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Neuanfang nach der HaftMord verjährt nie

Brigitte fühlt sich trotz verbüßter Haft weiterhin bestraft. Ihre Vergangenheit holt sie immer wieder ein, das Führungszeugnis vermasselt ihr jeden Job.

„Auf dem Kiez gelandet, mit dem Arsch an der Wand“: Brigitte über ihre Vergangenheit. Bild: Miguel Ferraz

HAMBURG taz | Tatbezeichnung: Mord in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge. Brigitte setzt ihre eckige Brille auf, um eine Zigarette zu stopfen. Alle Utensilien dafür hat sie auf einem kleinen Tablett sortiert, das sie von der Anrichte herüberhebt: Den Tabak aus der Dose legt sie in den Riegel aus Plastik und befüllt damit ein Papierröhrchen.

Dann zieht sie ihren Laptop über den kleinen Küchentisch. Kleinanzeigen, eine Jobbörse, ein Vermittlungsportal für Betreuer und Pfleger – Brigitte sucht jeden Tag, seit vielen Monaten. Nach Jobangeboten, ohne die Bitte um ein Führungszeugnis.

Seit April ist Brigitte frei. Sie hat ihre Gefängnisstrafe verbüßt und bereits die Hälfte ihrer Bewährungszeit. Sie ist eine kleine Frau mit tiefen Falten unter den Augen, das braune Haar steckt sie hoch, ihre Oberteile trägt sie weit ausgeschnitten, auch wenn ihr Bauch rund geworden ist.

Mit der eigenen Wohnung im Reihenhaus an einer Hamburger Schnellstraße hat es ganz gut geklappt. In der ersten Zeit konnte sie bei ihrer Tochter unterkommen. Die war elf Jahre alt gewesen, als sie erfuhr, dass man ihrer Mutter vorwirft, zwei Menschen ermordet zu haben.

Siebzehn Jahre vergehen

Der Fall der bürgerlichen Hausfrau Brigitte F., die, mit 41 Jahren, von einer Tat aus ihrem früheren Leben als Junkie eingeholt wird, geht 2005 durch die Hamburger Lokalpresse. Es sind 17 Jahre vergangen, seit hier ein Ehepaar in seiner eigenen Wohnung gefunden wurde, brutal getötet mit etlichen Messerstichen und Hammerschlägen.

Die Polizei hatte den ungeklärten Fall erneut aufgerollt und genetische Fingerabdrücke vom Tatort ausgewertet, die damals befragten Nachbarn um Speichelproben gebeten. Brigittes DNA ist ein Treffer. Sechs Jahre und acht Monate sitzt sie danach im Gefängnis. „Unschuldig“, sagt sie bis heute.

Was sie verloren hat, mit ihren zwei Kindern, das kann ihr keiner wiedergeben. Doch wenn sie das Geld für einen Anwalt hätte, sagt Brigitte, dann würde sie beantragen, dass man ihr Verfahren wieder aufnimmt. Um nach Bonn fahren zu können, zum Bundeszentralregister, und zu sagen: „Hier. Führungszeugnis löschen.“ Denn für die nächsten fünfzehn Jahre wird dieses blassgrüne Papier dafür sorgen, dass niemand ihre Vergangenheit vergisst.

Brigitte bekommt mit 19 ihr erstes Kind. Die Ausbildung zur Zahnarzthelferin abgebrochen, nimmt sie eine Freundin mit auf die Reeperbahn. Erst nur Ausziehen in der Peepshow, später Anschaffen in einer Privatwohnung. Ihr erster fester Zuhälter bringt sie ins Laufhaus. Sieben-Tage-Woche, Zwölf-Stunden-Schichten, Wachmacher, dann Heroin. Irgendwann fegt sie sich alles rein. Verkauft ihren Videorekorder, alles, was sie so hat.

In einer Kneipe lernt sie den Mann kennen, dem sie 16 Jahre später bei der Polizei vorwirft, er habe die beiden Rentner in jener Oktobernacht 1988 umgebracht. Um Geld und Wertsachen zu stehlen. Beweisen kann sie es nicht. Ihre Erinnerung an den Mord? Schwammig, sagt sie. Zugedröhnt sei sie in der Wohnung umhergelaufen, als das Paar schon tot war.

Flucht nach Mallorca

Danach macht sie einen Entzug. Das war zu heftig. Sie arbeitet weiter als Prostituierte, bis sie im Sommer 1989 in den Urlaub fliegt. Mallorca, das erste Mal in ihrem Leben. Am Abend ihrer Rückkehr in Hamburg zieht sie ihrem Zuhälter 1.000 Mark aus der Tasche – fährt zum Flughafen und fliegt zurück.

Was folgt, ist Brigittes langsame Resozialisierung. Aufenthalte in Spanien, ein Tresenjob, schließlich ein zweites Kind. Heute kleben an ihrer Schlafzimmertür Fotos, Bilder von ihr selbst aus dieser Zeit: eine magere junge Frau mit dunklen Schatten unter den Augen. Dann eine im ärmellosen Shirt, mit braunen Locken und breitem Lachen.

Auf einem Foto sitzt sie im Grünen, ihr Haar ist kurz geschnitten, sie trägt eine graue Strickjacke, und eine Frau legt ihr den Arm um die Schultern. Zehn Jahre sind vergangen. Brigitte lebt mit einem Mann zusammen, hat bereits zwei Jahre als Zahnarzthelferin gearbeitet. Diesmal ist sie in eine Klinik gegangen, um das Vergangene zu verarbeiten. Am 8. Juli 2004 wird sie entlassen, am 13. Juli heiratet sie. Im August wird sie verhaftet.

Hans-Heinrich Kroll, Seitenscheitel, karierter Kragen, serviert Filterkaffee in einer weißen Thermoskanne. Daneben stellt er eine Tüte H-Milch. Hier oben, im Gemeinschaftsraum, stehen Topfpflanzen auf der Fensterbank, und alle Möbelstücke sind aus hellem Holz. Unten, im Hauseingang schräg gegenüber von World of Sex, World of Internet und Back Factory, riecht es nach Urin.

Brigitte war oft bei Herrn Kroll, seit sie draußen ist. Sein Verein heißt Integrationshilfen. „Ich habe einen stressigen Küchenjob für Sie“, sagt er ihr heute. Großküche. „Das ist auch was für Ihre Kodderschnauze.“

Sich ja nichts sagen lassen

Kroll meint, immer wieder ähnliche Probleme bei den Menschen zu erkennen, die in seinen letzten sieben Jahren als Sozialarbeiter zu ihm kamen. Wer im Gefängnis war, will sich später nichts mehr sagen lassen. Das Gefühl in Haft: Ich darf keine Entscheidung treffen. Und dann kommt der Tag der Entlassung. Draußen falle es vielen schwer, sich noch einmal anzupassen.

Es ist manchmal nicht einfach, mit Brigitte umzugehen. Sie hat sich verändert, findet sie selbst. Ihr Mann hat sich während der Haft von ihr getrennt. „Rauch nicht so viel“, sagt ihr Sohn, wenn er sie besuchen kommt. Sie antwortet ihm durch die geschlossenen Zähne: „Erzähl mir nicht, was ich zu tun habe. Mach es einfach nicht.“

Zwei Wochen nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis hat Brigitte bereits einen Job. Verpflegungsassistentin im Westklinikum: Essen bestellen und den Patienten bringen. Im Gefängnis hat sie eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin gemacht, wurde staatlich geprüft. Ihr gefällt die Arbeit mit den Menschen, sie mag besonders den alten Mann, der jeden Tag seine kranke Frau besucht und ganz lange bei ihr bleibt.

Brigitte arbeitet ein paar Wochen in der Klinik, als ihr dort eine alte Bekannte begegnet – aus dem Gefängnis. „Mensch Biggi, was machst du denn hier?“, ruft die. „Bist du draußen?“ Eine Kollegin hat zugehört. Danach habe man Fehler bei ihr gesucht, glaubt Brigitte. Es gibt Ärger vom Chef wegen einer Zigarette vor der Tür. Brigitte schmeißt hin, obwohl sie schon nach einer Wohnung vor Ort gesucht hatte.

Im letzten Jahr hat sie lange an ihrem Lebenslauf gearbeitet. Mal erwähnt sie die Zeit im Gefängnis, mal schreibt sie „Hausfrau und Mutter“ und „Ausbildung zur Hauswirtschafterin“. Ihre Freundin Andrea hilft ihr, sie sind gleichaltrig: 49 Jahre. Andrea rät, mit offenen Karten zu spielen. „Es bringt niemandem was, einen Job zu haben und zwei Wochen später wieder gehen zu müssen.“

Brigitte versucht es weiterhin in Krankenhäusern. Das Universitätsklinikum Eppendorf fordert von allen Jobanwärtern ein ausführliches Behördenführungszeugnis. Der Anruf kommt schnell: „Sie brauchen gar nicht wiederzukommen.“ In einer Spielhalle darf sie ihre Geschichte erzählen, erklären, wie lange alles her ist. Die Absage komme von höherer Ebene, sagt man ihr.

Ein Theaterprojekt

Fünfzehn Jahre. Wenn der Eintrag in ihrem Führungszeugnis verschwunden ist, wird sie 64 Jahre alt sein. Ein paarmal in der Woche geht sie jetzt putzen. Doch auch viele Privatleute wollen ein Führungszeugnis sehen, bevor sie Helfer in die Wohnung lassen. Denjenigen, bei denen es auch ohne klappt, hat sie nichts gesagt. Bei den anderen probiert sie es erst gar nicht mehr.

Es hört nicht auf. Nach der Haft wird man immer noch bestraft, sagt Brigitte: „Das ist Diskriminierung.“ Der letzte Vorschlag ihres Integrationshelfers Hans-Heinrich Kroll war ein Theaterprojekt. Ehemalige Strafgefangene spielen „Woyzeck“. Mitmachtheater. „Kannst du mir sagen, warum Büchner einen Mörder in die Literatur gebracht hat?“, fragt die Schauspielerin eine junge Frau im Publikum.

Es ist Premiere auf der Hamburger Kampnagel-Bühne. Brigitte blickt aus einem Holzkasten die Zuschauer an. Sie soll ihre Geschichte erzählen, die wahre. Ihr Text: „Bin auf dem Kiez gelandet, mit dem Arsch an der Wand.“ Bei der Probe war eine Reporterin da, ein Bericht über das Stück, sagte die. Brigitte erzählte ihre Geschichte, die wahre. „Eine Mörderin auf der Bühne“, titelt am nächsten Tag die Hamburger Morgenpost.

Abends hört Brigitte ihren Anrufbeantworter ab: „Ich würde gerne etwas mit Ihnen besprechen“, sagt die Stimme der Frau, deren Wohnung sie jeden Mittwoch putzt. „Heute morgen sprang mir ihr Gesicht aus der Mopo entgegen.“ Und eine zweite Nachricht: „Da Sie ja jetzt nicht zurückrufen – ich muss das erst mal sacken lassen. Morgen brauchen Sie nicht zu kommen.“

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25 Kommentare

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  • L
    Limettenkuchen

    Wenn ich ein Arbeitgeber wäre, würde ich Ex- Gefangenen eine chance geben. Was hat das für einen Sinn, diese Leute sitzen zu lassen. Das kostet den Staat und der Gesellschaft viel Geld, wenn man seinen Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten kann. Außerdem finde ich, so schrecklich die Tat auch war, hat jeder ein Verzeihen, eine neue Chance verdient.

  • B
    Baum

    @ JürgenG:

     

    Es gibt einen tollen Spruch:

    "Liberal ist nur, wer es sich leisten kann".

     

    Sie haben geschrieben:

    "Unser Strafvollzugsgesetz hat den Ansatz, eben nicht Vergeltung oder Sühne in den Vordergrund zu stellen, die gesellschaftlich nichts bringt, sondern die Haft im Sinne einer resozialisierenden Behandlung zu instrumentalisieren. "

     

     

    Achso. In der Justiz sollte man sich also ausschließlich am Täter ausrichten?

     

    Und die Gefühle der Opfer und deren Angehörigen sollte man einfach ignorieren????

     

     

    Also ihr Humanismus gilt nur einer speziellen Personengruppe?

     

    Etwa weil die Täter bei manchen Leuten als "politische Schützlinge" gelten?

     

     

    Aber was Sie geschrieben haben:

    Würden Sie Das auch sagen, wenn SIE SELBST oder ein GELIEBTER ANGEHÖRIGER

    -

    (Lebenspartner, Eltern, Kinder, bester Freund(in))

    -

    von Ihnen einer Gewalttat zum Opfer fällt und dannach tot, körperlich behindert oder psychisch krank ist?

     

     

    ACHTUNG!!!!

    Das wünsche Ich Ihnen oder ihren Angehörigen NICHT!!!!!

     

     

    Aber denken Sie mal drüber nach und fragen Sie sich mal, ob eigentlich auch die Opfer einer Straftat das Recht auf Resozialisierung und Hilfe haben.....

     

    Fragen Sie sich auch mal, wo ihr Humanismus für die Opfer und deren Angehörigen ist.

  • RB
    Rainer B.

    Bleibt wahrscheinlich nur noch die Politik als Chance. Für Vorbestrafte hat sich da noch immer was gefunden. Und wenn man die Gesetze machen kann, anstatt sie zu befolgen, dann ist man auch klar im Vorteil.

  • N
    niemand

    ein spezieller fall.

     

    nicht speziell ist allerdings, dass auch verurteilte anderer, weit weniger schlimmer straftaten das führungszeugnis viel zukunft raubt.

     

    da kann der arbeitgeber über lange zeit sehr zufrieden sein, kommt das zeugnis ans licht ist schluss mit lustig.

     

    mmn sollte diese zweite bestrafung in dieser form abgeschafft werden. wie gesagt, mord ist schon die krasseste form der krininalität. andere straftaten sind wesentlich häufiger.

  • MM
    @ Mara

    Sie haben jedes Recht, so zu denken.

    Und ich glaube, ich könnte auch so denken.

    Aber der Staat darf es nicht.

    Sonst brauchen wir ihn nicht.

  • N
    Nachdenklich

    Nach all diesen negativen Beiträgen: Mich hat der Artikel schwer bewegt und lässt mich wieder über Tolleranz und das "Leben danach" nachdenken. Vielen Dank! Leider scheinen einige taz-LeserInnen doch noch nicht bereit sein für Vergebung und Mitgefühl. Als Freizeitchrist bin ich doch schockiert über unsere christliche Gesellschaft, in der eine Tat ein Leben dauert.

  • V
    vic

    „Mensch Biggi, was machst du denn hier?“, ruft die. „Bist du draußen?“

    Überaus subtil...

  • J
    JürgenG

    Man könnte zu den Kommentaren, die hier zu lesen sind und die zum Teil auch gut in die Bild-Zeitung passten, mit einem ganzen Buch antworten - ich versuch´s im Gegenteil mal ganz kurz:

    Unser Strafvollzugsgesetz hat den Ansatz, eben nicht Vergeltung oder Sühne in den Vordergrund zu stellen, die gesellschaftlich nichts bringt, sondern die Haft im Sinne einer resozialisierenden Behandlung zu instrumentalisieren. Und das nicht in erster Linie, um den Straftätern zu helfen, sondern weil nur das der Gesellschaft dienlich ist, indem es die Wiederholungsgefahr verringert.

    Das kann aber am Ende nur funktionieren, wenn diese Menschen dann nicht durch ein fortwährendes Stigma an der Wiedereingliederung gehindert werden.

    Außerdem: Weil unser Justizsystem im internationalen Vergleich als vorbildlich gelten darf, haben wir nur geschätzte 4 bis 7 Prozent unschuldig Verurteilte, so vermutet zumindest das renommierte Institut für Kriminologie in Bremen. Das ist ein hervorragender Wert, aber das bedeutet andererseits auch, dass ein seine Unschuld beteuernder Verurteilter mit einer vier- bis siebenprozentigen Wahrscheinlichkeit die Wahrheit sagt.

  • FU
    Fragen und Tatsachen

    Der Strafe ist ein zeitliches Maß gegeben. Danach beginnt die Resozialisierung. Es macht Sinn, daß der Eintrag im Führungszeugnis diese Frist überdauert. In dem Fall müssen aber andere Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnet sein. Wäre es de facto unmöglich, damit irgendeinen Job zu bekommen, wäre der Eintrag eine heimliche Zweitstrafe durch die Hintertür. Es gibt ja kein Berufsverbot für Ex-Häftlinge. Und es wäre auch niemandem mit einem solchen gedient.

    Die Frage, ob die Haftstrafe zu kurz oder zu lang gewesen sei, ist eine andere Frage.

    Die Frage, ob das Urteil ein Justizirrtum gewesen sei und die Verurteilte in Wirkllichkeit unschuldig oder eben doch nicht, ist ebenfalls eine andere.

    Die Frage, ob man den Opfern eines solchen Verbrechens, gleich, wer nun der Täter gewesen sei, überhaupt juristisch Gerechtigkeit widerfahren lassen kann, ist noch mal eine andere Frage.

     

    Das manche Leser all das nicht für das ansehen wollen, was es nun mal leider ist, sondern lieber gleich loszetern, ist keine Frage, sondern eine offensichtliche Tatsache.

  • KB
    Karin Bryant

    Mein Mitleid mit dieser Frau hält sich sehr im Rahmen...auch die Familie der Opfer muss lebenslänglich mit dieser Tat und dem Verlust ihrer Lieben leben.

  • M
    Mara

    Nur wenige haben hier Verständnis,ich habe auch keines.

    Als ich 14 Jahre alt war,brachte jemand meinen siebenjährigen Bruder um.Der Täter ist längst raus,auch das Grab vom Brüderchen ist längst beseitigt. Nun bin ich 52 Jahre alt und der Schmerz über den Verlust des Kleinen hat nie nachgelassen.Die Betroffenen einer solchen Tat haben auch immer lebenslänglich.Nach denen fragt nur keiner.

    Wenn es nach mir ginge,gäbe es für Mord die Todestrafe.Daraus ergibt sich folgerichtig,das ein beschissenes Führungszeugnis dann kein Problem mehr darstellt.

  • B
    Belzebubi

    Mord verjährt nicht. Mörder müssen lebenslänglich ins Gefängnis. Wenn sie nach 15 Jahren in Freiheit gelangen, steht der Sachverhalt ihrer Tat weitere 15 Jahre im polizeilichen Führungszeugnis.

     

    Habe ich das so richtig verstanden???

     

    Finde ich absolut in Ordnung!

     

    Die Täterin kann leben, die Opfer bekommen keine zweite Chance.

  • M
    MotzPost

    Und dabei ist die Stadt voller bereifter Mörder, die den Planeten vergasen, hunderte Millionen in die Flucht zwingen und sie dann im Wirtschaftsrassismus empfangen.

    Man sollte Zeitungen, die Automobilanzeigen veröffentlichen, wegen Beihilfe zum Massenmord belangen.

  • K
    Kolege

    Nur Habgierige Menschen Gehen Arbeiten ,

    Menschen die Glauben mehr zu benötigen als ein Dach über dem Kopf und einen vollen Magen .

  • SB
    Siegfried Bosch

    Was für ein nettes Porträt diese verurteilte Mörderin doch bekommt! Mitsamt der Gelegenheit, ihre Unschuld zu beteuern und einen Mann zu beschuldigen. Die Justizbeamten und der Mann kommt natürlich nicht zu Wort. Hätte das auch ein verurteilter Mörder bekommen? Ich glaube nicht.

  • ZI
    Zurück in Fabrik

    Wenn ich Deutsche hör, muß ich blähen: "Back Factory" - Die Zurück Fabrik.

    Und ich dachte derartigen Schwachsinn gäbe es nur in Berlin, direkt hinter dem Osthafenbäcker ohne Hafen.

  • J
    Jörn

    Ihr Fall wäre tragisch, wenn sie tatsächlich unschuldig ist. Dann ist aber nicht der schwere Neuanfang sondern bereits die Verurteilung das Problem.

    Ansonsten wird bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit der Schutz der Bevölkerung vor früheren Straftätern gefordert. Wer wegen Kindesmisshandlung verurteilt wurde, darf auch nach verbüsster Strafe nicht mehr als ErzieherIn arbeiten.

    Sicher schwer für die Einzelnen aber verständlich für diejenigen, die vor den ehemaligen Straftätern geschützt werden. Vielleicht sollten im Gefängnis auch eher andere Ausbildungen angeboten werden. HauswirtschaftlerInnen benötigen viel Vertrauen. Es gibt viele Berufe, bei denen dies anders ist.

    Dass verurteilten Mördern dies nicht uneingeschränkt entgegen gebracht wird, halte ich für verständlich.

  • W
    %Wochen

    Ich schlage vor, dass "Kristiana Ludwig", angeblich Autorin dieses seltsamen Beitrags, ihre Kinder oder ihre Eltern von dieser ach so guten, ganz bestimmt unschuldig verurteilten Mörderin betreuen lässt - dann könnte man mal sehen, wie ernst es diese absonderliche taz-Autorin mit ihrem dümmlichen Gekreische meint.

  • M
    MfG

    Um es vorweg zu sagen:

    Jemand, der seine Haftstrafe verbüßt hat, sollte dannach nicht noch weiterhin bestraft werden!

     

    ABER:

    Ich will mal allgemein 2 Dinge zum Thema Gewaltkriminalität sagen:

     

    1. Der Sinn einer Haftstrafe besteht auch darin, dass er einen Schuldausgleich darstellt.

     

    Für ein Verbrechensopfer ist es eine unerträgliche Demütigung, wenn man durch eine Straftat Höllenqualen erleiden muss und der Täter dann mit ein "bisschen Sozialtherapie" und "einer Hand voll Sozialstunden" davon kommt.

     

    An jene, die Das anders sehen:

    Wie würdet Ihr euch fühlen, wenn ihr nach einem Raubüberfall querschnittsgelähmt seid

    -

    Und ihr wisst, dass der Täter mit einer kleinen Plauderstunde beim Pädagogen davon gekommen ist?

     

     

    Lest diesen Artikel:

     

    http://www.mbr-berlin.de/Aktuelles/Pressespiegel_der_MBR/2007/335.html

     

    ("Milde Justiz: Warum ein rechtsextremer Schläger nicht hinter Gitter kam")

     

     

    Sorry, aber hier muss man schon fast von "Kuscheljustiz" reden.

     

    Fragt mal den vietnamesischen Imbissbudenbesiter aus dem Artikel, wie es sich anfühlt, wenn es keine Gerechtigkeit gibt.

     

    Fragt ihn mal, was er vom System "Erziehung und Therapie statt Strafe" hält.

     

    Es geht hier auch nicht darum, wer die Täter sind. Egal ob Neonazis, gewalttätige Deutsche, gewalttätiger Ausländer, gewaltbereite Jugendliche oder gewaltbereite Erwachsene.

     

    Das hat auch NICHTS mit "Rache" zu tun. Rache wäre, wenn man dem Täter keinerlei Chance gibt, sich zu ändern.

    Aber wirkliche Gerechtigkeit schließt Schuldausgleich und Resozialisierung nicht aus.

     

     

    2. Ich habe mal einen Zeitungsartikel über Kriminalität gelesen. Dort hat ein Polizist beschrieben, dass man in diesem Land etwa "10 Mal mehr für Täter tut, als für die Opfer".

     

    Werden Resozialisierungsprogramme eigentlich auch für die OPFER von Straftaten angeboten?

    Verbrechensopfer sind durch Gewaltverbrechen oft schwer traumatisiert.

    Gewaltverbechen können bei Kindern sogar das Erbgut verändern (Kein Witz!)

     

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/traumatische-erlebnisse-hinterlassen-spuren-in-der-dna-a-870610.html

     

     

    Verbechensopfer haben das selbe Recht auf Hilfe wie die Täter;

    -

    Nicht mehr;

    -

    ABER auch nicht weniger!

  • G
    Gerda

    Was für ein peinlicher, täterliebender Artikel - in der taz-Welt können Frauen niemals Täter sein, sie sind immer nur Opfer. Ein ekelhafter Beitrag, menschenverachtend. Selten einen Artikel gelesen, der Gewaltopfer so offen verhöhnt und offen der Lächerlichkeit preis gibt! Und die arme Doppel-Mörderin bekommt nicht mal einen Job. Die Arme. Was für ein ekelhafter Beitrag.

  • M
    mike

    Also ehrlich, diese Dame hat zwei Menschleben auf dem Gewissen und beschwert sich auch noch? Würde irgendeiner der noch klar bei Verstand ist diese Dame für sich arbeiten lassen? Seien wir ehrlich, nicht mal der aufgeklärtest Linke Gutmensch würde sowas ohne ständiges Nachdenken machen.

  • MH
    M. Henze

    Das ist natürlich alles sehr traurig. Was ist jetzt aber mit den Ermordeten? Bekommen die in der nächsten Ausgabe auch eine Exklusiv-Story? Oder sind die inzwischen wieder lebendig? Denn lebenslänglich Totsein ist ja auch ganz schön diskriminierend, irgendwo...

  • J
    Jannis

    Schwer Mitgefühl mit einem Junkie und Kapitalverbrecher zu erzeugen.

  • R
    rodelaax

    Das Leben von zwei Menschen, diese 2 Menschen sind für immer ausgelöscht und nicht nur für 6 Jahre und 8 Monate.

     

    Wenn sie nur eine Diebin wäre, könnte ich diese selbstverliebte Meckerei ja noch verstehen, aber es stände dieser Person besser an, einfach den Mund zu halten.

  • AG
    Anton Gorodezky

    Demnächst lässt die taz dann die Opfer der Tat zu Wort kommen - ach nein, die liegen ja in der kalten Erde und sind Futter für die Würmer. Dann vielleicht deren Angehörige, die Eltern, Großeltern, Bruder oder Schwester verloren haben?

     

    Mord verjährt zurecht nicht. Und das Klagen darüber, dass die Tat noch mehrere Jahre im Führungszeugnis steht ist doch Jammern auf hohem Niveau: in anderen Ländern wäre sie zum Zeitpunkt der Löschung dieses Eintrags noch gar nicht wieder aus dem Knast entlassen.