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Nato-Generalsekretär in Polen

Warschau — Der viertägige Besuch des Nato-Generalsekretärs Wörner in Polen, der am Wochenende begann, fällt zusammen mit der aktuellen Diskussion über die Frage einer weiteren Zugehörigkeit des Landes zum Warschauer Pakt. Womöglich wird Polen schon bald einen Austritt aus dem Pakt erklären, oder zumindest seine Auflösung vorschlagen.

Der polnische Außenminister Skubiszewski ist der Auffassung, der Weiterverbleib des Landes im Warschauer Pakt könnte die Integrierung Polens in ein neues Europa verzögern. Auch zeigt er keine Vorbehalte, daß polnische Militärs im Westen ausgebildet werden könnten, oder Polen im Westen Waffen kauft.

Dementsprechend freundlich verhielt sich Wörner und würdigte den Beitrag Polens für eine neue Friedensordnung in Europa. Für die polnische Seite war besonders wichtig, daß er sich gegen ein ökonomisches Gefälle zwischen Ost- und Westeuropa ausgesprochen hatte. Denn: In der polnischen Öffentlichkeit werden nicht selten Befürchtungen zum Ausdruck gebracht, durch die eigene wirtschaftliche Schwäche würde Polen zum Statisten des europäischen Einigungsprozeßes degradiert.

Bei so viel Übereinstimmung mußte Außenminister Krzysztof Skubiszewski öffentlich klarstellen, das Problem des Nato-Beitritts der Republik Polen spiele gegenwärtig keine Rolle in den polnischen Überlegungen. Aber gleichzeitig wies er daraufhin, daß alle Strukturen des Warschauer Paktes, in denen Polen weiterhin vertreten ist, auch die militärischen, für das Land reinen Konsultativcharakter hätten. Marzenna Guz-Vetter

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