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Nahost-PolitikJuden-Zentralrat attackiert Linke

Zentralrats-Vize Graumann sieht die Linkspartei in der Tradition der SED - und die habe in Nahost "Blut an den Händen" gehabt.

"Altes SED-Gift"? Delegierte der neuen Partei "Die Linke" Bild: dpa

BERLIN taz Dieter Graumann, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hat die Linke wegen ihrer Politik gegenüber den Islamisten im Nahen Osten scharf kritisiert: Das "alte SED-Gift" wirke weiter in ihr, sagte Graumann, der neben Salomon Korn zu den Stellvertretern von Zentralrats-Präsidentin Charlotte Knobloch gehört. Schon die DDR-Führung habe die blutigsten Israel-Feinde unter den Terroristen im Nahen Osten massiv unterstützt. Das habe zu "Tausenden von Terroropfern" in Israel geführt, so Graumann.

An den Händen der DDR-Partei- und Staatsspitze habe das Blut von Israelis gehangen, sagte Graumann am Dienstag bei einer gemeinsamen Tagung des Zentralrats und der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung mit dem Titel "Das Israelbild in Deutschland - Der Sechs-Tage-Krieg als Wendepunkt?". Graumann kritisierte, die am Wochenende aus der PDS und der WASG entstandene Partei stehe auch heute noch in der Tradition der Israelfeindschaft der DDR-Führung: "Das Gift hat eine neue Plattform."

Graumann griff namentlich den neuen Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine scharf an. Er verwies darauf, dass Lafontaine von einer deutschen Neutralität zwischen Israel und der Hisbollah gesprochen habe. Unhaltbar ist für Graumann auch Lafontaines Frage, ob nicht auch der Iran Atomwaffen habe dürfe, wenn Israel sie besitze. Außerdem zeigte sich der Zentralrats-Vize empört darüber, dass die Linkspartei ganz offiziell einen Minister der israelfeindlichen Hamas nach Deutschland eingeladen hatte. Der Besuch war nur deshalb nicht zustande gekommen, weil der Minister keine Einreiseerlaubnis für die Bundesrepublik bekam. Zwischen ihm und Lafontaine, so Graumann ironisch, bestehe angesichts von dessen Äußerungen zum Nahen Osten mittlerweile eine enge "Brieffreundschaft".

Graumann betonte, natürlich sei der Zentralrat "keine Außenstelle der israelischen Regierung". Andererseits seien die Juden in Deutschland, was das Schicksal Israels angehe, Partei: "Wir wollen und wir werden nie wieder Opfer sein", sagte Graumann. Er erinnerte daran, dass der iranische Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad schon mehrfach damit gedroht habe, Israel zu vernichten. Diese Äußerungen seien ernst zu nehmen. Ahmadinedschad strebe offensichtlich einen "neuen Holocaust" an. Die jüdische Geschichte habe erwiesen, dass es nötig sei, jeden ernst zu nehmen, der damit drohe, die Juden umzubringen.

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42 Kommentare

 / 
  • U
    Ulf

    Wunderbar. Jetzt weiß ich, dass es kein Fehler war, mein taz-Abo nicht zu verlängern!

     

    @Marc Gartner

     

    Solange der Iran von Israel mit seinen Atomwaffen bedroht wird, ist es logisch, dass auch andere Staaten in der Region Atomwaffen anstreben. Dass dabei aber die Medien den Fakt ignorieren, dass der Iran Jahrzehnte von einer Atombombe entfernt ist, und wahrscheinlich nie die Möglichkeit haben wird, stimmt mich nachdenklich!

     

    Hat der Bertelsmann-Konzern schon die taz übernommen?!?

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Keine Sorge (-;

  • MG
    Marc Gartner

    Wenn der Lafontaine behauptet, der Iran dürfe Atomwaffen besitzen wäre das genauso, als wenn jemand behaupten würde, Verbrecher dürfen Waffen tragen, weil es die Polizei ja auch tut. Armes Deutschland!

  • AZ
    Anke Zöckel

    Offenbar kann, wer ein (persönliches oder kollektives) Trauma zu bewältigen hat, nur zwei Dinge tun: Er kann sich (A) auf ein Therapeuten-Sofa legen und er kann (B) in die Politik gehen. Die zuerst genannte Alternative, scheint mir, ist womöglich hilfreicher - für alle Beteiligten.

  • M
    Marc

    Kann mich Jan da nur anschließen ... Ist eigentlich sinnlos darüber zu diskutieren solange keine offizielle Stellungnahme der erst vor kurzem (neu)gegründeten Linkspartei zu diesem Thema verfügbar ist. Was die SED angeht sind die Anschuldigungen meiner Meinung nach aber durchaus berechtigt.

  • S
    Schubert

    Der gute Herr Graumann sollte mal den Mund nicht zu voll nehmen in seiner Kritik an der neuen Partei und insbesondere an Lafontaine.

    Wer wie der Zentralrat der Juden jede Aktion der israelischen Regierung vorbehaltlos billigt, hat schon laengst die Objektivitaet eingebuesst.

    Bei allem Verstaendnis fuer die Tragoedie, welche die Juden waehrend des Holocuast durchlitten, sollte man dennoch auch die israelische Politik kritisieren duerfen, wo es angebracht erscheint.

    Leider muss man heute den Eindruck haben, dass es sich beim Zentralrat der Juden um eine Abteilung des Aussenministeriums Israels handelt, da dem Zentralrat die Objektivitaet abhanden gekommen ist.

    Gottseidank gibt es heutzutage auch juedische Medien, die bestimmte Prozesse in Israel auch kritisch beurteilen, z.B. die "Juedische Zeitung", welche monatlich erscheint und als Organ des liberalen Judentums in Deutschland gilt.

    mfg

    Schubert

  • J
    Jan

    Und was sagt die Linke dazu? Komischer Artikel, der so was nicht nachfragt...

  • J
    jens

    zum glück hat die israelische regierung kein blut an den händen. wenn sie es denn hätte, graumann wäre sicher der erste, der dann die israelische regierung kritisieren würde.

  • MS
    Marion Schädlich

    Es ist doch immer wieder das Selbe: die armen Israelis, wer etwas dagegen sagt, ist automatisch ein Feind. Nun hat sich die LINKE gegründet, die nebenbei bemerkt in diesen Zeiten äußerst wichtig ist, und jedes Grüppchen meint, sich dazu feindselig äußern zu müssen. Gab es nach demm 2. Weltkrieg einen Aufschrei, daß eine Menge Alt-Nazis in der CDU waren oder in hohen Ämtern?

    Daß Israel nun nicht mehr Opfer ist, kann man täglich in den Nachrichten sehen: die Täterrolle beherrschen sie sehr gut. Solche Äußerungen machen ehrlich gesagt Angst. Dieses Pulverfass könnte schließlich auch bis zu uns überschwappen.

    Vielleicht könnte man endlich mal beginnen, mit der Klassifizierung aufzuhören. Einteilung in Klassen, macht automatisch Grenzen und Unterschiede. Egal wo, ob bei einem Konzert oder wo auch immer. Eine Ansage erfolgt immmer mit dem Zusatz "der jüdische ...". Keiner stellt einen katholischen Pianisten als ebensolchen vor.

    Aber die Hoffnung auf den gesunden Menschenverstand scheint hier wohl aussichtslos.

  • SF
    Sebastian Fisahn

    Könnte es sein, dass der Zwang innerhalb des neuen Layouts "Überschriften" zu müssen, zu derart geschmacklosen und "Bild"-haften Ergebnissen führt?:"Juden-Zentralrat attackiert Linke". Eindeutig eine Niedergangserscheinung, die vielleicht auch noch heimlich aufs Google-News-Ranking schielt...

  • GS
    Günter Schenk

    Es ist besonders bedauerlich, dass die TAZ

    ungeprüft die Behauptung Graumanns wegen der angeblichen Absicht Ahmadenijahds, Israel vernichten zu wollen, übernimmt. Diese Meldung stammt, wie vielfach dokumentiert wurde, aus einer gefälschten Übersetzung einer Rede des iranischen Staatspräsidenten durch Memri, eines von einem ehemaligen hohen israelischen Geheimdienstoffizier gegründeten Übersetzungsdienstes. Die einfache Rückfrage bei einem der zahlreichen Uni-Profs in Deutschland mit iranischer Herkunft, hätte die TAZ-Redaktion belehrt.

     

    ***ANMERKUNG DER REDAKTION:

     

    Eine gefälschte Übersetzung? Eine solche Äußerung wollen wir nicht unkommentiert stehen lassen! Zur Klarstellung hier noch einmal die taz-Meldung über Ahmadinedschads Äußerungen über Israel:

     

    taz 27.10.2005

    IRANS PRÄSIDENT FORDERT TILGUNG ISRAELS

     

    Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat öffentlich gefordert,

    den Staat Israel zu zerstören. Auf einer Konferenz mit dem Titel "Die

    Welt ohne Zionismus" sagte Ahmadinedschad gestern in Teheran: "Wie es

    der Imam (Ajatollah Chomeini) gesagt hat, Israel muss von der Landkarte

    radiert werden." Jeder, der Israel anerkenne, "wird im Zornesfeuer der

    islamischen Nation verbrennen", so Ahmadinedschad weiter. Eine

    Anerkennung des jüdischen Staates bedeute, dass man die Aufgabe und

    Niederlage der islamischen Welt hinnehme. Der Ausgang von hunderten

    Jahren Krieg werde auf palästinensischem Boden entschieden. Es ist das

    erste Mal seit Jahren, dass ein so hoher iranischer Politiker öffentlich

    die Auslöschung Israels fordert, obwohl diese Forderung zur Propaganda

    von Irans Führung gehört. AFP, AP

  • JW
    Johannes Waurick

    Ich bin zwar auch kein großer Fan von den Linken, aber jemanden einfach abzubügeln ist kein guter Stil. Außerdem sollte der Zentralrat die Stimme der Juden in Dtl. sein und nicht auf solch platte Art und Weise die israeliche Politik als die einzig Wahre darstellen. Aber gerade in den letzten Jahren hat der Zentralrat wahllos auf jegliche öffentliche Kritik an Israels Politik mit Antisemitismusvorwürfen reagiert. Wenn der Zentralrat nicht aufpasst, macht er sich nur noch zum Deppen, der nur noch undifferenziert und infationär seine Beschuldiungen austeilt. Wäre halt echt schade drum wenns so käme.

  • RD
    Richard Detzer

    Noch bevor die neue Linkspartei parlamentarisch Fuß faßt, werden sie schon von einem Zentralrat in der deutschen Innen- wie Außenpolitik erwartet. Schön zu wissen, was auf einen zukommt. Es wird sicher zu angenehmen Gesprächen kommen. SPD glaubt übrigends auch, sie könnte hier noch mitreden...

  • JK
    Jens Knorr

    Graumann hat noch das antisemitische Nobelpreiskommitee vergessen, das Arafat den Friedensnobelpreis verliehen hat.

    Man schämt sich ja inzwischen bereits, noch nicht als Antisemit diffamiert worden zu sein.

  • C
    Charlie

    Wieso übernimmt die taz jetzt eigentlich Artikel aus BILD?

  • U
    Ulf

    Wunderbar. Jetzt weiß ich, dass es kein Fehler war, mein taz-Abo nicht zu verlängern!

     

    @Marc Gartner

     

    Solange der Iran von Israel mit seinen Atomwaffen bedroht wird, ist es logisch, dass auch andere Staaten in der Region Atomwaffen anstreben. Dass dabei aber die Medien den Fakt ignorieren, dass der Iran Jahrzehnte von einer Atombombe entfernt ist, und wahrscheinlich nie die Möglichkeit haben wird, stimmt mich nachdenklich!

     

    Hat der Bertelsmann-Konzern schon die taz übernommen?!?

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Keine Sorge (-;

  • MG
    Marc Gartner

    Wenn der Lafontaine behauptet, der Iran dürfe Atomwaffen besitzen wäre das genauso, als wenn jemand behaupten würde, Verbrecher dürfen Waffen tragen, weil es die Polizei ja auch tut. Armes Deutschland!

  • AZ
    Anke Zöckel

    Offenbar kann, wer ein (persönliches oder kollektives) Trauma zu bewältigen hat, nur zwei Dinge tun: Er kann sich (A) auf ein Therapeuten-Sofa legen und er kann (B) in die Politik gehen. Die zuerst genannte Alternative, scheint mir, ist womöglich hilfreicher - für alle Beteiligten.

  • M
    Marc

    Kann mich Jan da nur anschließen ... Ist eigentlich sinnlos darüber zu diskutieren solange keine offizielle Stellungnahme der erst vor kurzem (neu)gegründeten Linkspartei zu diesem Thema verfügbar ist. Was die SED angeht sind die Anschuldigungen meiner Meinung nach aber durchaus berechtigt.

  • S
    Schubert

    Der gute Herr Graumann sollte mal den Mund nicht zu voll nehmen in seiner Kritik an der neuen Partei und insbesondere an Lafontaine.

    Wer wie der Zentralrat der Juden jede Aktion der israelischen Regierung vorbehaltlos billigt, hat schon laengst die Objektivitaet eingebuesst.

    Bei allem Verstaendnis fuer die Tragoedie, welche die Juden waehrend des Holocuast durchlitten, sollte man dennoch auch die israelische Politik kritisieren duerfen, wo es angebracht erscheint.

    Leider muss man heute den Eindruck haben, dass es sich beim Zentralrat der Juden um eine Abteilung des Aussenministeriums Israels handelt, da dem Zentralrat die Objektivitaet abhanden gekommen ist.

    Gottseidank gibt es heutzutage auch juedische Medien, die bestimmte Prozesse in Israel auch kritisch beurteilen, z.B. die "Juedische Zeitung", welche monatlich erscheint und als Organ des liberalen Judentums in Deutschland gilt.

    mfg

    Schubert

  • J
    Jan

    Und was sagt die Linke dazu? Komischer Artikel, der so was nicht nachfragt...

  • J
    jens

    zum glück hat die israelische regierung kein blut an den händen. wenn sie es denn hätte, graumann wäre sicher der erste, der dann die israelische regierung kritisieren würde.

  • MS
    Marion Schädlich

    Es ist doch immer wieder das Selbe: die armen Israelis, wer etwas dagegen sagt, ist automatisch ein Feind. Nun hat sich die LINKE gegründet, die nebenbei bemerkt in diesen Zeiten äußerst wichtig ist, und jedes Grüppchen meint, sich dazu feindselig äußern zu müssen. Gab es nach demm 2. Weltkrieg einen Aufschrei, daß eine Menge Alt-Nazis in der CDU waren oder in hohen Ämtern?

    Daß Israel nun nicht mehr Opfer ist, kann man täglich in den Nachrichten sehen: die Täterrolle beherrschen sie sehr gut. Solche Äußerungen machen ehrlich gesagt Angst. Dieses Pulverfass könnte schließlich auch bis zu uns überschwappen.

    Vielleicht könnte man endlich mal beginnen, mit der Klassifizierung aufzuhören. Einteilung in Klassen, macht automatisch Grenzen und Unterschiede. Egal wo, ob bei einem Konzert oder wo auch immer. Eine Ansage erfolgt immmer mit dem Zusatz "der jüdische ...". Keiner stellt einen katholischen Pianisten als ebensolchen vor.

    Aber die Hoffnung auf den gesunden Menschenverstand scheint hier wohl aussichtslos.

  • SF
    Sebastian Fisahn

    Könnte es sein, dass der Zwang innerhalb des neuen Layouts "Überschriften" zu müssen, zu derart geschmacklosen und "Bild"-haften Ergebnissen führt?:"Juden-Zentralrat attackiert Linke". Eindeutig eine Niedergangserscheinung, die vielleicht auch noch heimlich aufs Google-News-Ranking schielt...

  • GS
    Günter Schenk

    Es ist besonders bedauerlich, dass die TAZ

    ungeprüft die Behauptung Graumanns wegen der angeblichen Absicht Ahmadenijahds, Israel vernichten zu wollen, übernimmt. Diese Meldung stammt, wie vielfach dokumentiert wurde, aus einer gefälschten Übersetzung einer Rede des iranischen Staatspräsidenten durch Memri, eines von einem ehemaligen hohen israelischen Geheimdienstoffizier gegründeten Übersetzungsdienstes. Die einfache Rückfrage bei einem der zahlreichen Uni-Profs in Deutschland mit iranischer Herkunft, hätte die TAZ-Redaktion belehrt.

     

    ***ANMERKUNG DER REDAKTION:

     

    Eine gefälschte Übersetzung? Eine solche Äußerung wollen wir nicht unkommentiert stehen lassen! Zur Klarstellung hier noch einmal die taz-Meldung über Ahmadinedschads Äußerungen über Israel:

     

    taz 27.10.2005

    IRANS PRÄSIDENT FORDERT TILGUNG ISRAELS

     

    Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat öffentlich gefordert,

    den Staat Israel zu zerstören. Auf einer Konferenz mit dem Titel "Die

    Welt ohne Zionismus" sagte Ahmadinedschad gestern in Teheran: "Wie es

    der Imam (Ajatollah Chomeini) gesagt hat, Israel muss von der Landkarte

    radiert werden." Jeder, der Israel anerkenne, "wird im Zornesfeuer der

    islamischen Nation verbrennen", so Ahmadinedschad weiter. Eine

    Anerkennung des jüdischen Staates bedeute, dass man die Aufgabe und

    Niederlage der islamischen Welt hinnehme. Der Ausgang von hunderten

    Jahren Krieg werde auf palästinensischem Boden entschieden. Es ist das

    erste Mal seit Jahren, dass ein so hoher iranischer Politiker öffentlich

    die Auslöschung Israels fordert, obwohl diese Forderung zur Propaganda

    von Irans Führung gehört. AFP, AP

  • JW
    Johannes Waurick

    Ich bin zwar auch kein großer Fan von den Linken, aber jemanden einfach abzubügeln ist kein guter Stil. Außerdem sollte der Zentralrat die Stimme der Juden in Dtl. sein und nicht auf solch platte Art und Weise die israeliche Politik als die einzig Wahre darstellen. Aber gerade in den letzten Jahren hat der Zentralrat wahllos auf jegliche öffentliche Kritik an Israels Politik mit Antisemitismusvorwürfen reagiert. Wenn der Zentralrat nicht aufpasst, macht er sich nur noch zum Deppen, der nur noch undifferenziert und infationär seine Beschuldiungen austeilt. Wäre halt echt schade drum wenns so käme.

  • RD
    Richard Detzer

    Noch bevor die neue Linkspartei parlamentarisch Fuß faßt, werden sie schon von einem Zentralrat in der deutschen Innen- wie Außenpolitik erwartet. Schön zu wissen, was auf einen zukommt. Es wird sicher zu angenehmen Gesprächen kommen. SPD glaubt übrigends auch, sie könnte hier noch mitreden...

  • JK
    Jens Knorr

    Graumann hat noch das antisemitische Nobelpreiskommitee vergessen, das Arafat den Friedensnobelpreis verliehen hat.

    Man schämt sich ja inzwischen bereits, noch nicht als Antisemit diffamiert worden zu sein.

  • C
    Charlie

    Wieso übernimmt die taz jetzt eigentlich Artikel aus BILD?

  • U
    Ulf

    Wunderbar. Jetzt weiß ich, dass es kein Fehler war, mein taz-Abo nicht zu verlängern!

     

    @Marc Gartner

     

    Solange der Iran von Israel mit seinen Atomwaffen bedroht wird, ist es logisch, dass auch andere Staaten in der Region Atomwaffen anstreben. Dass dabei aber die Medien den Fakt ignorieren, dass der Iran Jahrzehnte von einer Atombombe entfernt ist, und wahrscheinlich nie die Möglichkeit haben wird, stimmt mich nachdenklich!

     

    Hat der Bertelsmann-Konzern schon die taz übernommen?!?

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Keine Sorge (-;

  • MG
    Marc Gartner

    Wenn der Lafontaine behauptet, der Iran dürfe Atomwaffen besitzen wäre das genauso, als wenn jemand behaupten würde, Verbrecher dürfen Waffen tragen, weil es die Polizei ja auch tut. Armes Deutschland!

  • AZ
    Anke Zöckel

    Offenbar kann, wer ein (persönliches oder kollektives) Trauma zu bewältigen hat, nur zwei Dinge tun: Er kann sich (A) auf ein Therapeuten-Sofa legen und er kann (B) in die Politik gehen. Die zuerst genannte Alternative, scheint mir, ist womöglich hilfreicher - für alle Beteiligten.

  • M
    Marc

    Kann mich Jan da nur anschließen ... Ist eigentlich sinnlos darüber zu diskutieren solange keine offizielle Stellungnahme der erst vor kurzem (neu)gegründeten Linkspartei zu diesem Thema verfügbar ist. Was die SED angeht sind die Anschuldigungen meiner Meinung nach aber durchaus berechtigt.

  • S
    Schubert

    Der gute Herr Graumann sollte mal den Mund nicht zu voll nehmen in seiner Kritik an der neuen Partei und insbesondere an Lafontaine.

    Wer wie der Zentralrat der Juden jede Aktion der israelischen Regierung vorbehaltlos billigt, hat schon laengst die Objektivitaet eingebuesst.

    Bei allem Verstaendnis fuer die Tragoedie, welche die Juden waehrend des Holocuast durchlitten, sollte man dennoch auch die israelische Politik kritisieren duerfen, wo es angebracht erscheint.

    Leider muss man heute den Eindruck haben, dass es sich beim Zentralrat der Juden um eine Abteilung des Aussenministeriums Israels handelt, da dem Zentralrat die Objektivitaet abhanden gekommen ist.

    Gottseidank gibt es heutzutage auch juedische Medien, die bestimmte Prozesse in Israel auch kritisch beurteilen, z.B. die "Juedische Zeitung", welche monatlich erscheint und als Organ des liberalen Judentums in Deutschland gilt.

    mfg

    Schubert

  • J
    Jan

    Und was sagt die Linke dazu? Komischer Artikel, der so was nicht nachfragt...

  • J
    jens

    zum glück hat die israelische regierung kein blut an den händen. wenn sie es denn hätte, graumann wäre sicher der erste, der dann die israelische regierung kritisieren würde.

  • MS
    Marion Schädlich

    Es ist doch immer wieder das Selbe: die armen Israelis, wer etwas dagegen sagt, ist automatisch ein Feind. Nun hat sich die LINKE gegründet, die nebenbei bemerkt in diesen Zeiten äußerst wichtig ist, und jedes Grüppchen meint, sich dazu feindselig äußern zu müssen. Gab es nach demm 2. Weltkrieg einen Aufschrei, daß eine Menge Alt-Nazis in der CDU waren oder in hohen Ämtern?

    Daß Israel nun nicht mehr Opfer ist, kann man täglich in den Nachrichten sehen: die Täterrolle beherrschen sie sehr gut. Solche Äußerungen machen ehrlich gesagt Angst. Dieses Pulverfass könnte schließlich auch bis zu uns überschwappen.

    Vielleicht könnte man endlich mal beginnen, mit der Klassifizierung aufzuhören. Einteilung in Klassen, macht automatisch Grenzen und Unterschiede. Egal wo, ob bei einem Konzert oder wo auch immer. Eine Ansage erfolgt immmer mit dem Zusatz "der jüdische ...". Keiner stellt einen katholischen Pianisten als ebensolchen vor.

    Aber die Hoffnung auf den gesunden Menschenverstand scheint hier wohl aussichtslos.

  • SF
    Sebastian Fisahn

    Könnte es sein, dass der Zwang innerhalb des neuen Layouts "Überschriften" zu müssen, zu derart geschmacklosen und "Bild"-haften Ergebnissen führt?:"Juden-Zentralrat attackiert Linke". Eindeutig eine Niedergangserscheinung, die vielleicht auch noch heimlich aufs Google-News-Ranking schielt...

  • GS
    Günter Schenk

    Es ist besonders bedauerlich, dass die TAZ

    ungeprüft die Behauptung Graumanns wegen der angeblichen Absicht Ahmadenijahds, Israel vernichten zu wollen, übernimmt. Diese Meldung stammt, wie vielfach dokumentiert wurde, aus einer gefälschten Übersetzung einer Rede des iranischen Staatspräsidenten durch Memri, eines von einem ehemaligen hohen israelischen Geheimdienstoffizier gegründeten Übersetzungsdienstes. Die einfache Rückfrage bei einem der zahlreichen Uni-Profs in Deutschland mit iranischer Herkunft, hätte die TAZ-Redaktion belehrt.

     

    ***ANMERKUNG DER REDAKTION:

     

    Eine gefälschte Übersetzung? Eine solche Äußerung wollen wir nicht unkommentiert stehen lassen! Zur Klarstellung hier noch einmal die taz-Meldung über Ahmadinedschads Äußerungen über Israel:

     

    taz 27.10.2005

    IRANS PRÄSIDENT FORDERT TILGUNG ISRAELS

     

    Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat öffentlich gefordert,

    den Staat Israel zu zerstören. Auf einer Konferenz mit dem Titel "Die

    Welt ohne Zionismus" sagte Ahmadinedschad gestern in Teheran: "Wie es

    der Imam (Ajatollah Chomeini) gesagt hat, Israel muss von der Landkarte

    radiert werden." Jeder, der Israel anerkenne, "wird im Zornesfeuer der

    islamischen Nation verbrennen", so Ahmadinedschad weiter. Eine

    Anerkennung des jüdischen Staates bedeute, dass man die Aufgabe und

    Niederlage der islamischen Welt hinnehme. Der Ausgang von hunderten

    Jahren Krieg werde auf palästinensischem Boden entschieden. Es ist das

    erste Mal seit Jahren, dass ein so hoher iranischer Politiker öffentlich

    die Auslöschung Israels fordert, obwohl diese Forderung zur Propaganda

    von Irans Führung gehört. AFP, AP

  • JW
    Johannes Waurick

    Ich bin zwar auch kein großer Fan von den Linken, aber jemanden einfach abzubügeln ist kein guter Stil. Außerdem sollte der Zentralrat die Stimme der Juden in Dtl. sein und nicht auf solch platte Art und Weise die israeliche Politik als die einzig Wahre darstellen. Aber gerade in den letzten Jahren hat der Zentralrat wahllos auf jegliche öffentliche Kritik an Israels Politik mit Antisemitismusvorwürfen reagiert. Wenn der Zentralrat nicht aufpasst, macht er sich nur noch zum Deppen, der nur noch undifferenziert und infationär seine Beschuldiungen austeilt. Wäre halt echt schade drum wenns so käme.

  • RD
    Richard Detzer

    Noch bevor die neue Linkspartei parlamentarisch Fuß faßt, werden sie schon von einem Zentralrat in der deutschen Innen- wie Außenpolitik erwartet. Schön zu wissen, was auf einen zukommt. Es wird sicher zu angenehmen Gesprächen kommen. SPD glaubt übrigends auch, sie könnte hier noch mitreden...

  • JK
    Jens Knorr

    Graumann hat noch das antisemitische Nobelpreiskommitee vergessen, das Arafat den Friedensnobelpreis verliehen hat.

    Man schämt sich ja inzwischen bereits, noch nicht als Antisemit diffamiert worden zu sein.

  • C
    Charlie

    Wieso übernimmt die taz jetzt eigentlich Artikel aus BILD?