Nazi-Schmierereien in Salzwedel: Brauner Schmutzfink ermittelt
Am Tag der deutschen Einheit waren in Salzwedel 100 Nazi-Schmierereien entdeckt worden. Nun wurde ein Tatverdächtiger ermittelt.
SALZWEDEL/MAGDEBURG dpa | Nach den flächendeckenden Nazi-Schmierereien in der Altstadt von Salzwedel in Sachsen-Anhalt hat die Polizei einen Tatverdächtigen ermittelt. Am Samstagnachmittag wurde die Wohnung des 21-jährigen Einheimischen durchsucht. Zahlreiche beschlagnahmte Gegenstände werden nun auf Relevanz untersucht, wie die Polizeidirektion Nord am Sonntag in Magdeburg mitteilte. Der Mann selbst war während der Aktion nicht zu Hause.
„Wir wissen aber, wo er sich aufhält“, sagte eine Polizeisprecherin. Ein Haftbefehl wurde nicht erlassen. Die Polizei vermutet, dass es weitere Tatbeteiligte gab. Am Tag der deutschen Einheit waren an 42 Stellen in der Stadt mehr als 100 Nazischmierereien entdeckt worden.
Landesinnenminister Holger Stahlknecht (CDU) will als Reaktion auf den Fall die großflächige Videoüberwachung im Land einführen. „An neuralgischen Punkten in ganz Sachsen-Anhalt soll dies offen und verdeckt erfolgen“, sagte er. Am Montag werde er mit der Führungsspitze der Polizei zusammentreffen und die ersten Vorbereitungsschritte einleiten. „Unser Sicherheits- und Ordnungsgesetz sieht die Videoüberwachung als Instrumentarium vor“, erklärte Stahlknecht. Auch die Finanzierung stehe bereits.
Von den oppositionellen Grünen, aber auch aus den Reihen des Koalitionspartners SPD kam Kritik. „Mit Videoüberwachung lassen sich derartige Probleme nicht lösen“, hieß es bei den Sozialdemokraten.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW
Sahras Knechte
Nach Hitlergruß von Trump-Berater Bannon
Rechtspopulist Bardella sagt Rede ab
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße
Friedensforscherin
„Wir können nicht so tun, als lebten wir in Frieden“
Wahlentscheidung
Mit dem Wahl-O-Mat auf Weltrettung