickeltes Eichhörnchen. Vorsichtige fast ehrfürchtig vor jedem, Fragen stellt die nichts bringen.Ihr Partner ist aus anderem Holz.Und ein Nachrichtensprecher sollte wenigstens sympathisch sein,dann kommen schlechte Nachrichten besser rüber.

  • LE
    Luise Eisenbeiß

    Die unterschiedlichen Wahrnehmungen sind höchst interessant. Ich allerdings habe Charlotte Roche erlebt als eine Fragestellerin mit grenzenloser Naivität gegenüber Künstlern z. B. Schlingensief, mit rhetorischer Inkompetenz und mit stimmphysiologisch kaputter Stimme. Ihre Fragen waren langweilig, es fehlte ihr an ehrlichem Interesse am Gegenüber. Ihre Kompetenzen liegen sicherlich nicht in der Moderation einer seriösen Sendung. Sie wird ihre Fans auf anderer Ebene haben. Judith Rakers passt einfach zum Niveau der Sendung 3nach9, danke für die gute Wahl!

  • L
    Leela

    Ich mag Eva Hermann immernoch und gebe da ganz meinen Vorrednern Recht. Man hat sie wirklich BEWUSST missverstehen WOLLEN. In meinen Augen hat Eva Hermann sich nur getraut auszusprechen was viele denken. Ganz bestimmt verherrlicht die Hermann NICHT die Zeit des 3. Reiches mit ihren Aussagen, und denkt über unsere tieftraurige Vergangenheit ganz bestimmt so, wie man darüber denken sollte.

    Sie hat eben einfach nur ein paar Dinge ganz sachlich gesehen.

    Und empfinde ich Charlotte Roche als eine der kompetentesten Moderatorinnen und Autorinnen unserer Zeit. Sie ist einfach nur super und nicht so angepasst wie eine Judith Rakers. Ich find die sowas von unecht. Charlotte Roche ist immer echt. Judith Rakers wirkt gekünstelt und absolut unauthentisch. Die ist wirklich gut aufgehoben bei den Nachrichten, wo sie nichts von sich preisgeben muss. Denn das tut sie ja im Talk sowieso nicht. Schon schade, dass die Leute anscheinend lieber sowas sehen als eine aufrichtige, geistreiche und witzige, schlagfertige, selbstbewusste, unangepasste Charlotte Roche.

  • K
    Kai

    Also, ich kann mir Charlotte Roche als (fast) alles vorstellen, aber nicht Judith Rakers bei 3nach9

  • JB
    Joachim Bovier

    "Hemmungslose Subjektivität" findet die taz also gut ? Wwarum hat sie sich dann an der Kampagne gegen Eva Herman beteilgt? Doch wohl weil manchen nur linke Subjektivität angenehm ist und rechte igitt. Nicht sehr tolerant und liberal! Eva Herman jedenfalls hat man doch bewusst missverstehen wollen und jedes Wort gegen sie umgedeutet.

  • B
    broxx

    "Oder könnten Sie sich Roche als "Tagesschau"-Sprecherin vorstellen?"

    Eklige Vorstellung!

  • ML
    Martin Lauterbach

    Ja, hoffentlich passiert ihr nicht das Gleiche wie Herman!

    Dass sie rausgeschmissen wird, obwohl sie ihren Job gut macht.