piwik no script img

Archiv-Artikel

OPERN-URAUFFÜHRUNG Nachtwache

Es klingt abgedroschen, aber es scheint was dran zu sein: Große Kunst ist (oft) aus Schmerz geboren. Wer auf Wolke Sieben schwebt, hat vielleicht besseres zu tun, als Opern zu schreiben.

So überrascht es nicht, dass eines der ersten Zeugnisse der Oper ein „Lamento“ aus Monteverdis „Arianna“ ist. Ebenso wenig überrascht, dass Regisseur Niklaus Helbling und sein musikalischer Leiter Olaf Wiegmann bei ihrer Suche „nach einem Ort und einer Zeit für Klagen“ in vielen Epochen fündig wurden. Gemeinsam entwickelten sie so eine Oper, deren Material einem knappen halben Jahrtausend entstammt. Von Claudio Monteverdi über Henry Purcell und György Ligeti bis zu den populären Rock-Erneuerern Radiohead reicht das Spektrum, das somit auch eine enorme stilistische Bandbreite darstellt. Niklaus Helbling war viele Jahre als Dramaturg am Hamburger Thalia Theater engagiert, bevor er als freischaffender Autor, Dramaturg und Regisseur unter anderem am Wiener Burgtheater, am Schauspiel Frankfurt, am Nationaltheater Mannheim, in Basel, Graz, Zürich und bei den Salzburger Festspielen arbeitete. Mit „Nachtwache“ stellt er sich erstmals als Musiktheaterregisseur vor.

■ heute, Donnerstag, 19.30 Uhr, Staatstheater Oldenburg