■ Nebensachen beim Davis-Cup: Familie Becker sorgte für die Hymne
„In Südafrika ist Tennis noch ein weißer Sport“, sagt Hiltraud Elsing, „die müssen das doch erstmal lernen.“Die hellblonde 49jährige hat sich in die gleiche Kluft geworfen wie die rund dreißig SängerInnen des „Chores Haus Haltern“, der gerade, zum Auftakt des Davis-Cup-Doppels in der Bremer Stadthalle, die komplizierte südafrikanische Hymne „Sikeleli Africa“intonierte. Jetzt haben sich die Mädchen und Jungen über ihre buntbedruckten Kleider wieder die schwarzen Diadora-Jacken geworfen und winken von der Nordtribüne. Hiltraud Elsing hingegen ist schon bald wieder an ihrem Stand in der Lobby zwischen Opel und Stadtwerken. Aber sie muß ja auch Spenden sammeln.
Seit zwei Jahren sammelt die Bauingenieurin aus Kapstadt für ihr neuestes Projekt: Ein „Selbsthilfezentrum“, sagt sie, in Mfuleni, einem Vorort der südafrikanischen Metropole. Frauen sollen da später einmal Kinderpflege, drucken, nähen lernen, denn „Hilfe zur Selbsthilfe ist doch die einzige Hilfe, die was bringt“.
„Als der Boris Becker im vergangenen Dezember beim Nelson-Mandela-Cup mitspielte, schickte ich ihm ein Fax, ob er nicht die Weihnachtsgeschenke verteilen will“, erzählt die Kapstädterin. Am nächsten Tag rief Barbara Becker an und kam mit ihrem Mann vorbei. Drei Wochen vor dem Davis-Cup-Spiel Deutschland–Südafrika klingelte seine Sekretärin durch und bat darum, daß der Chor doch zum Singen nach Bremen kommen möge. ritz
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