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Neonazi-Aufmärsche in DresdenProteste abgewürgt

Die Stadt Dresden gewährt den Neonazis am 13. und 19. Februar das Demonstrationsrecht. Die Gegner werden hinter die Elbe verbannt.

Es ist die zentrale Frage: Sind Blockaden und ziviler Ungehorsam ein Rechtsbruch? Bild: ap

DRESDEN taz | Die Dresdner Stadtverwaltung tut alles, um die Neonazi-Aufmärsche am 13. und 19. Februar im vollen Umfang zu ermöglichen. Nach Erkenntnissen der städtischen Bündnisgrünen sind mit Ausnahme einer Mahnwache vor der Synagoge alle Gegenveranstaltungen auf der Altstädter Seite untersagt worden. Hier liegt der Hauptbahnhof, an dem sich Teilnehmer aus ganz Europa zu einem von der Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland (JLO) veranstalteten „Trauermarsch“ versammeln wollen.

Die Grünen fühlen sich insbesondere brüskiert, weil ihre traditionelle und bis ins Jahr 2070 angemeldete Mahnwache vor der Statue einer Trümmerfrau am Rathaus auf die Neustädter Seite verlegt werden soll. Betroffen ist beispielsweise auch ein Gedenkrundgang „Täterspuren“ des Bündnisses „Dresden-Nazifrei!“ an historischen Orten der Altstadt ohne direkte Konfrontation mit dem Nazi-Aufzug.

Ein Sprecher der Stadtverwaltung konnte am Dienstag noch nicht sagen, ob tatsächlich alle angemeldeten Versammlungen betroffen sind. In einer Mail an die Grünen heißt es zur Begründung, die Polizei brauche „entsprechenden Handlungsraum“, um eine Trennung beider Lager durchsetzen zu können. „Als Trennungslinie fungiert dabei die Elbe“, schreibt das Ordnungsamt.

Eine solche strikte Trennung war offenbar im Sächsischen Innenministerium zwischen Innenminister Markus Ulbig und Landespolizeipräsident Bernd Merbitz (beide CDU) vereinbart worden. Der Dresdner Polizeipräsident Dieter Hanitsch hatte sie Anfang Februar in einer Pressekonferenz verkündet.

Diese Strategie geht wiederum auf ein Urteil des Dresdner Verwaltungsgerichtes vom 19. Januar zurück. Danach hätte die Polizei 2010 bei der erfolgreichen Blockade des JLO-Zuges am Neustädter Bahnhof „geeignete Mittel“ einsetzen müssen, um den Nazis die Route frei zu räumen.

Das Gericht veröffentlichte allerdings lediglich eine Pressemitteilung, ein Wortlaut des Urteils und dessen Begründung liegt mittlerweile vor. Das Urteil löste einen Schock und einige Verwirrung aus, auch bei Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU). Einerseits äußerte sie Genugtuung darüber, dass „die Nazis im Vorjahr nicht so konnten wie sie wollten“, und rief die Dresdner zu Aktionen auf. Auf die Frage, ob damit auch friedliche Blockaden gemeint seien, verwies sie andererseits auf das Verwaltungsgericht.

Über die zentrale Frage, ob Blockaden und ziviler Ungehorsam ein Rechtsbruch oder vom Artikel 8 des Grundgesetzes gedeckt seien, hatten Mitte Januar der Sozialdemokratie nahe stehende Juristen in Dresden diskutiert. „Wer das propagiert, kommt in Teufels Küche“, meinte beispielsweise der Hamburger Rechtsprofessor Jürgen Schwabe unter heftigem Protest der zahlreichen Gäste. So sehr man es auch anders wünsche, aber den nicht verbotenen Rechten stünden die gleichen Bürgerrechte zu wie anderen.

Die Auslegung eines anders tenorierenden Verfassungsgerichtsurteils von 1995 ist unter Juristen nach wie vor umstritten. Die Mehrheit des Podiums vertrat die Auffassung, man könne und müsse dennoch kämpfen, ohne das Versammlungsrecht formal zu verletzen. Das Demonstrationsrecht der Protestierer dürfe ebenso wenig eingeschränkt werden.

Auf diese Abwägung verwies am Dienstag erneut der Jurist und Grünen-Landtagsabgeordnete Johannes Lichdi. Auch eine Blockade in Hör- und Sichtweite sei von der Versammlungsfreiheit im Grundgesetz gedeckt. Selbst wenn eine Auflösung verfügt werde, sei dies noch nicht identisch mit einer Räumung. Lichdi beruft sich wiederum auf ein Urteil des Verwaltungsgerichtes Braunschweig.

Auffällig sei auch die große Sorge Dresdens um eine Gewährleistung des Demonstrationsrechtes für die Neonazis, während die Gegendemonstrationen beschnitten würden. Der Abgeordnete vermutet dahinter „die politische Absicht, alle Gegendemonstrationen abzuschrecken“.

Michael Schmelich, Sprecher der Stadtgrünen, sieht darin einen Rückschritt gegenüber dem Vorjahr und eine laschere Strategie der Stadtverwaltung in den letzten Tagen. „Die Stadt hat der Mut verlassen“, vergleicht er. In ein besonderes Dilemma hat die JLO den von TU Dresden formulierten und von der Stadt und zahlreichen Organisationen unterstützten Aufruf zu einer Menschenkette wie im Vorjahr gestürzt. „Auch wir wollen uns natürlich als Bürger und Gäste diesem Aufruf nicht verwehren und somit zum Gelingen beitragen!“, heißt es zynisch auf ihrer Internetseite. Eine braune Unterwanderung der Menschenkette ließe die Proteste gegen die Nazi-Besetzung des Dresden-Gedenktages endgültig zur Farce werden.

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35 Kommentare

 / 
  • P
    Pod

    Um die blöde NPD macht man viel aufhebens, währenddessen lassen die Abgeordneten von der CDU im Europaparlament eine italienische Neofaschistin (Alleanza Nazionale), die es irgendwie in Berlusconis Italien in die Gruppe der Europäischen Volkspartei geschafft hat einen Bericht über die Bedrohung des Internets durch "Kinderpornographie" federführend schreiben. Darin werden Netzsperren vorgeschlagen wie in Ägypten. Diesen Montag ist Abstimmung.

  • LS
    Leopold Stotch

    Das Grundgesetz der BRD is fundiert auf dem Prinzip der kämpferischen Demokratie.

     

    Wo ist dieses Prinzip und der Antrieb dafür nur geblieben?

     

    Ihr braucht gar nicht erst anfangen mir irgendetwas aufzuschwätzen von wegen "deswegen müssen Rechte ja auch demonstrieren dürfen" oder wat auch immer.

     

    Oder irgendwas von einem Diktat der Alliierten um Deutschlands Märkte zu öffnen und blablabla....

     

    Der Grundtenor der politischen Elite Rechtsextremismus eindeutig verhindern zu wollen mit allen Mitteln der freien Demokratie, um wirtschaftlichen, sozialen und moralischen Schaden zu verhindern ist ganz klar abhanden gekommen und wird international auch leider nich mehr von uns erwartet.

     

    Aufstehen und kämpfen für eine gerechte Welt, und das geht halt nur ohne Nazi Scheiss auf unseren Strassen, in unseren Köpfen und politischen sowie rechtlichem System!

     

    Ich stimme allen zu die sich hier eindeutig gegen den Naziaufmarsch, gegen Tolerierung rechstextremer Aktivitäten und für den aktiven Protest einsetzen.

     

    Friede den Hütten!

  • P
    P.Haller

    Ja, lieber Tuco, es ist wirklich unglaublich, was sich hier auf den taz-Kommentarseiten so tummelt.

    Aber diese Vögel sind so dermassen dämlich, dass sie meinen, ihre beschissene Propaganda auch dem gemeinen taz-Leser (und der ist nun mal mehrheitlich nicht braun, davon gehe ich mal aus) überkübeln zu müssen.

    Diesen braunen Gesellen möchte ich nur sagen, dass eure Zeit seit mind.50 Jahren abgelaufen ist.

    Verdrückt euch dorthin, wo man euch gesonnen ist, und labert euren Scheiss an euren Stammtischen raus.

    Aber lasst den Rest der Welt mit eurem Müll in Ruhe.

     

    Ihr werdet niemals wieder aus euren Löchern kriechen können, da bin ich mir ganz,ganz sicher !!!

  • T
    Tuco

    Unglaublich was hier für sonderbare Gestalten, rechte Trolle und "Demokraten" usw. posten!

    1. Gleichsetzung links und rechts geht in keinster Weise! weder ideologisch, noch was die Aktivitäten betrifft!

    Autobrand- im härtesten Fall, mit Ausländerhatz, Mord und Gewalt gleichzusetzen...ich hoffe jeder merkt da was!VERBIETET SICH!

    2. Antifaschismus passt doch eigentlich hervorragend zu einer wehrhaften Demokratie, warum kann der CDU- Wähler nicht auch mal auf die Straße gehen gegen Naziaufmärsche? Weil er zu feige und zu faul ist und sich wegduckt und lieber hinter dem Grundgesetz versteckt. Das bringt mich gleich zum nächsten Punkt.

    Blockade und Gegendemonstrationen sind nochmal zwei paar Schuhe und alle die mit ihrem Grundgesetzgesülze kommen, befinden sich auf dünnem Eis wenn sie es rechtens finden, dass Gegenveranstaltungen verboten werden!

     

    Ich habe die Überzeugung, dass man sich Nazis, egal wo und wann immer in den Weg stellen muss!Es kann nicht sein, dass diese Leute in 2011 immernoch durch unsere Straßen gehen und das man sie lässt!Es ist ein Hohn für die Opfer des Nationalsozialismus und rechtsextremer Gewalt (da ist Sachsen ganz vorne!), dass man "die paar Nazis" gewähren lassen will. Das sind die gleiche Irrwege, die in der Weimarer Republik eingeschlagen wurden, mit fatalem Ende!

    Wer Nazis ohne Widerworte und Widerstand marschieren und "gedenken" lässt, ihr widerwertige Propanganda verbreiten lässt oder sie gar schützt unter dem Label der Demokratie, macht sich mitschuldig- ist Mittäter. Ganz egal was das Grundgesetz dazu sagt!Wir alle, damit meine ich alle Parteien, alle Menschen und nicht nur die sogenannten Linken haben die Verantwortung so einen scheiß zu verhindern!

  • Q
    Querulant

    @"No Faschist ob rot ob braun!"

     

    In Deutschland hat man schon einmal die Nationalsozialisten unterschätzt... Ein zweites Mal sollten wir diesen Fehler nicht machen! Die Gefahr liegt nicht in den "wenigen" überzeugten Nazis, sondern in den in der Gesellschaft latent vorhandenen Einstellungen in Sachen übersteigerter Nationalismus, Ausländerfeindlichkeit und Nationalismus sowie in der Tatsache, dass rechte Parteien versuchen Themen aus der Mitte der Gesellschaft zu besetzen! Ignorieren ist genau die falsche Strategie!

     

    Oder warum ignorieren sie dann nicht die linken Extremisten, wenn eine Demokratie angeblich ein paar Irrgeleitete verkraften kann? Überzeugte Kommunisten und Sozialisten sind in Deutschland auch eine Minderheit, wenn sie sich aber radikalisieren können die genauso gefährlich werden (siehe RAF).

     

    Deshalb: Keinen Fußbreit dem Faschismus!

  • OH
    Oberer Hecht

    Eine Stadt, die mit Hundescheiße vollgesudelt ist und nichts dagegen unternimmt, in der die Schulen verrotten und Legionellen die Kinder krank machen, in der man mit seinem Fahrrad komplett in Schlaglöchern verschwinden kann wird doch aber noch ein Herz für Nazis haben dürfen. Man kann sich ja schließlich nicht um alles kümmern.

  • NF
    No Faschist ob rot ob braun!

    Am 1.Mai werden wir wieder schön sehen, aus welcher Ecke die wahren Feinde eines demokratischen Deutschlands kommen...

     

    Die paar spinnerten Neonazis, die es noch gibt, spielen überhaupt keine Rolle! Schenkt Ihnen einfach keine Aufmerksamkeit und gut ist !

     

    Die Demokratie verkraftet auch ein paar irrgeleitete!

  • A
    Apollo

    5.000 Rechtsradikale wollen in Dresden demonstrieren.

    Kann mir mal einer sagen, warum darüber so ein Aufriss veranstaltet wird?

    Ich verstehe es nämlich wirklich nicht!

  • FB
    Franz Beer

    Îst ja wohl ein Scherz.Demonstrationserlaubnis? Diese Erlaubnis gab es auch schon 35 in Deutschland wo diese verwirrten kurz danach Deutschland u die überige Welt in Schutt u Asche gelegt haben.Ausgerechnet in Dresden zu demonstrieren wo tausende Umgekommen durch Bomben.Diese Bambardements wurden als Antwort auf Hitlerdeutschland ausgefürhrt wie in allen anderen Großstädten auch.Hitlerdeutschland hat sämtliche Umliegenden Länder in Tod u Elend gestürzt.Krieg.Ausgeführt von Hitlerdeutschland.Millionen Juden u Andersdenkende ,Roma Sinti usw usw. Das leugnen diese Wirrköpfe. Sehnen alte Zeiten herbei .Armes Deutschland das es solche irren heute noch in Deutschland gibt. Man sollte es den Niederländern gleichtun u diese Rechten erstmal zum Psychiater schicken.Ich hoffe mal das das Resüme der D-erlaubnis sich bei der nächsten Landtagswahl bemerkbar macht.Diese CDU-Menschen sind wohl lange Zeit mit dem Rechten Fuß aufgestanden.Vieleicht dananch können die Herren länger schlafen.

  • T
    Thorsten

    von anti bürger: Deutsche Täter können keine Opfer sein!

     

    Welche unglaubliche Menschenverachtung hinter diesen Worten steckt!

     

    Waren denn die brennenden Männer, Frauen und Kinder in den deutschen Städten alles Verbrecher? Waren denn die Millionen vergewaltigten Frauen alles Verbrecher?

     

    Ein Verbrecher sind SIE! Und nach Ihrer Logik darf ich nun Ihre Frau vergewaltigen, Ihre Kinder anzünden usw.

     

    Ein Mindestmaß an Menschlichkeit sollten sich selbst Menschen wie Sie sich bewahren.

  • M
    Mauermer

    @antibürger: Nach internationalem Recht sind Flüchtlinge Nicht-Kombatanten. Als solche dürfen sie nicht bekämpft werden. Die Bombardierung Dresdens war somit schreiendes Unrecht. Wer behauptet, dass Frauen, Kinder und Greise Täter gewesen sein sollen, der sollte mal sein Verhältnis zur Realität prüfen.

    Aus Ihre Aussage spricht ein Hass gegen Deutschland, dass ich mich frage, warum Sie hier überhaupt leben!

     

    Hier spricht im übrigen nicht Stumpfsinn, sondern hier wird unsere Demokratie und gleiche Rechte für alle verteidigt. Sie entscheiden anscheinend alleine , wem die Grundrechte zustehen und wem nicht? Da zeigen Sie das wahre Gesicht des sog. Antifaschismus und der linken Rot-Faschisten!

  • Q
    Querulant

    Ja ja, immer schön Antifaschismus mit linkem Extremismus (Kommunisten und Sozialisten) gleichsetzen, diffamieren und zum Rundumschlag ausholen...

  • C
    Chrischan74

    Es wundert mich immer wieder, welches Demokrateiverständnis die Redaktion und ein großer Teil der taz-Leser hat.

     

    Wir leben (noch) in einer Demokratie und da kommt es tatsächlich vor, daß von anderen Personen Meinungen und Ansichten vertreten und geäußert werden, die nicht der eigenen entsprechen.

     

    Ich selber finde es auch nicht großartig, wenn die braunen Sozialisten marschieren, aber genausowenig bin ich davon angetan, wenn die roten Sozialisten ihre kruden Meinungen unter das Volk bringen wollen.

     

    Hinzu kommt, daß die roten Sozialisten wegen jedem Sch...dreck Demos veranstalten und andauernd den Verkehr in diversen Großstädten lahmlegen. Es gibt tatsächlich Menschen, die auf mobilität angewiesen sind, unter anderem um die finanziellen Geschenke zu verdienen, die von den roten Sozialisten so gerne mit vollen Händen verteilt werden.

  • SB
    Schweizer Bürger

    Jedes Jahr das gleiche Spiel in Deutschland:

     

    Nationale und Internationale Sozialisten, die Hunderte von Millionen Menschenleben auf ihrem Gewissen haben, sollten kein Recht mehr haben in Dresden zu demonstrieren. Dieses recht5e und linke Gesocks hat genug schlimmes Unheil in der Welt angerichtet.

     

    Eine Schweigeminute in Dresden - wie in Japan- an die unschuldigen Opfer von Dresden wäre angemessener.

  • E
    Einspruch

    Im Grunde sind die Nazis unsere Bioindikatoren für die Gesundheit unserer Demokratie. Bergleute haben früher Kanarienvögel in den Schacht genommen, weil diese Tiere früher auf gefährliche Gase reagiert haben. Wenn es diesen Ausgestoßenen und Verachteten nicht mehr ermöglicht wird, offen auf der Straße friedlich zu demonstrieren, dann ist unsere Demokratie gefährdet. Demonstrationsrecht heißt eben nicht, daß nur die Guten. Schönen und Wahren unter dem Beifall des Zeitgeistes gegen Atomkraft und für die Frauenquote demonstrieren dürfen.

  • AB
    anti bürger

    Teilweise zutiefst widerliche Kommentare aus den Untiefen des kleinbürgerlichen Stumpfsinns!

     

    "links und rechts - alles total schlimm und gehört ohnehin verboten"

    - niemand ist per se "feind" der linken. menschen machen sich zu deren feinden durch ihr verhalten, welches sie ändern könne.

    rechte hingegen haben in sich geschlossene feindbilder, die menschen aus rassistischen, identitären oder sonstigen gründen einschliessen.

    die stumpfe totalitarismustheorie ist so dumm und unhaltbar wie eine wörtliche interpretation der schöpfungsgeschichte.

     

    "bestialisches bombardement der alliierten"

    ach ja...diese armen deutschen! da haben sie es in ihrem perversen perfektionswahn fast geschafft mit ihrer endlösung und da fällt uncle sam und co nichts besseres ein als die armen - und natürlich unwissenden - bürger dresdens zu terrorisieren. dresden war ein logistisch überaus wichtiger standort und zudem ein faktor zur brechung der dt kriegsmoral.

    ich möchte den alliierten hiermit nochmals danken, dass sie mit der bombardierung dresdens dafür gesorgt haben eben diese moral zu brechen.

     

    "lieber eine bombe auf den kopf als nach auschwitz"

    Zitat von einer Dresdener Jüdin

     

    Deutsche Täter können keine Opfer sein!

  • HS
    Hans Stoffel

    @Goldfalter

    vor dem Hintergrund von (konservativ gerechnet, sicher waren es tatsächlich noch einige mehr) ca. 150 rechtsradikalen Morden seit der Wiedervereinigung ist schon die Gleichsetzung von rechter mit linker Gewalt pervers - und Ihre Behauptung eines größeren Gewaltpotentials auf der Linken Seite einfach nur grotesk.

     

    Es grüßt Euch: Stoffel

  • N
    norbert

    ich kann die dresdner verstehen, dass sie die linken aus der stadt haben wollen, gibt ja genug beispiele in berlin, wieso das sinn macht ;)

     

    ich hab noch von keiner rechten demo gehört, dass danach ganze straßenstriche verwüstet waren.

     

    die linken haben es geschafft ihren bonus nach und nach zu verspielen und nun ist das geheule groß...

  • D
    Dresdner

    Auf jeden Fall werden bei der Demonstration der "Rechten" (das sind anscheinend alle, die nicht Links sind) wesentlich weniger zerbrochene Fensterscheiben und andere "Kolateralschäden" entstehen, als bei den marodierenden Antifa-Gruppierungen.

  • N
    Nobilitatis

    Solche Einstellungen wie die von Guenterkastenfrosch ("herbeibomben der Demokratie") haben uns Dresdnern die Naziaufmärsche überhaupt erst eingebrockt. Wir sind gegen die Krawalle der Linksextremen und die Aufmärsche der Rechten. Bei uns wird der Toten gedacht. Die "Blockaden" und die Aufmärsche sind eine Störung der Totenruhe.

  • KW
    Katharina Weyandt

    Seit gestern abend liegt das Urteil vor: s. www.johannes-lichdi.de

    Das Ergebnis ist erstaunlich!

  • M
    Mauermer

    In diesem Staat darf jeder seine Meinung frei äußern. Unsere Behörden sind gesetzlich verpflichtet, jede Meinungsäußerung zu ermöglichen.

    Freie Meinungsäußerung heißt jedoch nicht, dass irgend jemand dabei zuhören muss.

    Niemand zwingt irgend jemanden, die Parolen der Rechten anzuhören. Im übrigen sehe ich allenfalls einen graduellen Unterschied zwischen Linken und Rechten, jede der Gruppierungen ignoriert die Vergangenheit auf ihre Weise. Daher könnte man mit exakt den gleichen Argumenten auch Aufmärsche der Linken versuchen zu verbieten. Da wäre das Geschrei aber groß....

  • WL
    W. Lorenzen-Pranger

    Schon ein flüchtiger Blick auf die Mehrheitsverhältnisse im Rat der Stadt Dresden zeigt, warum das so ist.

  • P
    Peter

    Wer Nazi ist bestimmen wir!

  • G
    Guenterkastenfrosch

    Ich bin ja leidenschaftlicher und fast gebürtiger Dresdner und Sachse usw., und die dargestellte Demonstrationserlaubnis für Neonazis ekelt mich freilich ebenso an wie viele andere, die diesen Beitrag lesen und viele, die in Dresden leben und viele, die dort protestieren wollen - aber: War die Region da um 1945 nicht eine eindeutige Nazi-Hochburg? Und könnte - bei aller Vorsicht - nicht das bestialische Bombardement der Alliierten auch dadurch beeinflusst worden sein ? Wenn man das in Dresden öffentlich bejaht und weitaus früher fokussiert hätte, hätte man doch den Neonazis vollkommen deren Speerspitze abbrechen können: Man hätte doch mehr - als vielleicht im Untergrund geschehen - erklären können, dass eine Mitschuld an den grausamen Bombardierungen bestanden hätte. Fällt einem da eine Perle aus der Krone ? Und gegen was könnten dann jetzt diese "Neuen Braunen" demonstrieren ? Vielleicht ist die Stimmung vor Ort ja eine ganz andere - aber in den Medien (die uns ja meist nicht über die wahren Hintergründe informieren) fehlt mir dieser Zungenschlag völlig...

  • G
    grafinger

    Ca alors!

    Der Art. 8 GG gilt also auch für "die anderen". Welcher der demokratiebewegten Blockierer hätte das für möglich gehalten. Und "Ossibär" (Titanic) hat als Staatsratsvizevorsitzender -paron Bundestagsvizepräsident- die Verfassung gebrochen. Und Bund, Länder und sogar die Kommunen sind angehalten, dieser Recht ohne Ansehen der Person zu schützen und notfalls durchzusetzen!

    Wo kommen wir denn da hin wenn verfassungsmässige Recht für alle gelten

    fragt sich der zynische

    grafinger

  • SL
    Student L.

    Da anzunehmen ist, dass die Gegen-Demonstrationen von weitaus mehr Menschen veranstaltet werden als der Nazi-Auflauf, fände ich es in dieser 'demokratischen Abwägung' besser, die Nazis würden mit den selben Einschränkungen rechnen müssen, wie die Gegen-Demonstranten.

    Enttäuschende Haltung der Verwaltung!

  • RD
    Richard Detzer

    Ich kann nicht sehen, daß Gegendemonstrationen irgendein Recht haben, Demonstrationen bzw. Demonstranten zu verbieten. Wenn, dann hoffe ich, daß dem nicht in Deutschland der Fall ist.

  • P
    Peterchen

    Wenn ich König von Dresden wär, ich würde den gesamten Februar über jegliche Demo in der Stadt verbieten.

  • M
    Michael

    Dann sind die Blockaden eben illegal, na und? War das nicht letztes Jahr auch schon so?

    Nur weil etwas illegal ist, wird es noch lange nicht falsch.

     

    Gruß

  • B
    broxx

    Solange die Antifa marschiert muß man LEIDER der NPD auch dieses Privileg zubilligen. NPD/Antifa verbieten!

  • U
    Unbequemer

    Man müßte mal generell überlegen, zeitgleiche Gegendemonstrationen generell zu verbieten. Denn da kann nichts gescheites dabei herauskommen. So sehr sich diese "Bündnisse gegen Rechts" auch herausputzen, sind es doch auch oft nur Proleten-Bewegungen, die mit dem GG nichts am Hut haben und für sich besondere Gesetzesinterpretationen einfordern, so eine Art Recht auf Gesetzesverstoß für die richtige Sache.

    Als Anhänger einer starken Demokratie lehne ich soetwas ab. Nazi-Proleten und Antinazi-Proleten sollen getrennt ihre Meinung kundtun. Keine Sonderrechte für Extremisten - egal aus welcher Ecke!

  • SS
    Sehr schön,

    scheinbar sind einige Verwaltungsbehörden der Stadt Dresden und des Landes Sachsen ja ziemlich stolz auf den "größten Neonazi-Aufmarsch-Europas". Wieso auch sonst sollte man "Abschrecken" und den Rechten möglichst von vornherein größtmögliche Chancen geben ihren Aufmarsch unbehelligt zu vollziehen. Das die Polizei als Marionette für die Rechten fungieren muss schön und gut(oder auch nicht) aber wieso man es dann Formal gleich so leicht gestalten muss ist mir Fremd.

  • E
    erikius

    Wenn es gewalttätig wird, jammern die Linken, dass alle Schuld sind nur sie selber nicht.

    Wenn die Rechtsprechung Maßnahmen ergreift, wie das trennen zweier gegenläufiger Gruppen, um Gewlat zu verhindern dann ist das auch wieder falsch!??

    Davon ab fordern die antidemokratische AntiFa, Linken oder auch Bürger der Mitte für sich ein, auf ihren Demos ungestört zu sein und fordern hier zu Recht im Zweifel eine Durchsetzung ihres Demonstrationsrechtes ein.

    Da wir keine Gesinnungsjustiz haben, wird dieses Recht auch den Nazis eingeräumt. Die Frage, ob mir deren Aussage gefällt? Nein, sicher nicht. Aber auf die Frage, ob der Staat die Durchsetzung der Grundrechte für jede erlaubte politische Kraft garantieren muss? Eindeutig ja, denn ich überzeugter Demokrat und für die Durchsetzung vom Grundgesetz und Menschenrechten auch für die Gegenseite, alles andere ist Heuchelei.

    So oft, wie hier in Hamburg demokratiefeindliche Gruppen von Links demonstieren dürfen, wünsche ich mir allerdings von den demokratischen Bürgern, dass auch hier mal eine Gegenstimmer erhoben wird.

  • G
    Goldfalter

    Seit einigen Jahren beobachte ich bewusst Demos. Leider muss ich feststellen, dass Linksextreme sehr viel mehr Schaden (Sach- und Personalschaden)anrichten als Rechtextreme. Trotzdem werden sie als "progressiv" angesehen und ihnen wird so gut wie alles verziehen.