■ Nebensachen: Erdgas in Berlin
Seit im Mai 1996 das letzte Berliner Gaswerk von Stadtgas auf Erdgas umgestellt wurde, sind in der Stadt 720.000 Haushalte an die Erdgasversorgung angeschlossen. In praktisch allen wird mit Gas gekocht, um die 580.000 (das entspricht einem Drittel aller Haushalte in Berlin) nutzen den Energieträger auch zum Heizen. Damit das Gas auch im Haushalt ankommt, müssen die 6.638 Kilometer Leitungen regelmäßig überprüft werden. Ein- bis zweimal im Jahr wird das gesamte Netz von der Gasag mit hochempfindlichen Gasmeßgeräten abgeschritten, um eventuelle Lecks aufzuspüren. Vor allem in den östlichen Bezirken war immer wieder auf den Straßen Gasgeruch zu spüren. In einigen Gegenden waren die Bäume auf just der Straßenseite abgestorben, auf der die Gasleitungen unter dem Bürgersteig verliefen. Gasag-Sprecherin Bettina Messer: „Wir haben ein stark reparaturbedürftiges Netz übernommen. Im Ostteil der Stadt haben wir in den letzten sechs Jahren 750 Millionen in die Sanierung investiert.“ Inzwischen gehen die Arbeiten dem Ende zu. Ungefragte Hilfe beim Entdecken von Leckstellen erhält die Gasag von den Grünflächenämtern, die Firmen mit der Untersuchung des Bodens von erkrankten Bäumen beauftragen. Wird zuviel Erdgas und zuwenig Sauerstoff festgestellt, stellen die Stadtgärtner Regreßansprüche. Bei der Gasag sieht man dies allerdings mit Gelassenheit. Messer verweist auf die regelmäßigen Kontrollen und versichert: „Sie können uns glauben, daß wir schon ein rein wirtschaftliches Interesse daran haben, daß das Gas in den Rohren bleibt.“ Neben privaten Haushalten und Gewerbe beliefert die Gasag übrigens auch noch zahlreiche Straßenlaternen mit Erdgas. In Berlin gibt es noch 43.000 denkmalgeschützte Gaslaternen, die meisten davon in den Nebenstraßen der westlichen Stadtbezirke. An Hauptstraßen würde das funzelige Licht die Verkehrssicherheit gefährden. mk
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