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Nato ergreift Partei für serbische Opposition

■ Außenminister verlangen die Anerkennung der Kommunalwahlergebnisse

Belgrad/Brüssel (AFP) – Das jugoslawische Bundesgericht hat gestern in letzter Instanz den Einspruch gegen die Annullierung der Kommunalwahlergebnisse vom 17. November zurückgewiesen. Das teilte die Wahlkommission in Belgrad mit. Die Nato verlangte dagegen gestern von der serbischen Regierung unter Präsident Slobodan Milošević die Anerkennung der Wahlergebnisse. In einer Erklärung, die von den 16 Nato-Außenministern bei ihrer Herbsttagung in Brüssel verabschiedet wurde, hieß es, die Nato „bedauere außerordentlich“ die Annullierung der Wahlen wie auch die Weigerung der serbischen Regierung, den internationalen Appellen nach Respektierung demokratischer Prinzipien zu folgen. Ausdrücklich würdigten die Nato-Minister die gewaltfreie Haltung der Opposition, deren Anhänger seit rund drei Wochen täglich zu Zehntausenden auf die Straßen Belgrads gehen. Die serbische Regierung wurde ermahnt, keine Gewalt gegen die Demonstranten einzusetzen.

Die Opposition hat gestern die konstituierende Sitzung des jugoslawischen Bundesparlaments in Belgrad boykottiert. Auch Abgeordnete kleinerer Parteien aus der Wojwodina und der Teilrepublik Montenegro schlossen sich spontan der vorbeiziehenden Demonstration der Studenten an. Tagesthema Seite 3

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