Nazi-Codes auf Autokennzeichen verboten: „HH“ ist nicht nur eine Hansestadt
Die „88“ wird für Nummernschilder in Sachsen-Anhalt nicht mehr vergeben, gleiches gilt für „SA, „„KZ“ und „HJ“. Auch anderswo sind solche Codes nicht erlaubt.
MAGDEBURG epd |In Sachsen-Anhalt besteht einem Zeitungsbericht zufolge ein umfassendes Verbot von Kombinationen in Autokennzeichen, die Neonazis als Codes nutzen. So werde die 88 nicht vergeben, weil die rechte Szene die Ziffernfolge als Erkennungszeichen verwenden könnte, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums der Magdeburger Volksstimme.
Die Zahlenfolge 88 ist unter Neonazis beliebt, weil das H der achte Buchstabe im Alphabet ist und der Code für „Heil Hitler“ steht. Ein erstes Verbot sei für die Zulassungsbehörden bereits 1991 erlassen worden. Es betreffe Verbindungen mit SA (Sturmabteilung), SS (Schutzstaffel), HJ (Hitlerjugend) und KZ (Konzentrationslager).
In einzelnen Landkreisen bestehen Erweiterungen, so etwa seit 2007 im Saalekreis für die Zusammensetzung SK-IN, die an Skinhead erinnert, hieß es weiter. Nach der Zulassungsverordnung dürften auch allgemein Kombinationen nicht gegen die guten Sitten verstoßen.
Laut Zeitung wurde in einem konkreten Fall kürzlich einem Fahrzeughalter in Magdeburg für seinen Wagen die Zahl 88 im Kennzeichen verweigert, wobei sich der Anmelder auf sein Geburtsdatum bezog. Generell sei es aber nicht verboten, weil es notwendigerweise in anderen Kombinationen vorkommt, wie etwa in Hamburg (HH).
Zusätzlich zu übergreifend gesperrten Kennzeichen sind in anderen Bundesländern ebenfalls besondere Kombinationen untersagt, wie eine Umfrage der Zeitung ergab. So vergebe in Schleswig-Holstein der Kreis Steinburg nicht IZ-AN, weil es rückwärts gelesen Nazi heißt. Mehr als die Hälfte aller Autoschilder in Sachsen-Anhalt sind laut Magdeburger Volksstimme Wunschkennzeichen.
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