Neonazi-Seite Thiazi.net: Haftstrafe für Betreiber
Volksverhetzung mit Musikdateien und Liedtexten: Das Landgericht Rostock kommt im Fall des rechtextremen Portals zu einem Urteil.
Indem er tausende rechtsextreme Liedtexte und Musikdateien zur Verfügung stellte, habe er sich der Volksverhetzung schuldig gemacht. Das Gericht folgte mit seinem Urteil dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft.
Der 34-jährige ehemalige Hort-Erzieher hatte „Thiazi.net“ von 2007 bis zu seiner Verhaftung im Juni 2012 betrieben, um laut Gericht mit rechtsextremen Liedern vor allem Jugendliche für rechtsextremes Gedankengut zu begeistern. Als die Plattform stillgelegt wurde, hatte sie etwa 30.000 Nutzer. Abrufbar waren die Texte von 2300 deutschen rechtsextremen Musikalben sowie mindestens 1380 Musikdateien, in denen unter anderem gegen Ausländer, Juden und Punks gehetzt wurde.
Im Prozess hatte der Angeklagte in seinem Schlusswort um eine Bewährungsstrafe gebeten. Er habe seine „Fehler und Dummheiten“ eingesehen. Drei Mittäter aus dem engeren Kreis der Betreiber des Forums wurden bereits im Juni zu Bewährungsstrafen zwischen einem Jahr und drei Monaten sowie zwei Jahren verurteilt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Christian Lindner
Die libertären Posterboys
Außenministerin zu Besuch in China
Auf unmöglicher Mission in Peking
Prozess gegen Letzte Generation
Wie die Hoffnung auf Klimaschutz stirbt
Olaf Scholz’ erfolglose Ukrainepolitik
Friedenskanzler? Wäre schön gewesen!
Neuer Generalsekretär
Stures Weiter-so bei der FDP
Rücktrittsforderungen gegen Lindner
Der FDP-Chef wünscht sich Disruption