: Nebiolo in der Klemme
■ Der Nichtangriffspakt zwischen Fifa und Samaranchs IOC bedroht die Leichtathletik
Hamburg (dpa) – Aufgeschreckt haben deutsche Sportfunktionäre auf den Plan von Fifa- Präsident Joseph Blatter reagiert, die Fußball-WM alle zwei Jahre auszutragen. Schwimmer und Leichtathleten, die ihre Welttitelkämpfe in ungeraden Jahren im Zweijahresrhythmus austragen, wären von der geplanten Verlegung am stärksten betroffen. „Über den Vorschlag von Herrn Blatter können wir nicht glücklich sein“, sagt logischerweise Helmut Digel, der DLV-Präsident.
Nachdem Blatter mit IOC-Präsident Samaranch einen Deal geschlossen hat, der sicherstellt, daß es keine Terminkollisionen zwischen Fußball-WM und Olympischen Sommerspielen geben wird, muß die olympische Kernsportart Leichtathletik zittern. IAAF-Präsident Primo Nebiolo (75) hatte sich für seine seit 1993 im Zweijahresrhythmus ausgetragene WM die ungeraden Jahrgänge ausgesucht. Zwar hat er im Vorjahr verkündet, die Leichtathletik müsse mit dem Fußball wöchentlich konkurrieren können. Doch während Blatter bei Sponsoren und TV-Anstalten am längeren Hebel sitzt, sitzt Nebiolo im Moment auf Mauritius und überlegt krampfhaft, wie er sich mit dem Stärkeren arrangieren kann, obwohl er zeitlich kaum Alternativen hat.
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