Nach der Ensdorf-Entscheidung: NRW wirbt um RWE-Kohlekraftwerk
Nach dem Veto von Ensdorf herrscht bei RWE Ratlosigkeit. Umweltverbände hoffen auf Proteste auch an anderen geplanten Kraftwerksstandorten.
BERLIN taz/dpa Nachdem die Bewohner der saarländischen Gemeinde Ensdorf mit breiter Mehrheit gegen ein neues Kohlekraftwerk gestimmt haben, gibt der Stromkonzern RWE die Pläne am Standort auf. "Es ist uns nicht gelungen, die Menschen in der Region von den Vorteilen des Kraftwerks zu überzeugen", sagte Ulrich Jobs, Vorsitzender der RWE Power AG. Das Unternehmen werde den Genehmigungsantrag beim Umweltministerium zurückziehen. Über alternative Investitionen hat das Unternehmen noch nicht entschieden.
Als Alternativ-Standort hat sich das Nachbarland Nordrhein-Westfalen angeboten. "Hier ist jedes hochmoderne Kraftwerk willkommen", sagte Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) der WAZ. Eine Antwort von RWE gibt es noch nicht.
Die Umweltverbände erwarten nach der Entscheidung in Ensdorf nun eine wachsende Protestdynamik auch an allen anderen geplanten Standorten. "Klimakiller haben keine Akzeptanz in der Bevölkerung", sagte Dirk Jansen, Energieexperte beim BUND in NRW. "Darum gibt es gute Chancen für eine bundesweite Klimaschutzbewegung." Nächster Höhepunkt soll die Demonstration am 8. Dezember in Neurath (bei Grevenbroich) werden, wo derzeit das größte Braunkohlekraftwerk Europas entsteht
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