Nach dem S-Bahn-Unglück: Fragen zur Weichenstellung

Einen Tag, nachdem eine S-Bahn im Norden Berlins entgleiste, wird über die Unfallursache spekuliert.

Peter Buchner, Geschäftsführer der S-Bahn, am Mittwoch am Unfallort. Bild: dpa

Nach dem S-Bahn-Unfall in Berlin bleiben Teile der Linie S25 voraussichtlich noch bis Samstag gesperrt. Erst dann könnten die Bahnen zwischen den Haltestellen Tegel und Henningsdorf wieder fahren, sagte S-Bahn-Chef Peter Buchner am Mittwoch an der Unfallstelle. In der Nähe des S-Bahnhofs Tegel war am Dienstag ein Zug an einer Weiche entgleist. Die Unglücksursache ist laut Buchner noch immer unklar.

Auch zwischen den Haltestellen Gesundbrunnen und Tegel war die S25 am Mittwoch gesperrt. Dies gehe aber nicht auf den Unfall zurück, sondern auf einen Wasserschaden an einem Stellwerk, hieß es. Bis zum Donnerstag sollten die Züge zumindest bis Tegel wieder rollen.

Bei dem Unglück, bei dem zwei Wagen der S-Bahn aus dem Gleis sprangen, waren fünf Fahrgäste leicht verletzt worden. Auch der Zugführer musste medizinisch behandelt werden. Experten sprachen von einem glimpflichen Ausgang.

Fest stehe, dass die Bahn zum Unglückszeitpunkt über eine Weiche gefahren sei, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Ermittler hatten zunächst nicht ausgeschlossen, dass sich in dem Moment die Weiche umgestellt haben könnte. Ob die Weiche den Unfall wirklich ausgelöst habe, sei aber nicht klar, sagte der Sprecher. Sowohl technisches wie menschliches Versagen werde geprüft. Auch das Eisenbahnbundesamt sei eingeschaltet.

Dass sich eine Weiche selbst verstelle, könne im Eisenbahnverkehr vorkommen, erläuterte Buchner. Spekulationen, die Weiche sei nicht an das Stellwerk angeschlossen gewesen, wies die S-Bahn zurück. Es handele sich um eine aktive Weise, die auch elektrisch angeschlossen gewesen sei.

Spekulationen des Berliner S-Bahn-Tisches, wonach ein Achsbruch den Unfall ausgelöst haben könnte, konnte der Bundespolizei-Sprecher nicht bestätigen. Über diese These sei bislang nicht gesprochen worden. "Wir warten die offiziellen Ergebnisse der Untersuchungen ab."

Bei der S-Bahn liefen derweil die Aufräumarbeiten. Der erste entgleiste Wagen war bereits in der Nacht zum Mittwoch wieder auf das Gleis gehoben worden. Der zweite Wagen sollte bis zum Nachmittag von der Unfallstelle entfernt werden. Erst dann könnten Experten einen Überblick über eventuelle Schäden am Gleis bekommen. Zu sehen waren am Mittwoch aber bereits beschädigte Stromleitungen und Kabel sowie gebrochene Betonschwellen. (dpa)

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.